Bitcoin-Investment Aktiv oder passiv? 2 Ansätze für das Portfoliodesign

Ob Aktien, Bitcoin oder andere Krypto-Assets: Portfolio-Management will gelernt sein. Heute: Aktiv oder passiv?

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Beitragsbild: Shutterstock

In der achtteiligen Kolumne „Kryptowerte als Geldanlage“ beschäftigen sich Marius Krämer und Peter Weger von coindex® mit Fragen rund um ein Investment in Kryptowerte.

Der Markt der digitalen Vermögenswerte besteht nicht nur aus Bitcoin. Inzwischen gibt es schon weit mehr als 4.000 unterschiedliche Kryptowerte. Unter der schieren Anzahl befinden sich neben dem Marktführer Bitcoin auch andere, vielversprechende Projekte, die potentiell hohe Rendite abwerfen und damit eine gute Ergänzung für das eigene Portfolio sein können.

Auf der anderen Seite gibt es auch viele Projekte, die Investoren hohe Verluste bescheren. Solche bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, weil sie nicht das halten, was sie versprechen, oder weil sie im schlimmsten Fall von vornherein als Betrug gedacht waren. Die Auswahl der Kryptowerte für ein diversifiziertes und professionelles Portfolio ist keine triviale Aufgabe.

Wie kann ein Anleger trotz Komplexität und Risiko ein solides Portfolio aus Kryptowerten zusammenstellen? Dieser Artikel stellt zwei Ansätze vor, die man für das Design des Kryptoportfolios anwenden kann.

Aktives Portfoliomanagement

Ein klassischer Ansatz für das Erstellen eines Portfolios ist die händische Auswahl von Vermögenswerten. Hier beschäftigt sich der Anleger selbstständig und aktiv mit dem Markt. Er recherchiert Projekte, liest die News und analysiert Daten, um sich eine eigene Einschätzung über den Markt und die Bewertung einzelner Projekte zu verschaffen. So möchte er sich einen Informationsvorsprung gegenüber anderen Marktteilnehmern aufbauen, um darauf basierend gewinnbringend Geld anzulegen.

Nicht nur die Auswahl der Vermögenswerte, sondern auch das Timing ist eine wichtige Komponente des aktiven Anlagestils. Ziel ist es, bei möglichst niedrigen Preisen zu kaufen und bei möglichst hohen Preisen zu verkaufen („buy low, sell high“). Letztlich streben die aktiven Bemühungen das Ziel der „Überrendite“ an – also besser zu sein als der Markt bzw. ein Referenzindex.

Einige Anleger, vor allem Neulinge, neigen aufgrund von hoher Motivation dazu, den aktiven Ansatz für ihre Geldanlage zu bevorzugen. Doch mehr zu wissen, oder Informationen besser oder schneller zu deuten als andere Marktteilnehmer ist ein hochgestecktes Ziel, das nur die wenigsten erreichen. Manche Experten gehen sogar so weit und sagen, dass die kontinuierliche Outperformance des Markts nicht möglich ist bzw. nur auf Glück basiert (Haslem, 2004).

Trotz der Kritik, ist der aktive Ansatz eine valide Herangehensweise für den Aufbau des eigenen Portfolios. Um damit im Kryptomarkt erfolgreich zu sein, braucht der Anleger eine hohe fachliche, technische und ökonomische Kompetenz, die zur Beurteilung und Auswahl von profitablen Krypto-Geldanlagen nötig ist.

Alternativ kann ein passiver Ansatz für das Portfoliodesign angewendet werden.

Passives Vermögensmanagement

Beim passiven Portfoliodesign greift niemand aktiv ein. Hier wird nicht versucht, Kurse vorherzusagen oder den richtigen Zeitpunkt zum Kauf- oder Verkauf zu identifizieren. Man möchte lediglich den Markt bzw. einen Index bestmöglich mit seinem Portfolio nachbilden. Um ein Portfolio passiv aufzubauen, wird oft ein Index konstruiert, in den man investieren kann.

Indexbasierte Strategie

Unter einem Index versteht man im Finanzwesen eine Kennziffer für die Kursentwicklung eines Teilbereichs des Finanzmarkts. Ein Index besteht aus einem hypothetischen Portfolio aus Vermögenswerten, die einen Markt oder einen Teilbereich dessen repräsentieren. Bekannte Beispiele sind der S&P 500 (WKN A0AET0) im Aktienmarkt oder der cdx® und der BGCI im Kryptomarkt. Der folgende Graph zeigt die Year-to-Date-Entwicklung beider Indizes (Zeitraum: 01.01.2019 – 17.12.2019).

Year-to-Date Entwicklung des cdx und BCGI Krypto-Indzes (Zeitraum: 01.01.2019 – 17.12.2019)

Um einen Index zu konstruieren, werden Vermögenswerte nach bestimmten, vorher festgelegten Kriterien gruppiert. Je nach Ziel und Anwendung können die Kriterien unterschiedlich ausfallen. Indizes können themenbezogen sein, wie zum Beispiel ein Index, der die Entwicklung der Cannabis-Industrie nachbildet. Hier würden alle Aktien von Firmen, die im Cannabis-Geschäft tätig sind, gruppiert und gewichtet werden. Innerhalb des Kryptomarkts könnte man beispielsweise einen Payment Token Index konstruieren.
Abgesehen von themenbezogenen Ansätzen kann man einen Index anhand von objektiv datengetriebenen Kriterien erstellen. Der cdx® verwendet beispielsweise die quantitativen Faktoren Marktkapitalisierung, Handelsvolumen, Liquidität, Stabilität und Performance.

Nachdem man einen Index kreiert hat, ist der nächste Schritt, diesen über ein Anlageprodukt investierbar zu machen. In der traditionellen Finanzwelt wird das meist über einen ETF realisiert. Auch in der Welt der digitalen Vermögenswerte gibt es inzwischen Unternehmen, die Indizes konstruieren.

Manche Anleger bevorzugen den passiven Ansatz für ihr Portfoliomanagement. Unter anderem werden durch die Automatisierung Kosten in Form von Gebühren gespart, der Zeitaufwand verringert sich und man profitiert von der Expertise des Anbieters.

Eine Möglichkeit für ein indexbasiertes Investment in Kryptowerte bietet die Firma coindex®, die es Kunden unter anderem erlaubt. Kryptoportfolios basierend auf der cdx® Indexfamilie zu erwerben.

Fazit

Je nach Investor-Typ, Anlageziel und subjektiver Einschätzung unterscheidet sich die Art und Weise, wie das Portfolio zusammengestellt wird. Für die Auswahl der Kryptowerte im Portfolio kann man den aktiven Ansatz wählen. Die Vorteile sind Flexibilität und Individualität. Es ist jedoch unwahrscheinlich, eine bessere Rendite als der Markt bzw. ein Referenzindex zu erreichen. Dieser Ansatz bedarf viel Expertise und Zeit.

Für viele Anleger eignet sich daher der passive, indexbasierte Ansatz für den Aufbau eines soliden Portfolios. Das spart Zeit und ist daher eine gute Wahl für Anfänger und Investoren mit wenig Zeit. Indexbasierte Anlagen sind außerdem ein guter Weg für eine verbesserte Diversifikation des Gesamtportfolios. Die beiden hier vorgestellten Ansätze lassen sich auch kombinieren: Man kann zwei Portfolios besitzen, wovon man das eine aktiv und das andere passiv verwaltet. So diversifiziert man nicht nur in Form von unterschiedlichen Vermögenswerten, sondern auch in Form von unterschiedlichen Anlagestrategien.

Disclaimer: Es handelt sich hierbei lediglich um die persönliche Meinung der Autoren. Diese können nicht für Anlageentscheidungen verantwortlich gemacht werden.

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