Derivatisierung Der Einfluss von Perpetual Swaps auf den Bitcoin-Kurs

Der Krypto-Markt befindet sich im Umbruch und wird zunehmend von Profi-Investoren dominiert. Dabei spielt der Handel mit Perpetual Swaps eine tragende Rolle und wirft seinen weiten Schatten auf den Bitcoin-Kurs.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Die Derivatisierung von Bitcoin schließt das Asset an die traditionellen Finanzmärkte an und macht den Krypto-Markt insbesondere für institutionelle Investoren zugänglich. Das mag vielleicht nicht jedem eingefleischten Hodler gefallen. Aber ohne die Etablierung entsprechender Finanzinstrumente wie Futures oder Optionen stünde der Bitcoin-Kurs vermutlich nicht da, wo er heute steht. Der Handel mit Kontrakten trägt zu einem großen Teil zur Kursentwicklung bei – in positiver wie negativer Hinsicht. Schließlich lässt sich beispielsweise mit einer Short-Position auch durch fallende Kurse das große Geld holen.

Der neueste Schrei unter Anlegern: Perpetual Swaps. Seit Einführung auf den Exchanges übernimmt dieses Anlagevehikel immer größer werdende Anteile im Krypto-Markt. Der Funktion nach sind Perpetual Swaps, oder einfach nur Perpetuals, dem Future-Kontrakt ähnlich, jedoch ohne feste Laufzeit. Trader können so mit großem Hebeln handeln und müssen das Kapital nur verzinsen, nicht aber zurückzahlen. Man spricht daher auch von „ewigen Anleihen“.

Perpetuals treiben Bitcoin-Kurs

Wie Coinmetrics im aktuellen State of the Network skizziert, üben Derivate mit Hebelwirkung einen großen Einfluss auf den Krypto-Markt auf. Dabei bedingen sich Kursentwicklung und der Derivate-Handel gegenseitig: Die Auflösung von Kontrakten kann zu großen Kursbewegungen führen, was wiederum den Anreiz für den Derivate-Handel erhöht, da die Gewinnmargen höher ausfallen. So können sich die Kurse schon mal in Windeseile nach oben oder eben nach unten schrauben.

Perpetuals sind im Krypto-Ökosystem durch die Bitcoin-Börse BitMEX populär geworden, während sie auf den traditionellen Finanzmärkten eher ein Dasein als Randerscheinung fristen. Gemessen am Handelsvolumen hängen Perpetual Swaps die Verwandschaft der Futures-Kontrakte an den von Coinmetrics untersuchten Börsen jedoch mit weitem Abstand ab.

Vergleicht man die täglichen Volumina der Börsen, zeigen sich parallele Muster der Handelsaktivitäten. Unangefochtener Marktführer ist dabei Binance, gefolgt von BitMEX. Zudem bestätigt die Entwicklung des Perpetuals-Handels die jüngsten, großen Bewegungen beim Bitcoin-Kurs. So zeigen die Marktdynamiken um den Schwarzen Donnerstag herum zunächst einen raschen Anstieg und anschließenden Einbruch beim Derivatehandel. Gleiches gilt für die jüngste Rallye des Bitcoin-Kurs gegen Ende Juli, wo das Handelsvolumen wieder sprunghaft angestiegen ist.

Laut Coinmetrics sind „Perpetuals auf den Krypto-Märkten äußerst einflussreich“. Einschränkend muss jedoch ergänzt werden, dass die Datenlage noch zu wünschen übrig lässt und die von Coinmetrics erhobenen Werte von den tatsächlichen abweichen können. Demnach fehle es „an einer Standardmethode zur Berechnung von Indizes und Finanzierungszahlungen“. Ein Trend lässt sich dennoch ablesen: Perpetuals werden zum integralen Bestandteil bei der Bitcoin-Derivatisierung und können Auslöser für große Kurskorrekturen sein.

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