Bitcoin trifft WhatsApp: Neuer Bot ermöglicht Senden und Empfangen von Bitcoin und Litecoin

Während die Gerüchte um einen Stable Coin aus dem Hause Facebook nicht abreißen, erobern bestehende Kryptowährungen schon einmal den Messaging-Dienst WhatsApp. Der Bot Lite.IM ermöglicht es nun, Bitcoin (BTC), Litecoin (LTC), Ether (ETH) und Zulu (ZTX) mit dem Chatprogramm zu senden und zu empfangen. 

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Wenn der Mainstream nicht zu Bitcoin findet, muss Bitcoin eben zum Mainstream finden. So oder so ähnlich dürfte das Kalkül der Erschaffer von Lite.IM gewesen sein, als sie mit der Entwicklung ihres gleichnamigen WhatsApp-Bots begannen. Lite.im ermöglicht das Empfangen und Senden der Kryptowährungen Bitcoin und Litecoin per WhatsApp.

Bitcoin Management als Zwiegespräch mit Bot

Dabei spielt sich von der Wallet-Erstellung über die Verwaltung der Kryptowährungen bis zum Export des Private Keys alles in einem Chatfenster ab. Zunächst fragt der Bot nach der bevorzugten Sprache. Bislang stehen nur Englisch und Spanisch zur Auswahl. Darauf folgt die Erstellung eines Passworts. Spätestens hier muss man darauf vertrauen, dass am anderen Ende der (verschlüsselten) Leitung auch wirklich ein Programm agiert und niemand des Lite.IM-Teams Einblick in den Chatverlauf haben kann.

Sprachauswahl und Passworterstellung

Nach erfolgter Passworterstellung kann es losgehen.

Es kann losgehen. Dieses Menü bildet das Interface von Lite.IM

Zunächst gilt es, die Wallet zu füllen. Unter Punkt 1 (recieve) kann sich der Benutzer die Adresse seiner Lite.IM-Wallet anzeigen lassen.

Sobald die Transaktion vom Netzwerk bestätigt wurde, meldet sich der Bot mit der frohen Kunde und dem Link zur Transaktion in einem Blockchain-Explorer.

Bestätigungsnachricht samt Link zu einem Blockchain Explorer

Bislang unterstützt Lite.IM die Kryptowährungen Bitcoin, Ether, Litecoin und der Zulu Token. Das Versenden von Bitcoin & Co. erfolgt ebenfalls innerhalb des Chats. Dabei muss das vorher festgelegte Passwort angegebenen werden. Außerdem fällt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2-FA) an: Der Bot fragt eine Bestätigungs-PIN ab, die per SMS verschickt wird.

Als Empfänger der Transaktion dient wahlweise eine Wallet-Adresse für die jeweilige Kryptowährung oder die Angabe einer (bei Lite.IM registrierten) E-Mail-Adresse oder Telefonnummer.

Vermutlich ist es nicht jedermann ganz geheuer, seine Krypto-Geschäfte im Zwiegespräch mit einem Bot abzuwickeln – Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hin, 2FA her. Jene, die diese durchaus gesunde Skepsis an den Tag legen, können ihre Wallet beziehungsweise ihren Private Key und/oder ihre Seedphrase aus der App exportieren. Auch hier fallen wieder die Angabe des Passworts sowie eine 2F-Authentifizierung an.

Fazit: Ein Schub für die Bitcoin-Adaption, der Vertrauen voraussetzt

Die App bietet damit einen interessanten Einstieg für jene Krypto-Neulinge, denen der Umgang mit WhatsApp vertrauter ist als etwa mit einer Hardware-Wallet. Zudem besteht die Möglichkeit, mittels Referral-Links für das Einladen von Freunden ein wenig BTC hinzu zu verdienen. Dennoch erfordert der Umgang mit Lite.IM einen gehörigen Vertrauensvorschuss – vor allem, wenn man vorhat, größere Summen zu verwalten.

Lite.IM. ist eine nette Spielerei mit nicht zu unterschätzendem Potenzial für die Adaption von Bitcoin & Co. Ob man seine Kryptowährungen jedoch ausschließlich über WhatsApp verwalten möchte, muss jeder für sich entscheiden. Eine sicher(ere) Verwahrung seiner Kryptowährungen per Cold Storage wird der Bot jedenfalls nicht ersetzen können – möglicherweise aber dem erwarteten Facebook Coin Konkurrenz machen.

EDIT: In einer früheren Version wurde irrtümlich Tezos (XTZ) als unterstützte Währung angegeben. Tatsächlich handelt es sich um den Zulu Token (ZTX). Vielen Dank für den Leserhinweis!

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