Marktupdate Bitcoin-Gebühren in 13 Tagen um 628 Prozent gestiegen

Während die Transaktionsgebühren auf ein Jahreshoch steigen, geht die Hash Rate in den Keller. Das Marktupdate.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze vor einem Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs (BTC) hat sich mit einer 24-stündigen Schwankungsbreite von rund 600 US-Dollar wieder auf Vortagsniveau eingependelt. Nach der wilden Bergfahrt der letzten Tage verschnauft der Bitcoin-Kurs etwas, verteidigt die 13.000er-Marke aber vehement. Zu Redaktionsschluss notiert die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bei 13.193 US-Dollar und verbucht somit auf Wochensicht ein Plus von 1,8 Prozent. Durch die jüngste Rallye ist die Krypto-Leitwährung im 30-Tage-Vergleich um 21,6 Prozent im Wert gestiegen.

Bitcoin-Gebühren auf Jahreshoch

Mit der jüngsten Rallye sind auch die Transaktionsgebühren im Bitcoin-Netzwerk wieder in die Höhe geschnellt. Mit durchschnittlich 0,00093937 BTC (umgerechnet knapp 12,44 US-Dollar) liegen die Kosten pro Transaktion so hoch wie seit Juni 2018 nicht mehr. In den letzten 13 Tagen, in denen der Bitcoin-Kurs um rund 2.000 US-Dollar zugelegt hat, sind die Transaktionsgebühren somit um beachtliche 628 Prozent gestiegen.

Ein Anstieg der Transaktionsgebühren erklärt sich in aller Regel durch eine größere Nachfrage im Netzwerk. Bei einem hohen Andrang an Transaktionen sind Miner in der günstigen Position, Transaktionen mit den höchsten Gebühren den Vorzug zu geben. Infolge kommt es zu einem Transaktions-Stau, die durchschnittlichen Bestätigungszeiten steigen und der Mempool, das Wartezimmer aller noch ausstehenden Transaktionen, bläht sich auf.

Auch hier zeigt sich in den letzten vier Tagen ein rasanter Anstieg der noch offenen Transaktionen. Lag die Anzahl der Transaktionen, die im Mempool auf ihre Bestätigung warten, am 26. Oktober noch bei überschaubaren 3.164, sind sie mit nunmehr 107,986 in kürzester Zeit um ein Vielfaches gestiegen.  

Hash Rate fällt mit dem Ende der Regenzeit

Der Anstieg der Transaktionsgebühren mit dem gleichzeitigen Aufblähen des Mempool wurde zudem durch einen Rückgang der Hash Rate, also der insgesamt von Minern ins Bitcoin-Netzwerk gespeisten Rechenleistung, ausgelöst. Vom Allzeithoch bei 146,48 EH/s am 18. Oktober ist die Hash Rate in nur 12 Tagen und inmitten der Bitcoin-Rallye um 17 Prozent auf derzeit 120.1 EH/s gefallen.

Der Rückgang der Hash Rate führt zu einer Überlastung und damit einhergehend zu hohen Bestätigungszeiten. Dass die Rechenleistung in den letzten Tage rapide gesunken ist, könnte mit dem Ende der chinesischen Regenzeit zusammenhängen. Während der Monsunzeit gibt es in der Provinz Sichuan, dem absoluten Mining-Epizentrum, Strom quasi zum Nulltarif, da Wasserkraftwerke Unmengen an überschüssigen Strom produzieren. Miner können ihre energiehungrige Mining-Hardware über dem Zeitraum vergleichsweise günstig füttern. Durch das Ende der Regenzeit schließen die Mining-Pools ihre Geräte wieder in anderen Regionen an. Die Hash Rate könnte sich in dieser Übergangsphase somit noch einige Zeit nach unten korrigieren.

Derweil hat die Mining Difficulty im Bitcoin-Netzwerk mit 19,997t bei der jüngsten Anpassung am 17. Oktober ein Allzeithoch erreicht, zeitgleich mit Erreichen des Allzeithochs der Hash-Rate, die im Anschluss eingeknickte. Die Mining Difficulty zeigt die Schwierigkeit zum „Abbau“ neuer Blöcke an und ist an die Hash Rate gekoppelt. Alle 2016 Blöcke und somit ungefähr alle zwei Wochen justiert sich die Mining Difficulty anhand der Rechenleistung neu und sichert das Netzwerk so vor Angriffen ab. Da die Hash Rate in den letzten 12 Tagen stark gesunken ist, dürfte sich auch die Mining Difficulty bei der nächste Anpassung am Montag deutlich nach unten korrigieren.

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