Videobetrug YouTube möchte Ripple-Klage abweisen

Ripple klagt wegen Rufschädigung gegen YouTube. Die Plattform argumentiert, sie sei nicht für die Inhalte der Nutzer zu Rechenschaft zu ziehen.

Christian Stede
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Youtube Symbol als App auf einer Smartphone

Beitragsbild: Shutterstock

Im April hatten Ripple und sein CEO Brad Garlinghouse die Videoplattform YouTube verklagt. In der Klage ging es darum, dass die dem Internetgiganten Google gehörende Plattform Betrüger nicht daran gehindert habe, unseriöse Krypto-Werbevideos zu veröffentlichen. Die Macher der Videos ließen darin eine Person auftreten, die Garlinghouse sehr ähnlich sah, um Zuschauer zu täuschen.

Die Videos hätten den Ruf des Zahlungsdienstleisters Ripple beschädigt und außerdem zu Umsatzeinbußen geführt, so Garlinghouse. Dem Anschein nach hatte man bei YouTube zunächst kooperativ reagiert. “Wir nehmen den Missbrauch unserer Plattform ernst und ergreifen schnell Maßnahmen, wenn wir Verstöße gegen unsere Richtlinien wie Betrug oder Identitätswechsel feststellen“, ließ die Videoplattform in einer Mitteilung verlauten.

Nun ist in dieser Woche auf der Seite des Recherchedienstes Court Listener eine neue Quelle aufgetaucht. Darin strebt YouTube eine Abweisung der Ripple-Klage an. Die Kernargumentation der Plattform zeigt das bekannte Dilemma. Der Betreiber der Seite sei nicht für die Inhalte der Nutzer zu Rechenschaft zu ziehen. 

In dem Gerichtsdokument heißt es:

Der Vorwurf der Kläger lautet, YouTube habe nicht genug unternommen, um zu verhindern, dass Betrüger von Drittanbietern verschiedene YouTube-Benutzerkonten kapern und einen Kryptowährungsbetrug über diese gestohlenen Konten verüben. YouTube hat diesen Betrug nicht organisiert oder daran teilgenommen. Nachdem YouTube Informationen über betrügerische Inhalte bekam, die auf den gehackten Konten zu sehen waren, habe man diese sogleich entfernt. Die Ansprüche der Kläger sind damit ausgeschlossen.

YouTube sieht sich nicht in der Verantwortung

In den betreffenden Videos wurden potenzielle Opfer dazu verleitet, ihre Kryptowährung auf ein Konto zu senden, mit dem Versprechen, ein Vielfaches dieses Betrages zurück zu erhalten. Die nächste Anhörung vor Gericht ist auf den 27. August dieses Jahres terminiert. Mit der Klage des Apple-Mitbegründers Steve Wozniak ist YouTube im Grunde identischen Vorwürfen ausgesetzt. Das Vorgehen der Betrüger ähnelt dem Fall von Ripple. Scammer haben YouTube-Accounts angegriffen und den hohen Bekanntheitsgrad von Wozniak ausgenutzt, um potentielle Anleger hinters Licht zu führen. Auch er wirft der Plattform vor, die betrügerischen Videos nicht rechtzeitig erkannt und gelöscht zu haben. Ob sich die Richter von der Argumentation von YouTube überzeugen lassen, bleibt abzuwarten. 

Ein ganz ähnlicher, so genannter Bitcoin-Giveaway-Scam ereilte zudem kürzlich die Twitter-Community.

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