Veruntreuung oder Sicherung? Krach um den Matchpool ICO

Funds im Wert von ca 1.500.000 EUR sollen bei Matchpool verschwunden sein. Ein Co-Founder erhebt schwere Vorwürfe und verlässt das Projekt.

Dr. Philipp Giese
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Wegweiser Sicherheit
| © kamasigns - Fotolia.com

Wir haben vor einiger Zeit vom Matchpool ICO berichtet. Ziel des Projekts ist quasi eine Blockchain-basierte Tinder-App – Dating auf der Blockchain. Konkret soll die Basis für eine Art eigene Dating-Applikation gelegt werden, in der etwaige Zahlungen durch Smart Contracts geregelt werden.

Finanziert wurde das Vorhaben über einen ICO. Über diesen wurden Tokens namens Guppy oder GUP verkauft. Ziel war, in diesem Initial Coin Offer 60% der vorhandenen Guppy-Token gegen Ether zu verkaufen – ein Ziel, welches sehr schnell erreicht wurde. Eine gewisse Nachfrage in der Community ist also eindeutig sichtbar.

Nun kam es jedoch zu Kontroversen: dem CEO wird vorgeworfen, im ETH im Wert von über 5 Mio EUR aus dem mit dem Fund verbundenen Multisig Account entwendet zu haben.

Diese nicht angekündigte Coin-Bewegung bestätigt die Bedenken jenen, die Matchpool von Anfang an kritisiert haben. Noch dramatischer ist, dass Philip Saunders, einer der Co-Founder, diese Coin-Bewegung publik machte, und seinen Ausstieg aus dem Projekt erklärte.

Coin-Bewegung zur Sicherung: Matchpool erklärt sich

In einem Blogpost auf Medium hat Yonatan Ben Shimon zu den Vorwürfen und dem Zerwürfnis mit genannten Co-Founder Stellung genommen. Zu dem Vorwurf der Veruntreuung von Funds wird auf einen früheren Blogpost verwiesen, in dem Matchpool ihre Risikomanagement-Strategie darlegte: Da die Volatilität von Ethereum höher ist als die von Bitcoin sah man es zur Absicherung der Funds als sinnvoll, einen Teil des Geldes in dem stabileren Bitcoin anzulegen. Die erworbenen Bitcoins sollen auf einem Trezor Cold Storage gesichert sein.

Bezüglich des Ausstieges von Philip Saunders wird die Sicht von Yonatan Ben Shimon dargestellt. Laut ihm ließ das Interesse seitens Philip ab. Außerdem soll seine Arbeit – neben dem Schreiben des White Papers die Implementierung der notwendigen Smart Contracts – eher mangelhaft gewesen sein, so dass man ohnehin das Team durch talentiertere Entwickler ergänzen wollte.

Nach dem ICO wollte Philip Saunders laut Aussagen von Yonatan seinen Anteil an den erworbenen Funds erhalten – was ihm verweigert wurde. Diese Verweigerung führte schließlich zum aktuellen Drama um den Ausstieg eines Co-Founders.

Wir sehen also, dass im Nachgang des ICOs auf verschiedenen Seiten mit Dreck geworfen wird, dass ein Team im Streit liegt. Funds wurden zwar generell, jedoch nicht in der zuvor genannten Größe bewegt. Der Grund ist nachvollziehbar, dass einige Leute gerade bei den Geldmengen, um die es geht, hier einige red Flags sehen, ist verständlich – die Geschichte der ICOs kennt durchaus seine Scams.

Es ist jedoch dem CEO hoch anzurechnen, dass er auf die Vorwürfe schnell einging und auch darauf hinwies, dass ohnehin im Zuge der Risikominimierung etwas entsprechendes geplant wurde. Wir werden auf jeden Fall den Fall Matchpool weiter verfolgen und berichten.

BTC-ECHO

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