Teile des Whitepapers Uralte E-Mail von Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto aufgetaucht

Eine bisher unveröffentlichte E-Mail des unbekannten Schöpfers gewährt einen Einblick in dessen Inspiration und Bitcoins frühe Tage.

Johannes Macswayed
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Satoshi Bitcoin

Beitragsbild: Picture Alliance

| Schon während seiner Entstehung war Bitcoin offenbar Open-Source wie eine uralte Mail Satoshis zeigt

Bis heute ist die wahre Identität des Bitcoin-Gründers Satoshi Nakamoto ein Mysterium. Die wenigen Anhaltspunkte zu seiner Person: E-Mails und Foren-Beiträge, die er bis zu seinem Verschwinden im Jahr 2011 verfasste. Eine jüngst aufgetauchte E-Mail offenbart nun mehr über die zuvor wenig bekannte Entstehungsgeschichte von Bitcoin. Es ist das älteste, bekannte Schriftstück des Bitcoin-Gründers. Eine Nachricht vom 22. August 2008 an Wei Dai.

Dai arbeitete seinerseits bereits seit 1998 an einem digitalen Bargeldsystem namens “b-money”. Offenbar wurde Satoshi davon inspiriert, was auch die E-Mail bestätigt. In dieser fragt der Bitcoin-Gründer nach dem Veröffentlichungsdatum der b-money-Seite, um sie in seinem bald erscheinenden Werk zitieren zu können. Wenige Monate später, am 31. Oktober 2008, veröffentlichte er das Whitepaper zu Bitcoin. Einen ersten Entwurf davon fügte er der Mail an Dai hinzu.

Ähnlichkeiten zu b-money

Der Gründer von Hashcash, Adam Back, hatte Ähnlichkeiten in der Arbeit von Satoshi und Dai erkannt. Und den Bitcoin-Gründer zu b-money gebracht, wie es in der Mail heißt. Satoshi sei “sehr interessiert” an Dais Projekt und war nach eigenen Angaben kurz davor, “ein Whitepaper zu veröffentlichen, das [Dais] Ideen erweitert und in ein funktionierendes System umwandelt”. Der Titel seiner Veröffentlichung würde lauten: “Elektronisches Geld, ohne eine vertrauenswürdige dritte Partei”.

Satoshis E-Mail an Wei Dai | Quelle: bitcoin.com

Die darauffolgende Einleitung blieb bis zur finalen Fassung des Bitcoin-Whitepapers gleich. Darin ist Dais Werk außerdem die zuerst genannte Quelle im Literaturverzeichnis (das Satoshi nicht wie akademisch üblich alphabetisch sortiert hatte). Die Mail zeigt, dass der Bitcoin-Gründer offenbar viel von seinen Kollegen lernte und noch bis zuletzt Inspiration in den Arbeiten anderer Kryptografen fand.

Er ermutigte Dai wiederum, eine frühe Fassung seines Whitepapers herunterzuladen, was vom Open-Source-Credo zeugt. Demnach sollte jeder, “der noch daran interessiert sein könnte”, von der Idee wissen und seinen Beitrag leisten können. Auch wenn Bitcoin selbst die Idee einer einzelnen Person sein könnte, ist das Konzept dahinter ein kollektiv herbeigeführter Fortschritt.

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