Skycoin: Mitarbeiter der Marketing-Abteilung erpressen CEO

In einem Blogpost beschreiben Mitarbeiter von Skycoin die chaotischen Vorgänge in ihrem Unternehmen. Demnach haben insgesamt neun Angestellte des Marketing-Teams den Geschäftsführer Synth und seine Frau in ihrer Wohnung aufgesucht, um sie zu erpressen und auszurauben. Sie drangen dort ein, um unter Androhung von Gewalt den Quellcode des Projekts und mehrere Wallets zu erhalten.

Lars Sobiraj
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Das vergleichsweise unbekannte Blockchainprojekt Skycoin gibt es bereits seit dem Jahr 2012. Skycoin besitzt dabei unter anderem eine eigene Netz-Architektur, eine selbst entwickelte Programmiersprache, den hauseigenen dezentralen Messenger und ein eigenes Social-Media-Forum zur Kommunikation innerhalb der Community. Der Skycoin (SKY) kann mit einer hauseigenen Mining-Hardware geschürft werden. In den letzten Wochen hat das Projekt allerdings mit weniger seriös klingenden Nachrichten Aufmerksamkeit erlangt. In den ersten Wochen, nachdem der Online-Handelsplatz Binance diese Kryptowährung ins eigene Portfolio aufgenommen hat, fiel der SKY-Kurs aufgrund massiver Verkäufe in den Keller. Den Führungskräften des Pekinger Unternehmens wird Insider-Handel im großen Stil vorgeworfen.

Doch dies klingt noch harmlos im Vergleich zu den Vorgängen, die am gestrigen Montag auf dem Blog des Unternehmens beschrieben wurden. Neun Mitarbeiter des Unternehmens haben sich gewaltsam Zugang zur Wohnung des Geschäftsführers verschafft. Sie hielten den CEO Synth und seine Frau in den privaten Räumlichkeiten für sechs Stunden gefangen. Während dieser Zeit haben sie sie bedroht, geschlagen und ausgeraubt. Die Eindringlinge hatten es auf die Wallets des CEO abgesehen. Aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen konnten die Kriminellen während der Zeit nur 18,88 Bitcoin und 6.466 Skycoin entwenden. Auch versuchten die Mitarbeiter der Marketing-Abteilung, den Geschäftsführer um den Quellcode des gesamten Skycoin-Ökosystems zu erleichtern, was misslang.

Skycoin: Online-Handelsplätze beschlagnahmten Diebesgut

Damit die erbeuteten Coins nicht an Dritte verkauft werden konnten, kontaktierte man diverse Online-Handelsplätze, um die Guthaben einfrieren zu lassen. Diverse Anbieter haben zwischenzeitlich die Accounts der Besitzer der gestohlenen Wallets gesperrt, um weitere Bewegungen der illegal erworbenen Guthaben zu verhindern. Natürlich haben sich die Vorgänge negativ auf den Skycoin-Kurs (SKY) ausgewirkt. Während dieser im Mai noch bei rund 34 US-Dollar lag, liegt der Kurs derzeit bei 7,31 US-Dollar. Allein während der ersten Stunden nach Bekanntgabe der räuberischen Erpressung durch die eigenen Mitarbeiter kam es zu einer Entwertung von rund 30 Prozent. Die Geschäftsführung hofft, dass aufgrund der Festsetzung des Diebesgutes weitere negative Auswirkungen auf den Kursverlauf ausbleiben werden.

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