Cui bono? Ripple Chairman will Bitcoin Miner von Proof of Stake überzeugen – kann das gelingen?

Ripple-Vorstand Chris Larsen will Bitcoin Miner von Proof of Stake überzeugen. Doch das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden.

David Scheider
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Ripple

Beitragsbild: Shutterstock

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Stehen die Zeichen der Zeit auf Proof of Stake (PoS)? Dies zumindest erörtert Ripple-Vorstand Chris Larsen in einem Blogpost, den er am Donnerstag, den 9. Dezember, auf Medium veröffentlicht hatte. Darin argumentiert der Unternehmer für eine Änderung des Konsensmodells von Bitcoin in PoS.

Denn im Gegensatz zu Bitcoin setzen “alle großen Protokolle mittlerweile auf andere Konsensmodelle”. Zwar erwähnt Larsen Proof of Stake nicht explizit. Der Verweis auf andere Coins, die diesem “nachhaltigeren” Konsensmodell bereits anhängen, und Ethereum, das auf bestem Wege hin zu einer Implementierung ist, lässt keine Fragen offen: Larsen will Bitcoiner Miner von den Vorzügen von Proof of Stake überzeugen.

Grund für den Vorschlag ist, man ahnt es schon, der vermeintliche Schaden für das Klima durch Proof-of-Work-Kryptowährungen wie BTC. Denn im Gegensatz zu Proof of Stake setzt Proof of Work auf einen Hashing-Wettbewerb der Miner, der den Strombedarf immer weiter anheizt.

Eine der umstrittensten Klimadebatten ist das Problem des Bitcoin-Proof-of-Work-Verfahrens und seines enormen Energieverbrauchs. […] Weltweit haben Länder wie Island und Kasachstan die Energiemenge, die Bitcoin Miner verbrauchen können, aufgrund von Energieknappheit begrenzt.

Doch die Miner von einem Update des Konsens-Modell zu überzeugen, dürfte schwerfallen. Schließlich hängt ihr Geschäftsmodell an Proof-of-Work. Die wenig intuitive Lösung, die sich Larsen überlegt hat, baut auf dem folgenden Verfahren auf:

Zunächst wird eine Art Snapshot von der aktuellen Verteilung der Hash Rate gemacht. Wer beispielsweise über zehn Prozent der Hash Rate verfügt, bekommt einen zukünftigen Anspruch auf zehn Prozent der Bitcoin. Am Supply Schedule soll demnach nicht gedreht werden – auch in dieser neuen Bitcoin-Version soll 2140 der letzte Coin ins System kommen.

“Bestehende Miner hätten einfach Anspruch auf künftige Bitcoin-Belohnungen, ohne dass sie zusätzliche Energie aufwenden oder zusätzliche Investitionen in Mining-Anlagen tätigen müssten”, schreibt Larsen in dem Beitrag.

Operation am offenen Herzen

Kein Zweifel: Auch wenn es der Ripple-Vorstand anders sieht, ist ein solcher Vorschlag mit der Bitcoin Community nicht zu machen. Denn den Konsens-Algorithmus auf Proof of Stake zu ändern, kommt einer Operation am offenen Herzen gleich und würde aus Sicht der Bitcoiner das System deutlich anfälliger für Angriffe machen. Larsen steht es allerdings frei, eine alternative Version von Bitcion zu lancieren. Da die Regeln dann mit BTC allerdings nicht mehr übereinstimmen, würde dadurch eine neue Version entstehen – eben ein Hard Fork.

Übrigens: In Ausgabe 49 des Kryptokompass widmen wir uns ausführlich der Debatte um Bitcoins Energieverbrauch.

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