Quickcheck Mina Protocol: Wie funktioniert das Blockchain-Fliegengewicht?

Das Mina Protocol von O1 Labs will als Blockchain-Fliegengewicht Dezentralisierung und Skalierbarkeit vereinen. Kann das gelingen?

Phillip Horch
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Mina Protocol Mina

Beitragsbild: Shutterstock

| Mina will die "leichteste Blockchain der Welt" sein

Mit der verschwindend kleinen Größe von 22 Kilobyte will es das Mina Protocoll mit den ganz großen aufnehmen: Schnelle Peer-to-Peer-Transaktionen bei direkter Synchronisation soll mit der Mini-Chain kein Problem darstellen. Wir haben uns genauer angeschaut, wie das funktionieren soll.

Mina Protocol: Mini-Chain mit großen Versprechen

Im Gegensatz zu Blockchains wie etwa Bitcoin dehnt sich Mina nicht kontinuierlich aus. Vielmehr verspricht das Unternehmen auf der offiziellen Webseite, die Größe von 22 Kilobytes stets einzuhalten. Das hat jedoch auch zur Folge, dass Transaktionen nicht auf Dauer gespeichert werden. Will man das dennoch tun, kann man eine zusätzliche “Archive Node” ins Leben rufen. Diese kann die Transaktionen Off-Chain speichern, ohne die Mainchain in ihrer Funktionalität zu beeinträchtigen. Damit hat das Federgewicht einen deutlichen Vorsprung gegenüber Schwergewichten: Man muss nicht die ganze Blockchain-Geschichte mit sich herumschleppen, um Transaktionen verifizieren zu können.

Um das dennoch tun zu können und keine Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen, setzt Mina auf zk-SNARKS. Dadurch müssen die einzelnen Nodes nicht im Besitz von historischen Daten sein, um die Zahlungen zu verifizieren. Um das Netzwerk sicher zu halten, setzt Mina auf den Proof of Stake Konsens. Dabei orientiert man sich am Ouroboros-Protokoll von Cardano. Um den Anforderungen von Mina gerecht zu werden, hat man diesen Konsens jedoch entsprechend modifiziert und “Ouroboros Samisika” entwickelt.

MINA: Dreh- und Angelpunkt der Mini-Chain

Wer das Netzwerk unterstützen möchte, kann das mittels der Kryptowährung MINA tun und den Proof-of-Stake-Konsens unterstützen. Im Gegensatz zur Ethereum-Blockchain, kann dabei jeder zum Staker werden. Denn es gibt hier weder Mindesteinsatz (bei Ethereum 32 ETH) noch Slashing (Minderung der Rewards bei Fehlverhalten). Bei MINA handelt es sich um die native Kryptowährung des Mina Protocolls. Wir haben es hier also mit einer Layer-1-Blockchain zu tun.

Blockchain-Validation auf dem Smartphone

Die geringe Größe in Verbindung mit den zk-SNARKS macht es möglich, dass theoretisch jeder die Blockchain mit seinem Smartphone synchronisieren kann. Damit demokratisiert das Protokoll die Blockchain-Nutzung und macht sie für Endnutzer attraktiver.

Entwickler arbeiten ständig am Protokoll

Was das Mina Protocol gegenüber anderen “kleineren” Altcoins absetzt, ist die stete Weiterentwicklung des Protokolls. So hat das Entwickler-Team erst im vergangenen Monat eine Reihe an Updates realisiert. Dazu gehört unter anderem “Kimchi”, ein weiter entwickeltes Sicherheitsfeature sowie eine erleichterte Programmierbarkeit von zkApps, dem Mina-Äquivalent von dApps.

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Achillesverse Tokenomics

Wie in der Community seit längerem bemängelt, gibt es bei den Tokenomics noch Aufholbedarf. Das liegt vor allem daran, dass die Tokenomics zu einem Zeitpunkt designt worden sind, als das Projekt noch in den Kinderschuhen steckte und noch vom Mainnet-Launch entfernt war. Um Token-Holder zu incentivieren hatte man mit “Supercharged Rewards” gearbeitet, die letztlich eine Hyperinflation des Gesamtvorrates nach sich zogen. So hat man ständig neue Token auf den Markt geworfen, was dazu führte, dass die bereits vorhandenen Token an Wert verloren.

Außerdem werden mit der anstehenden Hardforks neue Herausforderungen beziehungsweise Funktionen hinzukommen, die über seine derzeitige Verwendung als Staking-Token hinausgehen. Diese Herausforderungen sollten in überarbeiteten Tokenomics aufgefangen werden, um dem Projekt eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Fazit: Vieles hängt von den Entwicklern ab

Eine Überarbeitung der Tokenomics erscheint unumgänglich für eine erfolgreiche Zukunft des Projektes. Die guten Neuigkeiten: Entsprechende Vorschläge sind bereits eingereicht und kommen bei der Community gut an. Auch veröffentlicht das Team regelmäßig Anreize über X, um neue Entwickler für sich zu gewinnen und dem Projekt dabei zu helfen, weiter zu wachsen.

Sollten die Tokenomics bis zur Hard Fork, deren Datum bisher unbekannt ist, umgestellt werden und die Entwickler entsprechend fleißig am Projekt arbeiten, könnten wir es hier mit einem interessanten Projekt für potenzielle Investoren zu tun haben. Ein interessantes Alleinstellungsmerkmal hat die “leichteste Blockchain der Welt” allemal.

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