Mimblewimble Litecoin Upgrade steht vor der Tür: LTC-Kurs dreht auf

Dem kleinen Bitcoin-Bruder Litecoin steht ein kosmetischer Eingriff bevor. Durch Mimblewimble verschleiern sich künftig LTC-Transaktionen – jedenfalls optional. Mit dem Trick wollen die Entwickler ein mögliches Delisting umgehen. Ob das Upgrade aber kommt, ist noch nicht in trockenen Tüchern.

Moritz Draht
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Litecoin-Münze wird vor einem Chart gehalten

Beitragsbild: Shutterstock

| Der Litecoin-Kurs (LTC) nähert sich seinen Jahreshochs an

Bei all dem Hype um Bitcoin, DeFi und NFT-Rekorderlöse ist ein alteingesessener Coin in den vergangenen Wochen medial etwas ins Hintertreffen geraten: Litecoin (LTC). Dabei zeigt die Performance des Krypto-Urgesteins zurzeit eine steile Wachstumskurve. Binnen sieben Tagen ist Litecoin um 15 Prozent gestiegen und bildet mit 6,4 Prozent Kursaufschlag am heutigen Freitag, dem 12. März, das größte Plus unter den zehn größten Kryptowährungen aus. Nicht ganz schuldlos daran könnte das bevorstehende Upgrade sein, auf das die LTC-Gemeinde seit Monaten wartet.

Litecoin trifft auf Mimblewimble

Die Rede ist von Mimblewimble, ein auf Privatsphäre ausgerichtetes Blockchain-Protokoll, dass die Transaktionshistorien verschleiert. Seit drei Monaten durchläuft das Upgrade einen Stresstest im Litecoin Testnet. Die Ergebnisse stimmen positiv, dass der anvisierte Termin vom 15. März für die Fertigstellung des Codes eingehalten werden kann.

Die jüngste Wasserstandsmeldung von Mimblewimble-Entwickler David Burkett in einem Forumbeitrag klingt entsprechend vorsichtig optimistisch:

Ich schätze, ich werde die Sache noch ein bisschen weiter hinauszögern und irgendwann nach der Fertigstellung des Codes in diesem Monat ein Community-Testnet starten. Es gibt immer noch eine Menge Arbeit zu tun, bevor das Code-Review eingereicht werden kann, aber ich bleibe zuversichtlich und engagiert, das Ziel vom 15. März zu erreichen.

David Burkett

Da das “Wallet-Design einfach nicht gut mit der bestehenden LTC-Wallet zusammenpasste”, sei der Entwickler etwas in Zeitverzug geraten. Konkret bestand die Schwierigkeit in der “Coin Selection Logic”, also im reibungslosen Transfer von Litecoin an parallel zur Mainchain laufende Extension Blöcke “MWEB”. Die gleichzeitige Abwicklung von LTC und MWEB-Coins in gebündelten Transaktionen habe den Entwickler “wochenlang wachgehalten”.

Um es kurz zu machen, ich habe etwa 80 Prozent des Codes der MWEB-Wallet neu geschrieben, um MWEB-Transaktionen mit gemischten Coins zu unterstützen. Ich habe zwar mit dem Gedanken gespielt, das Testnet parallel ohne diese neue Funktionalität zu starten, aber die Neuschreibung der Wallet hat den gesamten Puffer, den ich in der Zeitleiste übrig hatte, mehr als verbrannt. Die Zeit, die ich mit der Unterstützung des Testnets verbracht hätte, hätte sicherlich die Deadline für die Fertigstellung des Codes am 15. März verzögert.

David Burkett

Auf Wunsch anonym

Durch die Mimbelwimble-Integration schlägt die Litecoin Foundation gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen soll das Upgrade die Skalierbarkeit des Netzwerks verbessern. Indem Transaktionshistorien gelöscht und dadurch Überweisungen komprimiert werden, haben die Extension Blöcke der Foundation zufolge “die Fähigkeit, besser zu skalieren als Litecoin und Bitcoin”. Das helfe, “den Transaktionsdurchsatz von Litecoin zu erhöhen”.

Zudem, und das ist der offensichtlichere Nebeneffekt, werden LTC-Transaktionen anonym. Durch Mimblewimble formt sich Litecoin zum Privacy Coin, zumindest auf Wunsch. Denn das Feature ist optional und läuft getrennt von der Litecoin-Mainchain auf der Mimblewimble-Sidechain.

Börsen, die Litecoin unterstützen, können entscheiden, ob sie die MWEB-Funktion unterstützen oder nicht, und sind nicht gezwungen, sie zu übernehmen.

Litecoin Foundation

Damit lassen sich die Entwickler ein Hintertürchen offen. Privacy Coins wie Monero (XMR) und Zcash (ZEC) geraten schließlich zusehends ins Visier der US-Regulatoren. Erhöht sich der Druck auf Börsen, entsprechende Coins vom Handelsplatz zu entfernen, “müssten die Börsen nur aufhören, den Extension Block zu unterstützen”. Ob Mimblewimble aber tatsächlich implementiert wird, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Zu guter Letzt muss der Code in einer “formalen Prüfung” dem Miner-Tribunal standhalten, das darüber entscheidet, ob das MWEB-Protokoll unterstützt wird.

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