PEPE, WOJAK und Co. Das Wiedererwachen (und Wiedersterben) der Memecoins

Die Memecoin-Saison scheint wieder eröffnet. Doch ist das Spiel mit den als Scherz gemeinten Token keineswegs nur harmlose Zockerei.

Johannes Macswayed
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Memecoins PEPE

Beitragsbild: Shutterstock

| Pepe hat einen neuen Hype im Krypto-Space ausgelöst.

Ein neuer Memecoin-Trend geht um. Ausgelöst durch den raketenhaften Aufstieg des Frosch-Memes PEPE. Die inzwischen “etablierten” Vertreter, Dogecoin und Shiba-Inu, sind dabei zunächst einmal außen vor. Denn die neue Garde der Memecoins bilden neben PEPE Kryptowährungen wie WOJAK, ARBDOGE, REKT oder STONKS. Vorangetrieben werden sie durch Geschichten von sagenhaften Profiten, einem irrwitzigen Preislabel und einer beflügelten Fangemeinschaft. Je absurder, desto besser.

Memecoins: Alles nur ein Ponzi?

Der Krypto-Sektor hat scheinbar auf jedes Internet- oder Real-Life-Phänomen eine Antwort in Form eines Tokens. Mit Krypto ist es möglich geworden, den jüngsten Hype zu tokenisieren und ihm eine Recheneinheit zu geben. Durch Memecoins wird der inzwischen komplex gewordene Sektor wieder zugänglich und macht Spaß. Zumindest für einige wenige Anleger. Denn auch wenn niemand Spielverderber mag – die als Scherz gemeinten Coins stecken leider auch voller Tücken, die viele Einsteiger nicht verstehen. Seit den wilden Phasen des Bullenmarktes 2021 hat sich daran auch nichts geändert.

Die Herausgeber sind oft unbekannt und halten selbst einen Großteil der Coins. Wenn sie, oder besonders früh Eingestiegene verkaufen, stürzt der Kurs ins Bodenlose. Sogenannte “Pump-and-Dumps” sind also vorprogrammiert. Gefährlich wird es außerdem, wenn Nutzer zum Erhalt von vermeintlichen “Memecoin-Airdrops”, ihre Wallet mit höchst unseriösen Seiten verbinden. Wenig überraschend kam es hier bereits zu Fällen, in denen über diese Masche Wallets ausgeraubt wurden. Auch deshalb werden viele der Token schon bald wieder von der Bildfläche verschwinden. Mit sich ziehen sie dann die Hoffnungen (und die Kryptos) vieler Gelegenheitsanleger, die vom schnellen Geld mit den witzigen Token träumten.

Lohnt sich das Investment?

Memecoins gleichen einem wilden, digitalen Stuhltanz. Wer zu spät einsteigt, verliert meist. Aufmerksamkeit erregen die Token dabei durch irrwitzige Gewinnversprechen, die aber in Wahrheit vorwiegend Insider erzielen. So auch bei PEPE, wo ein “glücklicher” Meme-Trader mit einem 25 US-Dollar Investment angeblich mehrere Millionen US-Dollar Gewinn erzielte. Diesen wird er jedoch niemals realisieren können, ohne den höchst illiquiden Markt des Tokens und damit den Kurs zusammenbrechen zu lassen. So kann ein Memecoin auch für vermeintliche “Gewinner” zur Einbahnstraße werden.

Die Memecoin-Manie wird zudem immer schnelllebiger. PEPE und Co. sind lediglich einige Wochen alt. Wer also jetzt einsteigt, mag vielleicht glauben, vergleichsweise “früh” dabei zu sein. Doch PEPEs 500-facher Kursanstieg umfasste nur wenige Tage. Dieser und andere Hypes haben den Großteil ihrer Gewinne womöglich schon gesehen, wenn die Krypto-Allgemeinheit davon erfährt.

Und dennoch: Seit Dogecoin und Shiba-Inu ist klar, dass die Vernunft hier ohnehin keine Macht besitzt. Die Scherz-Coins gehören daher in ihrer Gesamtheit inzwischen genauso zu Krypto wie Bitcoin und Ethereum. Unabhängig von der öffentlichen Meinung, bilden sie eine klare Grenze im Sektor zwischen dem, was als “seriöses” Investment gilt und dem, was schlichtweg als Glücksspiel zu bezeichnen ist. Und solange der Preis steigt, haben alle Spaß. Die damit einhergehende Beharrlichkeit kann also schnell einmal unterschätzt werden. Aus sicherer Entfernung und ohne eigenes Investment trägt jede Memecoin-Saison somit einen gewissen Unterhaltungswert. Und wer kann schon wissen, ob sie gerade erst anfängt oder längst wieder vorbei ist?

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