Tokenisierung, DeFi und Web3  Krypto in der Immobilienbranche: Ein Trend mit Potenzial?

Energiewende, Inflation, Rohstoffverknappung. Die Kosten für Neubauwohnungen steigen, Wohnraum wird knapp. Eine Immobilie zu besitzen, wird ein zunehmendes Luxusgut. Warum die Blockchain-Technologie gerade jetzt wie gerufen kommt.

Dr. Stephanie Morgenroth
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Immobilien

Beitragsbild: Picture Alliance

| Einfamilienhäuser wie diese in Frechen, Nordrhein-Westfalen, werden immer mehr zum Luxusgut

Die Bundesregierung einigte sich kürzlich: Eine eingebaute Heizung soll ab 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Auch wenn Förderungsmaßnahmen die Umbaukosten reduzieren, bleibt die Stimmung gespalten. Viele Menschen können sich schlichtweg ihren Wohnraum nicht mehr leisten. Auch wenn Privatanleger gerne in Immobilien investieren würden, so entfernt sich der Markt zunehmend vom Normalverdiener. An dieser Stelle könnte Blockchain eine zukünftige Schlüsselposition einnehmen.

Wenn die Miete tokenisiert wird

Bei einer Tokenisierung einer Immobilie wird der physische Wert des Hauses als ein digitaler Wert auf Blockchain repräsentiert. Durch die Tokenisierung kann ein Anleger nicht nur anteilig in ein Gebäude investieren, er erhält zugleich Zugang zu einem neuen weltweit liquiden Marktplatz, der eher den vermögenden Privatpersonen vorbehalten war. Dabei handelt der Anleger die Immobilie einfach in Form eines NFTs.

Doch noch schneller als das Eigentumsrecht eines Hauses wechselt das Mietobjekt seinen Besitzer. Demnach könnten ebenso die Miete tokenisiert werden. Was im ersten Moment futuristisch klingen mag, wird bereits in ersten Testläufen erprobt.
Das Start-up BinaryX zum Beispiel stellt erst seit Kurzem in seinem Testnetz einige NFT-Mietobjekte zum Verkauf zur Verfügung. Bei den Immobilien handelt es sich insbesondere um Villen auf Bali zwischen 400.000 und 700.000 USD.

Jeder, der Token kauft, wird Miteigentümer einer solchen Villa und erhält anteilig die Miete. Technisch betrachtet läuft das Binaryx Protokoll über das Polygon Hauptnetz mit dem MATIC Token.

Krypto und Immobilien: Weitere Trends mit Potenzial

Weitere denkbare Anwendungsfälle von Krypto in der Immobilienbranche wären das Abwickeln sämtlicher Immobilientransaktionen, das Crowdinvesting über den Kauf sogenannter Security Tokens oder das Verwalten von Miet- und Wohnverträgen. Selbst Grundbucheintragungen in staatliche Register könnten über die Blockchain aufgezeichnet werden.

Auch der DeFi-Sektor könnte die Branche beeinflussen, indem zum Beispiel der Handel von tokenisierten hypothekenbesicherten Immobilien-Wertpapieren über die Blockchain abgewickelt würde. Wer mehr etwas über konkrete Anwendungsbeispiele erfahren möchte, kann sich im gerne im Video einen ersten Eindruck machen.

Fazit: Wohnen dank Krypto finanzierbar

Der Einsatz von Tokenisierung im Immobilienmarkt ist noch lange nicht ausgereift. Bisher ist unklar, welche dieser genannten Möglichkeiten technisch praktikabel und massentauglich ist. Auch unterscheiden sich die Herausforderungen, Gesetze und Grundeigentumsrechte von Land zu Land.

Denkbar wäre es, dass konservativer geprägte Länder und Unternehmen neben öffentlichen Netzwerken ebenso auf private und zugriffseingeschränkte Blockchain-Lösungen setzen. Unabhängig von der technischen Umsetzung hat Crypto das Potenzial, der gesamten Immobilienbranche bei der Neugestaltung zu helfen und Prozesse zu verschlanken.

Neue Geschäftsmodelle könnten nachhaltiges sowie modernes Wohnen für jedermann finanzierbar machen. Und war nicht auch das mit ein Grund für Bitcoins Geburt: Chancengleichheit zu schaffen?

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