"Kabellos und quantentauglich" 

Hardware Wallet: Trezor Safe 7 im Test

Das neue Gerät von Trezor soll laut Angaben des Herstellers Krypto-Sicherheit “für immer verändern” – stimmt das? Wir haben den Safe 7 getestet.

Johannes Dexl
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Mann hält Smartphone in der einen und das Trezor Safe 7 Hardware Wallet in der anderen Hand

Beitragsbild: Trezor

| Der Trezor Safe 7 kann nicht nur mit seinem schicken Design überzeugen

Hardware Wallets sind weiterhin der Goldstandard bei der Selbstverwahrung von Kryptowährungen. Mit dem Trezor Safe 7 brachte SatoshiLabs vor wenigen Wochen sein neues Flaggschiffmodell auf den Markt, das nicht nur auf mehr Bedienkomfort setzt, sondern auch auf eine Sicherheitsarchitektur, die explizit Transparenz und Zukunftsfähigkeit adressieren soll. Dazu gehören ein großer Touchscreen, Bluetooth, Qi2-Wireless-Charging und ein Dual-Secure-Element-Ansatz mit dem transparent auditierbaren TROPIC01.

Erster Eindruck

Schon die Eckdaten positionieren den Safe 7 klar oberhalb der bisherigen Einsteiger- und Midrange-Geräte. Das Gehäuse besteht aus einem Aluminium-Unibody, die Rückseite ist aus Glas, das Display wird durch Gorilla Glass 3 geschützt und das Gerät ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Mit 75,4 × 44,5 × 8,3 Millimetern und 45 Gramm bleibt es kompakt, wirkt aber wie ein modernes Consumer-Device – vorbei sind die Zeiten der eher hakeligen User Expierence aus den Anfangstagen des Krypto-Markts. Das Display ist mit 62 Prozent mehr Fläche deutlich größer als das des Vorgängermodells. Im Lieferumfang sind neben Gerät und USB-C-Kabel wie gewohnt auch Papierkarten für das Backup sowie Kurzanleitung und Safety-Guide enthalten.

Der größte praktische Unterschied zu vielen Hardware-Wallets zeigt sich im Alltag beim Anzeigen und Verifizieren. Trezor setzt beim Safe 7 auf einen 2,5-Zoll-Farb-Touchscreen mit 520 × 380 Pixeln, bis zu 700 Nits Helligkeit und haptischem Feedback. Gerade beim Prüfen langer Adressen oder beim Navigieren durch Einstellungen spielt das Display seine Stärken aus, weil man weniger auf Scrollen, kryptische Abkürzungen oder kleine Buttons angewiesen ist.

Einrichtung: Trezor Suite, Backup und PIN

Die Inbetriebnahme läuft über Trezor Suite, wahlweise mobil oder am Desktop. In meinem Test wirkte die App dabei sehr aufgeräumt, intuitiv und insgesamt sehr einsteigerfreundlich. Beim Backup bleibt Trezor flexibel: Unterstützt werden 12-, 20- oder 24-Wort-Backups, außerdem gibt es ein Advanced Multi-Share Backup als weiterführende Option. In der Standard-Einrichtung zeigt das Gerät 20 Wörter nacheinander an, die offline notiert werden. Für den Geräteschutz wird wie gewohnt noch eine PIN gesetzt. Nach zehn falschen Eingaben löscht sich das Wallet auf dem Gerät, die Wiederherstellung ist dann nur über das Backup möglich. Zusätzlich bietet Trezor eine Backup-Check-Funktion, mit der man sein Backup nachträglich verifizieren kann.

Als Schaltzentrale dient Trezor Suite auf Desktop und Smartphone. Im Test punktete die mobile App vor allem mit einer sehr nutzerfreundlichen Führung. Für dApp-Nutzer ist relevant, dass das Gerät kompatibel mit WalletConnect ist, was den Anschluss an gängige Krypto-Anwendungen erleichtert. Zusätzlich unterstützt der Safe 7 FIDO2/WebAuthn und kann damit auch als Security-Key genutzt werden. Wer Wert auf Privatsphäre legt, findet in der Suite zudem Funktionen wie Coin Control und Tor-Integration.

Bluetooth-Konnektivität als Gamechanger

Beim Safe 7 ist Bluetooth nicht nur ein Zusatz, sondern ein zentrales Element. Bei Android hast du hier grundsätzlich zwei Optionen: Bluetooth oder eine kabelgebundene Verbindung per USB-C. Beim iPhone wird nur Bluetooth unterstützt. Der Safe 7 ist damit deutlich stärker als frühere Generationen auf kabellose Nutzung ausgelegt. Auch das Qi2-Wireless-Charging passt zum Anspruch, das Gerät wie ein Alltags-Gadget zu behandeln. In der Praxis lief die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Wallet reibungslos, das Pairing war schnell erledigt und die Verbindung blieb stabil. Weil sich Transaktionen ohne Kabelgezerre bequem am Handy anstoßen und am Gerät bestätigen lassen, werden spürbar Reibungen eliminiert.

Interessant ist auch die Wahl des Akkus: Trezor nennt LiFePO₄ und argumentiert mit höherer Lebensdauer und vielen Ladezyklen. Als Größenordnung wird genannt, dass eine volle Ladung bei normaler Nutzung etwa einen Tag halten soll und dass der Akku im Standby gut durchhält. Ohnehin dürfte die Akkulaufzeit nur bei den wenigsten Nutzern einen Pain Point darstellen. Dank der neuen Möglichkeit des Wireless Charging, welche im Test ebenfalls reibungslos funktionierte, ist dies zudem noch bequemer als bislang.

Mehrschichtiges Sicherheitskonzept

Sicherheitsseitig setzt Trezor beim Safe 7 nicht auf eine einzelne “magische” Komponente, sondern auf einen mehrschichtigen Ansatz. Zentral ist das TROPIC01 als transparent und auditierbar beschriebenes Secure Element, das den Anspruch untermauern soll, Hardware-Sicherheit nicht nur als Black Box zu verkaufen.

Dazu kommt ein zweites Secure Element, das Trezor als EAL6+ und NDA-frei beschreibt. Dieser Dual-Ansatz folgt dem Prinzip eines mehrschichtigen Sicherheitskonzepts: Die Chips übernehmen unterschiedliche Rollen, sodass ein einzelner erfolgreicher Angriff nicht automatisch das gesamte Sicherheitsmodell aushebelt. Ergänzt wird das durch Sensorik gegen Manipulationsversuche, etwa bei Spannung, Temperatur oder Laser-Angriffen, mit der Option, Operationen zu blockieren oder Secrets zu löschen.

Trezor bewirbt den Safe 7 zudem als quantum-ready. Gemeint ist damit, dass besonders kritische Prozesse wie Boot, Device-Authentifizierung und Firmware-Verifikation so aufgebaut sind, dass sie Post-Quantum-Kryptografie für Signaturprüfungen nutzen können. Das ist vor allem für die Integrität von Updates des Geräts relevant. Gleichzeitig wird auch die Begrenzung klar benannt: Für wirklich quantum-sichere Funds braucht es auf vielen Blockchains erst Protokoll-Upgrades, da das Wallet die Blockchain selbst natürlich nicht “quantum-proof” machen kann.

Fazit: Für wen lohnt sich der Trezor Safe 7?

Der Trezor Safe 7 ist damit nicht nur ein Gerät für den Use-Case des klassischen Hodlers, sondern zielt klar auf Nutzer, die regelmäßig signieren, von unterwegs aus auf ihre Krypto-Assets zugreifen, Transaktionen durchführen wollen oder dApps verwenden und dabei möglichst wenig Reibung wollen. Touchscreen und Bluetooth-Konnektivität sorgen für eine sehr gute User Experience: Adressen prüfen, Transaktionen bestätigen und durch Menüs navigieren geht schnell, einfach und ohne großes Fehlerpotenzial. Gerade für Einsteiger ist das hilfreich, weil die App viele Abläufe verständlich erklärt und man sich auch ohne Vorerfahrung schnell zurechtfindet.

Spannend ist vor allem die Sicherheitspositionierung: Mit TROPIC01 und dem zusätzlichen EAL6+-Secure-Element versucht Trezor, die Debatte um Transparenz versus Secure-Element-Schutz nicht mit einem Entweder-oder zu lösen, sondern beides zu kombinieren. Wer genau dieses Paket aus Bedienkomfort, kabelloser Nutzung und einem mehrschichtigen Sicherheitskonzept sucht, findet im Safe 7 das bislang konsequenteste Trezor-Angebot in diesem Segment. Zu haben ist der Trezor Safe 7 für 249 Euro, wahlweise in den Farben Charcoal Black, Obsidian Green oder in Orange als Bitcoin-only Edition. Wer dagegen nicht zwingend die Bluetooth-Verbindung braucht, könnte mit dem Vorgängermodell, dem Trezor Safe 5 – hier im Test – noch besser beraten sein. Dieses ist mit 118 Euro schließlich nochmals wesentlich günstiger.

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Quelle

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