Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Krypto und Bitcoin in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in der aktuellen Handelswoche vom 27. Juni bis 1. Juli folgende relevante Wirtschafts- und Finanzdaten genau im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Erste Stabilisierungstendenzen an den klassischen Finanzmärkten in der Vorwoche sorgten auch am Kryptomarkt für eine Beruhigung. Die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) kann sich zum Wochenauftakt vorerst oberhalb der 20.000 US-Dollar stabilisieren und sorgt damit für ein erstes Aufatmen unter Krypto-Investoren. Welche Termine in der neuen Handelswoche die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten, lest ihr im Folgenden.

Die Handelswoche startet mit einer EZB-Pressekonferenz

Am heutigen Montag, dem 27. Juni, spricht EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 20:30 Uhr (MEZ) über die europäische Geldpolitik. Lagarde wird Einblicke über mögliche Zinsschritte in den kommenden Handelsmonaten geben und die aktuelle Inflationsproblematik in der Europäischen Union thematisieren. Traditionell wird jede Aussage von den Analysten genau untersucht, um mögliche Rückschlüsse auf die zukünftige Vorgehensweise der EZB zu ziehen. Eine zeitliche Beschleunigung wie auch eine Veränderung bei der Zinsanpassung durch die Europäische Zentralbank könnte neue Impulse für den Finanzmarkt liefern und damit auch den Kryptomarkt beeinflussen.

Zahlen zum Verbrauchervertrauen in den USA

Bereits am morgigen Dienstag tritt Lagarde um 10:00 Uhr (MEZ) erneut vor die Kameras und dürfte weitere Aspekte der geldpolitischen Maßnahmen durch die EZB erklären und begründen. Am Nachmittag um 16:00 Uhr (MEZ) werden weitere Zahlen zum Verbrauchervertrauen, also dem Optimismus der Verbraucher zur konjunkturellen Entwicklung in den USA, durch das Conference Board (CB) veröffentlicht. Die Analysten prognostizieren für den Monat Juni einen Wert von 100,4.

Im Vormonat hatte das Vertrauen der Verbraucher noch 106,4 betragen. Ein fallender Wert signalisiert, dass die Wirtschaft zunehmend aus dem Tritt zu kommen droht. Werden die Analystenerwartungen deutlich verfehlt, wirkt sich dieses auch negativ auf die Stärke des US-Dollar aus, was auch den Kurs von Bitcoin und Co. beeinflussen könnte. Seit seinem Höchstwert im Juni 2021, rutschte das CB Verbrauchervertrauen von damals 128 auf aktuell 106 im Vormonat Mai ab.

Viele wichtige Daten zur Wochenmitte

Am darauffolgenden Mittwoch, dem 29. Juni, veröffentlicht Eurostat um 11:00 Uhr (MEZ) die Inflationserwartung der Verbraucher für den Monat Juni. Die Prognose der Marktteilnehmer liegt bei 45,6 und damit auf Vormonatsniveau. Zuletzt war die Inflationserwartung etwas gesunken, im März hatte diese noch 59,6 betragen. Sollte der Wert über den Erwartungen der Analysten liegen, steigt der Druck auf die Europäische Zentralbank, die Zinsen schneller und stärker zu erhöhen als auf der letzten EZB-Sitzung kommuniziert.

Zahlen zum BIP in den USA

Um 14:30 Uhr (MEZ) folgen die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA für das zweite Quartal 2022. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die wichtigste volkswirtschaftliche Kennzahl und beschreibt die Summe der in den USA hergestellten Güter und Dienstleistungen abzüglich der erbrachten Vorleistungen. Mittels des BIPs können Rückschlüsse auf die aktuelle Wirtschaftskraft eines Landes gezogen werden. Die Experten-Prognose lautet -1,5 Prozentpunkte, was auf eine schrumpfende Wirtschaft schließen lässt. Werden die Analystenschätzungen deutlich nach unten verfehlt, muss die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) ihre aktuelle Zinspolitik überdenken und ggf. anpassen.

Bereits 30 Minuten später, um 15:00 Uhr (MEZ), nimmt der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, abermals Stellung zur aktuellen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Situation der USA. Powell wird auf die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt eingehen und einen Ausblick über mögliche Anpassungen der geldpolitischen Maßnahmen geben. Es dürfte in der Folge zu erhöhter Volatilität am Finanzmarkt kommen.

Arbeitslosenzahlen und Rohöl-Lagerbestände für die USA

Wie jeden Donnerstag wird um 14:30 Uhr (MEZ) die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA verkündet. In dieser Woche wird mit 228.000 neuen Erstanträgen gerechnet. Gegenüber der Vorwoche ist diese Schätzung rund 1.000 Erstanträge niedriger. Fällt die Zahl der Erstanträge jedoch höher aus als erwartet, steigt die Wahrscheinlichkeit finanzpolitischer Entlastungen durch die Fed.

EU Verbraucherpreise und ISM Einkaufsmanagerindizes

Am letzten Tag der Handelswoche, dem 01. Juli, veröffentlicht Eurostat um 11:00 Uhr (MEZ) den Verbraucherpreisindex (VPI) für die Europäische Union im Jahresvergleich für den Monat Juni. Die Marktteilnehmer prognostizieren einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozentpunkte. Im Vormonat lag die Steigerung noch bei 8,1 Prozent. Sollten die Expertenschätzungen übertroffen werden, wird sich der Druck auf die EZB weiter verstärken und stärkere Zinserhöhungen erforderlich machen.

Abgerundet werden die Zahlen vom ISM Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Um 16:00 Uhr (MEZ) veröffentlicht das Institute for Supply Management die aktuellen Kennzahlen zur Herstellungsaktivität in der verarbeitenden Wirtschaft. Die Erwartungen für den Monat Juni liegen bei 54,9, nachdem sie für den Vormonat noch 56,1 betragen hatten. Ein Wert unterhalb der Schwelle von 50 deutet auf eine schrumpfende wirtschaftliche Aktivität hin und erhöht bei mehrfacher Unterschreitung die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA. Fallende EMI-Zahlen wirken sich in der Regel negativ auf den US-Dollar aus und könnten unterstützend auf den Bitcoin-Kurs wirken.

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