Er hat das Deutschland-Geschäft von Binance mit aufgebaut und ist danach zu Coinbase gewechselt, wo er heute als Geschäftsführer tätig ist. Hier erklärt Jan Sell, was seiner Ansicht nach Coinbase zur sichersten Kryptoplattform der Welt macht und warum eine Pleite à la FTX bei Coinbase nicht passieren kann.
Kryptoverwahrung & Liquidität
1. Vorhaltung der Kundenanlagen 1:1
FTX nutzte Kundeneinlagen für hochriskante eigene Handelsgeschäfte. Das Unternehmen transferierte Assets an seine Schwesterfirma Alameda Research, welche diese Mittel als Absicherung für gehebelte Trades verwendete. Im Gegensatz dazu hält Coinbase Kundeneinlagen 1:1 vor. Alle Assets sind vollständig verfügbar und werden nicht weiterverwendet. Dieses Vorgehen wird unter anderem durch regelmäßige Audits von unabhängigen Wirtschaftsprüfern wie Deloitte bestätigt.
2. Hohe Liquidität
Der Zusammenbruch des Krypto-Brokers FTX war auch durch einen Mangel an Liquidität verschuldet. Laut Financial Times standen Verbindlichkeiten (Kundenguthaben, Verpflichtungen aus dem laufenden Kryptohandel, kurzfristige Kredite) von 9 Milliarden US-Dollar insgesamt nur 900 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln gegenüber. Coinbase dagegen verfügt laut Finanzbericht für das erste Quartal 2024 über 7,1 Milliarden US-Dollar in sogenannten unbelasteten liquiden Mitteln – zusätzlich zur 1:1-Vorhaltung der Kundenanlagen.
3. Krypto offline und dezentral gespeichert
Coinbase speichert bis zu 97 % der Kryptowährungen in Cold Wallets, die offline und geografisch verteilt sind. Diese Wallets nutzen Multi-Party Computation (MPC) und Hardware Security Modules (HSM). MPC bezieht sich auf eine Kryptografietechnik, bei der Krypto-Schlüssel auf mehrere Parteien aufgeteilt werden. Dadurch wird das Risiko eines sogenannten Single-Point-of-Failure reduziert, da kein einzelner Akteur Zugriff auf alle erforderlichen Informationen hat, um auf ein Konto zuzugreifen. HSM bezeichnet eine Hardwarekomponente, die speziell für die sichere Speicherung von kryptografischen Schlüsseln und die Durchführung von kryptografischen Operationen entwickelt wurde. HSMs sind schwer zu modifizieren oder zu verändern, ohne das Gerät unbrauchbar zu machen. Versuche, sich bei HSMs anzumelden oder sie zu manipulieren, hinterlassen sichtbare Spuren oder senden eine Benachrichtigung.
4. Verwahrer der Bitcoin-ETFs
Finanzgiganten wie Grayscale, Blackrock und WisdomTree nutzen Coinbase als Verwahrer für ihre Bitcoin ETFs. Das wird als Zeichen dafür gewertet, dass:
- Coinbase eine sichere Verwahrung der Kryptoassets gewährleisten kann
- Eine robuste und zuverlässige Handelsinfrastruktur bietet,
- Ein hohes Handelsvolumen abbildet – und somit ausreichend Liquidität für das eigene ETF-Produkt bietet,
- Coinbase gegenwärtige und zukünftige gesetzliche Vorschriften einhält.
Die ETFs gehören übrigens zu den am schnellsten jemals wachsenden Finanzprodukten. Allein der Blackrock ETF ist in wenigen Monaten auf eine Marktkapitalisierung von über 16 Milliarden US-Dollar angewachsen (Stand Juni 2024).
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IT-Sicherheit von Kundenkonten und Daten
5. Höchste IT- und Datensicherheit
Persönliche Daten werden per AES-256-Standard verschlüsselt, ein Standard, der auch von Regierungen, Finanzinstitutionen und Militärorganisationen genutzt wird. Zur Übertragung aller Daten zwischen Kunden und Plattform nutzt Coinbase modernste SSL/TLS-Standards (Secure Sockets Layer / Transport Layer Security). Insbesondere die TLS 1.2- und TLS 1.3-Verschlüsselung und Authentifizierung bieten gegen verschiedene Arten von Cyberangriffen, wie sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe, den fortschrittlichsten Schutz.
6. Schutz gegen Phishing I: Fortschrittliche 2FA-Methoden
Zwei-Faktor-Authentifikation (2FA) zum Schutz des Kundenkontos z. B. bei Phishing-Angriffen gilt heute als selbstverständlich. Aber Coinbase bietet eine Vielzahl von fortschrittlichsten 2FA-Methoden an, darunter: Apps, SMS oder Token zur Identifizierung sowie U2F-Sicherheitsschlüssel (wie z. B. Yubikey).
7. Schutz gegen Phishing II: Coinbase Vault
Eine weitere Besonderheit ist der kostenlose Coinbase Vault: Nutzer können festlegen, ob weitere Personen Transaktionen bestätigen müssen. Für jede Transaktion gibt es eine Wartezeit von 48 Stunden. Außerdem sendet Coinbase E-Mail-Bestätigungen für alle Aktivitäten und Änderungen an Ihrem Konto. Dadurch können Sie verdächtige Aktivitäten sofort erkennen. Im Ernstfall kann über eine kostenlose Hotline 24/7 der Account gesperrt werden.
8. Integrierte Wallet zur Selbstverwahrung der Krypto-Keys
Coinbase bietet eine kostenlose Software-Wallet, die mit wenigen Klicks mit dem Coinbase Konto verbunden werden kann. Mit der Wallet können die Kunden die Adressen und Schlüssel für über 400 Kryptowährungen selbst verwalten. Unabhängig davon, was die Zukunft für Coinbase als sicherste Krypto-Börse der Welt bringt, haben die Kunden damit die volle, alleinige Kontrolle über ihre Kryptoassets. Wer für den Wallet-Transfer von Kryptowährungen die eigene Layer-2-Lösung Base nutzt, zahlt keine – oder nur verschwindend geringe – Netzwerkgebühren (sogenannte Gas Fees).
Regulatorik, Transparenz, Überwachung
9. Erster Krypto-Verwahrer mit Lizenz von der deutschen Finanzaufsicht (BaFin)
Obwohl einige andere Krypto-Broker ebenfalls eine Lizenz von der BaFin haben, wird oft vergessen, dass Coinbase der erste Anbieter in Deutschland war. Im Januar 2021 veröffentlichte die BaFin eine der bis dahin umfassendsten Krypto-Regulierungen in Europa. Nur wenige Monate später, im Juni desselben Jahres, erhielt Coinbase die Lizenz und hat diese durch regelmäßige Berichte und Kontrollen bis heute verteidigt. Die BaFin prüft unter anderem die Einhaltung von Anti-Geldwäsche- und Know-Your-Customer-Bestimmungen, Vertraulichkeit der Kunden- und Transaktionsdaten und die Einhaltung von Steuer- und Buchführungsvorschriften.
10. An der US-Börse NASDAQ notiert
Die unabhängigen Audits sind notwendig, damit Coinbase an der amerikanischen Börse NASDAQ gehandelt werden darf. Mit der Börsennotierung kommen auch Transparenzpflichten, zum Beispiel, dass alle Quartalsberichte geprüfte Zahlen zur Liquidität und zur aktuellen Geschäftsentwicklung enthalten und öffentlich zugänglich sind. Obwohl einige Krypto-Broker ihre Börsengänge angekündigt haben, bleibt Coinbase zum aktuellen Zeitpunkt der einzige reine Krypto-Anbieter, der US-börsennotiert ist.