Chance oder Risiko? Bitcoin-Gebühren auf historischem Tiefstand

Aktuell sind die BTC-Transaktionsgebühren so niedrig wie schon lange nicht. Warum Bitcoin-Miner leiden – aber ihr davon profitieren könnt.

Tobias Zander
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Bitcoin
| Selten waren BTC-Transaktionen so preiswert

Nach dem vierten Bitcoin Halving im April beklagten sich viele Nutzer, weil es zu einer regelrechten Gebührenexplosion kam. In der Spitze standen die Transaktionsgebühren bei durchschnittlich 128 US-Dollar, was für viele Bitcoiner prohibitiv hoch war. Dank dieses Rekordhochs klingelten bei den Minern jedoch die Kassen, denn alleine der Bitcoin-Halving-Block bei der Blockhöhe 840.000 umfasste 37,7 BTC (damals 2,4 Millionen US-Dollar) an Gebühren. Durch die hohen Gebühren waren die Bitcoin Miner zunächst kaum von der Kürzung der Block Subsidy von 6,25 BTC auf 3,125 BTC betroffen.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Insgesamt finanzieren sich die Miner durch den Block Reward, der neben der im April halbierten Block Subsidy auch die Transaktionsgebühren inkludiert. Somit leiden sie im Moment doppelt, denn die neuesten Daten von mempool.space zeigen: Eine Transaktion mit mittlerer Priorität kostet bei Redaktionsschluss nur 6 sat/vB oder 0,54 US-Dollar. Dementsprechend verdienten die Bitcoin-Miner im Juli oft unter 30 Millionen US-Dollar am Tag, etwa die Hälfte im Vergleich zu März und April.

Bitcoin-Sparer können jetzt von den niedrigen Gebühren profitieren

Doch des einen Leid ist des anderen Freud. Während sich die Mining-Unternehmen in einem verschärften Konkurrenzkampf befinden und zuletzt große Teile ihrer Bitcoin-Rücklagen verkaufen mussten, können die Nutzer nun wieder günstige On-Chain-Transaktionen durchführen. Deshalb könnte sich derzeit eine gute Gelegenheit für Anleger bieten, die ihre auf Krypto-Börsen oder Hot Wallets verwahrten Coins auf eine Cold Wallet transferieren wollen.

Bitcoin-Transaktionsgebühren setzen sich anders zusammen als beispielsweise Gebühren bei Kreditkartenzahlungen. Ein höherer überwiesener BTC-Betrag kostet nicht notwendigerweise mehr. Stattdessen werden die Bitcoin-Gebühren durch Angebot und Nachfrage auf einem freien Markt bestimmt. Daumenregel: Je mehr Transaktionen im Mempool warten und je mehr Daten versendet werden, desto höher wird die Gebühr. Deshalb könnten fortgeschrittene Bitcoiner die derzeitige Situation auch für eine UTXO-Konsolidierung nutzen und so hohe zukünftige Gebührenzahlungen vermeiden.

Wie es um Bitcoin außerdem momentan steht und welche Metriken man kennen sollte, lest ihr im neuen Bitcoin Report.

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