Marktupdate Die Bull-Run-Uhr tickt: Bitcoin-Kurs bringt sich in Stellung

Geschichte wiederholt sich: Eine Fülle an Marktindikatoren gleicht denen aus 2016/17. Bitcoin könnte ein Bull-Run-Revival bevorstehen.

Moritz Draht
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Wecker

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs (BTC) greift erneut nach der 12.000-US-Dollar-Marke. In den letzten 24 Stunden konnte die Kryptowährung Nr. 1 um 0,9 Prozent zulegen und notiert zu Redaktionsschluss bei 11.823 US-Dollar. Musste die Krypto-Leitwährung noch zu Mitte der Woche etwas Federn lassen, deutet sich pünktlich zum Wochenende eine Rückeroberung der symbolisch wichtigen Marke an.

Grayscale Investments, mit 5,8 Milliarden US-Dollar Assets under Management der wohl größte Krypto-Vermögensverwalter der Welt, zeichnet im aktuellen Markt-Report ein bullishes Gesamtbild für Bitcoin.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Wertspeichern in Zeiten der Währungsinflation, sei „Bitcoin gut positioniert, da es sich um einen knappen digitalen Vermögenswert handelt“. Die Mehrzahl aller Blockchain-Metriken deuten demnach auf einen Aufschwung hin und ähneln der Marktstruktur aus 2016, dem Zeitraum vor dem historischen Bitcoin Bull Run.

Spekulanten vs. Hodler

Die nachfolgende Grafik ordnet die Bitcoin, die sich ein bis drei Jahre lang nicht bewegt haben, Inhabern zu, während die Bitcoin, die in den letzten 90 Tagen die Wallet gewechselt haben, der Gruppe der Spekulanten zugewiesen werden. Dabei zeigt sich, dass die deutliche Mehrzahl der im Umlauf befindlichen Bitcoin gehodlt werden.

Quelle: Grayscale

Die steigende Hodler-Anzahl belegt eine Akkumulation und bildet im Zusammenspiel mit einer abnehmenden Anzahl von Spekulanten einen bullishen Indikator. Grayscale zufolge „sieht dieses Diagramm potenziell vielversprechend für Bitcoin aus“. Zudem weist das derzeitige Verhältnis eine ähnliche Struktur wie zu Beginn aus 2016 auf.

Aktive Bitcoin-Adressen

Die Metrik der Daily active adresses (DAA) umfasst die Gesamtzahl der Adressen, die an einem bestimmten Tag in einer Bitcoin-Transaktion involviert sind. Folglich umfasst die Grafik nur einen bestimmten – eben den aktiven Teil der Bitcoin-Nutzer.

Quelle: Grayscale

Die Abbildung zeigt: Seit 2017 waren nicht mehr so viele Adressen aktiv wie aktuell. Laut Grayscale könnte „dieser sprunghafte Anstieg der Aktivitäten ein Hinweis auf eine zunehmende Akzeptanz und den Beginn eines neuen Marktzyklus sein“.

Wale vermehren sich

Auch die Vermögensverteilung der Wale belegt einen Aufwärtstrend. Der Whale-Index zeigt, dass die Anzahl der Bitcoin-Adressen mit einem Guthaben von über 1.000 Bitcoin (bei jetzigem Stand ca. 11,8 Millionen US-Dollar) nahe den historischen Höchstständen aus 2017 steht.

Quelle: Grayscale

Auch diese Entwicklung deutet auf eine Akkumulation hin und ist Kennzeichen einer bullishen Gesamtentwicklung am Markt.

Geringer Mining-Profit ein gutes Zeichen für den Bitcoin-Kurs?

Bei der nächsten Marktentwicklung muss man schon etwas um die Ecke denken, um einen bullishen Trend ablesen zu können. Das Verhältnis zwischen Bitcoin-Kursentwicklung und den Mining-Kosten illustriert, dass die Mining-Rentabilität derzeit um den Faktor Null oszilliert. Mit anderen Worten: Mining war schon mal profitabler.

Quelle: Grayscale

Aber kein Grund zur Sorge. Laut Grayscale kann dies einen positiven Faktor für den Bitcoin-Kurs darstellen:

Lange Perioden mit niedriger oder negativer Rentabilität kommen den effizientesten Minern zugute und verbessern die Marktstruktur, indem instabile Teilnehmer ausgespült werden.

Bei unrentabler Mining-Profitabilität trennt sich also die Spreu vom Weizen. Das mag unfair klingen, wirkt sich aber positiv auf die Kursstabilität von Bitcoin aus.

Ineffiziente Miner sind bei sinkender Rentabilität oft gezwungen, ihre Bitcoin zu verkaufen und ihre Mining-Geräte stillzulegen. Dies ermöglicht effizienteren, gut kapitalisierten Minern, mehr Bitcoin anzuhäufen, anstatt die Verkäuferrolle am Markt zu übernehmen. Da diese Miner besser kapitalisiert sind, verfügen sie möglicherweise über die Flexibilität, Bitcoin in der Hoffnung auf eine Preissteigerung zu halten.

Auch bei dieser Kennziffer gleicht die jüngste Entwicklung dem Prä-Bull-Run-Zeitfenster aus 2016.

Die Weichen sind gestellt

Dass Grayscale aus Eigeninteresse – schließlich will man die eigenen Investmentprodukte an den Mann bringen – naturgemäß eher bullish gestimmt ist, sollte nicht darüber hinweg, dass die Bedingungen für den immer noch jungen Krypto-Markt selten so günstig standen. In vielerlei Hinsicht ähneln die Indikatoren am Markt denen aus 2016 – dem Übergang zum goldenen Krypto-Jahr 2017. Auch Bloomberg urteilt, dass schon etwas „Unerwartetes“ eintreten müsse, dass der Bitcoin-Kurs vom Weg abkommt. Die Uhr für einen Bull Run tickt also. Die Frage ist nicht ob, sondern wann sich Bitcoin seinen Weg in Richtung Allzeithoch bahnt.

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