Ethereum-Ablöse? Cardano (ADA) durchbricht nach Coinbase-Listing Rekordhoch – und hat noch Großes vor

Der Handelsbeginn auf Coinbase ging nicht spurlos am ADA-Kurs vorbei. Das Cardano Team richtet sich derweil auf unerschlossene Märkte aus.

Moritz Draht
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Cardano-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Cardano (ADA) zählt zu den konstantesten Top-Performern der vergangenen Monate. Nicht grundlos: Da sich die Skalierungs-Mängel der Ethereum Blockchain in Form steigender Netzwerkgebühren immer häufiger bemerkbar machen, lasten viele Hoffnungen auf Alternativen wie Cardano. Seitdem die jüngste Hard Fork Mary die Goguen-Ära Anfang März einläutete, reift Cardano zur Multi-Asset-Umgebung heran, die sich in Zukunft zu einem Knotenpunkt für Smart-Contract-Anwendungen entwickeln könnte. Welche Erwartungen Anleger in Cardano setzen, hat sich beim ADA-Handelsbeginn auf Coinbase Pro angedeutet.

In zehn Minuten zum Allzeithoch

Man hätte die Uhr stellen können: 10 Minuten nach Handelsbeginn auf der größten US-Krypto-Börse klettert der ADA-Kurs auf ein neues Rekordhoch von 1,48 US-Dollar. Bereits im Vorfeld legte die Kryptowährung einen Steilflug hin, nachdem Coinbase Pro den Handelsbeginn zwei Tage zuvor angekündigt hatte. Lange halten konnte die Kryptowährung das Niveau zwar nicht. Zu Redaktionsschluss notiert ADA wieder bei 1,26 US-Dollar, 14 Prozentpunkte unter dem Hoch. Mit Blick auf die sich füllende To-do-Liste des Projekts dürfte sich der Cardano-Kurs aber nur kurz zur Ruhe legen.

Denn Cardano drängt auf einen bislang von der Krypto-Infrastruktur wenig abgedeckten Massenmarkt: Afrika. Während der diesjährigen Afrika Blockchain Conference erklärte Charles Hoskinson, IOHK CEO, Cardano-Gründer und Ethereum-Mitgründer, am 18. März, dass das Projekt “an der Schwelle von Deals und Initiativen in diesem Jahr” stünde, “die Millionen von Nutzern durch öffentlich-private Partnerschaften in das Cardano-Ökosystem bringen werden”. Demnach arbeite das hinter Cardano stehende Unternehmen IOHK “derzeit mit lokalen Regierungen zusammen, um Atala PRISM, eine Cardano-basierte digitale Identitätsmanagement-Lösung, in Äthiopien, Nigeria, Kenia und anderen afrikanischen Ländern zu integrieren”.

IOHK Director John O’Conner verriet bereits in einem Interview Anfang Februar, dass sich die Verhandlungen “in der Endphase eines großen Regierungsvertrags” befänden. Bei der dezentralen Identitätslösung geht es O’Conner zufolge um nicht weniger als “den größten Blockchain-Einsatz, der jemals getätigt wurde”, abseits des “spekulativen Asset-Handels”. Zudem befände man sich mit einem weiteren Projekt in Tansania ebenfalls kurz vor Abschluss. Durch Kreditvergaben über das Cardano-Netzwerk soll sich endlich eines des größten Versprechens, das mit dezentralen Technologien einhergeht, einlösen lassen: finanzielle Inklusion.

Unternehmen erkennen Cardano-Potenzial

Daran zeigt sich bereits die Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal, das Cardano in den kommenden Monaten weiteren Auftrieb geben könnte. Denn Cardano versteht sich nicht nur als “Abwicklungssystem” von Krypto-Transaktionen. Das Entwicklerteam sucht maßgeblich den Austausch zu Regierungsbehörden, um eine Smart-Contract-Architektur zu schaffen, die sich den Anforderungen verschiedener Jurisdiktionen anpassen kann. Insbesondere dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) dürften zu einer wesentlichen Triebfeder im Cardano-Ökosystem werden.

Diese Wandlungsfähigkeit wird von einem großen Team an Entwicklern begleitet, die sich einem wissenschaftlichen Arbeitsethos verschrieben haben. Zudem ist Cardano dem großen Konkurrenten Ethereum bereits einen Schritt voraus, wo sich das Proof-of-Stake-Verfahren noch in der Testphase befindet.

Zwar gehen die Erwartungen noch mit vielen Vorschusslorbeeren einher, die Nic Carter zufolge durchaus kritisch betrachtet werden können. Wie wir berichteten, fällte der Coin-Metrics-Mitgründer ein vernichtendes Urteil, indem er einen Mangel an realen Anwendungsfällen kritisierte. Doch dies könnte sich schnell ändern. Denn laut Hoskinson stehen bereits 100 Unternehmen in der Pipeline.

Diese Erwartungen spiegeln sich auch auf Anlegerseite wider. Laut Datenaggregator Bybt hat das Open Interest, also die Summe der noch ausstehenden Kontrakte, beim ADA-Futures-Handel mit 927 Millionen US-Dollar erst am 19. März ein neues Allzeithoch aufgestellt. Zudem hat die Krypto-Börse Bybit einen Tag zuvor das Perpetual-Contract-Portfolio um das Handelspaar ADA-USDT ergänzt. Der Derivatehandel könnte sich somit zu einem Cardano-Kurstreiber der kommenden Monate entwickeln.

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