Marktupdate Bitcoin-Rausch: BTC Miner verdienen eine Million US-Dollar pro Stunde

Bitcoin schöpft zwischen den Jahren aus dem Vollen und schwingt sich von einem zum nächsten Rekordhoch. Doch nicht nur für Anleger ist die Kursexplosion ein verzögertes Weihnachtsgeschenk.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs (BTC) kennt dieser Tage kein Halten. Auch nach der Bescherung macht die Digitalwährung Hodlern eine Freude und bewegt sich langsam, aber sicher zur 30.000-US-Dollar-Marke. Auf Tagessicht legt die Krypto-Leitwährung um 0,8 Prozent zu und klettert somit zu Redaktionsschluss auf 26.819 US-Dollar. Hält Bitcoin sein Tempo, könnte das nächste Jahr mit einem Paukenschlag beginnen.

Nicht nur für Anleger sind durch die BTC-Explosion rosige Zeiten angebrochen. Auch Miner reiben sich die Hände angesichts der jüngsten Chartbilder. Steigt der Bitcoin-Kurs, steigen auch logischerweise die Einnahmen für die Krypto-Schürfer. Mit dem Kursanstieg über die Feiertage hat sich der Lohn für Bitcoin Miner laut dem Blockchain-Analyseportal Glassnode auf eine Million US-Dollar pro Stunde erhöht. Seit dem Halving im Mai sind die Einnahmen somit um rund 185 Prozent gestiegen.

Die On-chain-Analysten ergänzen, dass die Einnahmen zuletzt im Juli 2019 ein vergleichbares Niveau erreichten. Damals beliefen sich die Blockbelohnungen für Miner allerdings noch auf 12,5 BTC. Seit der Halbierung ebenjener beim jüngsten Halving betragen die Coinbase Rewards “nur” noch 6,25 BTC. Die insgesamt von Minern erwirtschafteten Einnahmen liegen also im Grunde doppelt so hoch wie noch vor anderthalb Jahren. Bitcoin Mining ist wieder ein mehr als lohnendes Geschäft.

Mining-Wettrüsten

Aus diesem Grund rüsten derzeit auch so große Player wie Riot Blockchain und Marathon ihre Mining-Hardware-Bestände aggressiv auf. Der Wettbewerb um Hash-Rate-Marktanteile ist durch die Goldgräberstimmung der letzten Wochen neu entbrannt. Mit über 65 Prozent stellt China laut Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index zwar nach wie vor den überdeutlichen Großteil der BTC-Rechenleistung. Mit dem Liefertermin der Antminer-Großlieferungen für Riot Blockchain und Marathon im Laufe kommenden Jahres könnten die USA den Abstand zum Platzhirsch aber immer weiter verringern.

Dass der Bitcoin-Abbau wieder so lukrativ wie eh und je ist, veranlasst die Mehrheit der Miner zurzeit zum Verkauf ihrer Bestände. Wie die nachfolgende Grafik von CryptoQuant zeigt, sind die BTC-Abverkäufe seit Mitte Dezember stark gestiegen. Ein Wert von über 2 zeigt an, dass die meisten Miner ihre Bitcoin-Reserven aktuell veräußern.

Durch die steigenden Einnahmen haben Miner auch wieder mehr finanziellen Spielraum, Hardware-Bestände aufzufrischen und sich für den global hart umkämpften Hash-Rate-Wettbewerb in Stellung zu bringen. Private Miner werden somit immer weiter vom Markt verdrängt. Die Chancen, mit selbst betriebenen ASICs ein Stück vom Bitcoin-Kuchen zu ergattern, stehen nahe Null. Das ohnehin in den letzten Jahren professionalisierte Mining-Geschäft wächst stetig mit dem Bitcoin-Ökosystem und dürfte in 2021 weiterhin von den wenigen, großen Mining Pools dominiert werden.

Hash-Rate-Kräftemessen

Die Machtverhältnisse könnte sich im internationalen Vergleich aber allmählich zugunsten kleinerer Teilnehmer verschieben. Mit dem Iran und Kasachstan haben 2020 erstmals auch staatliche Akteure das Mining-Feld betreten. Kasachstan, mit 6,1 Prozent Hash-Rate-Marktanteilen immerhin auf Platz vier im Länder-Ranking, hat erst im September eine 700-Millionen-US-Dollar schwere Investition in den Krypto-Sektor bekannt gegeben, von der ein Großteil in in den kommenden drei Jahren in das Bitcoin Mining fließen soll. Im Iran wurde Elektrizitätskraftwerken derweil das Schürfen von Kryptowährungen erlaubt. Das Land könnte sich somit von seinem aktuell sechsten Platz im Hash-Rate-Vergleich allmählich in die vorderen Ränge begebenen.

Zudem zieht China die Daumenschrauben für Miner mit restriktiven Auflagen immer fester. Die Regierung schmeißt Minern mit hohen bürokratischen Hürden bei Stromzahlungen oder der Trennung von der Stromversorgung immer dickere Knüppel zwischen die Beine. Die bisweilen willkürlich anmutenden Eingriffe der Behörden und die daraus folgenden rechtlichen Unsicherheiten könnten auch große Mining-Pools über kurz oder lang zur Umsiedlung in Krypto-Regulierungsfreundlichere Länder zwingen und die Karten bei der Hash-Verteilung somit neu mischen.

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