Leitzinssenkung im September? Schwache US-Arbeitsmarktzahlen setzen Fed unter Druck

Die Arbeitsmarktzahlen fallen in den USA deutlich schlechter aus als erwartet. Was das für die Leitzinspolitik der Fed bedeutet.

Daniel Hoppmann
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Trump und Powell in Anzügen und weißen Schutzhelmen stehen in einem Haus; einer hält ein Dokument in der Hand und erklärt es, während der andere aufmerksam zuhört, was eine professionelle Geschäftsumgebung in den USA widerspiegelt.

Beitragsbild: picture alliance

| Die Beziehung zwischen Donald Trump und Jerome Powell ist kompliziert
  • Neue Arbeitsmarktzahlen in den USA heizen die Debatte um Leitzinssenkungen weiter an und setzen die US-Notenbank Fed unter Druck. Am Freitag hatte das Bureau of Labor Statistics (BLS) neue Beschäftigungsdaten veröffentlicht, die deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben waren.
  • So schufen Arbeitgeber 73.000 neue Stellen im Juli, erwartet wurden 115.000. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote leicht um 0,1 Prozentpunkt auf insgesamt 4,2 Prozent.
  • Das Statistische Bundesamt der USA korrigierte zudem zuvor getroffene Prognosen für Mai und Juni deutlich nach unten. Demnach seien in den Zeiträumen deutlich weniger Stellen geschaffen worden, als ursprünglich angenommen, heißt es in dem Bericht.
  • Infolge der enttäuschenden Zahlen kündigte US-Präsident Donald Trump den Rausschmiss von BLS-Chefin Erika McEntarfer an. “Wir brauchen richtige Beschäftigungszahlen”, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
  • Nach Überzeugung des US-Präsidenten, boome die Wirtschaft in den USA – und das trotz “Leitzins-Spielchen” der Fed.
  • Die Fronten zwischen Trump und der US-Notenbank verhärten sich in dieser Frage seit Monaten zunehmend. Fed-Chef Jerome Powell hatte wegen steigender Inflationszahlen eine Senkung des Leitzinses bis auf Weiteres ausgeschlossen.
  • Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen spalten allerdings die Währungshüter in Washington. So sprachen sich zwei ranghohe Fed-Vertreter für eine dovishere Zinspolitik aus. Ihr Argument: Die trumpschen Zölle dürften sich eher einmalig auf die Inflation auswirken. Deshalb müsse die Notenbank ihr Augenmerk eher auf wachsende Risiken am Arbeitsmarkt legen.
  • Laut CME-Fedwatch rechnen die meisten Analysten mit einer Senkung im September
  • Mit Leitzinssenkungen kann die Notenbank der USA diesen Risiken entgegensteuern. Von einem sinkenden Zinssatz profitieren Unternehmen beispielsweise bei der Aufnahme neuer Kredite für Investitionen, die ein höheres Wachstum und höhere Beschäftigungszahlen zur Folge haben können.
  • Positiver Nebeneffekt: Leitzinssenkungen wirken sich in der Regel positiv auf den Kryptomarkt aus.
  • Bereits zu Trumps erster Amtszeit kam es zu Reibereien mit der Fed. Damals nutzte der Präsident ebenfalls Zölle, um die US-Notenbank zur Senkung der Leitzinsen zu bewegen. Wie der Streit ausging, lest ihr hier: Trump versus Fed: Wer gewinnt das Zins-Duell?
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Quellen

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