Gute Nacht, Ethereum? IOTA Smart Contracts: Gebührenfrei und skalierbar

Smart Contracts waren bislang vor allem Domäne von Ethereum. Kein Wunder: Schließlich hat das Netzwerk gegenüber der Konkurrenz einige Jahre Vorsprung, was sich vor allem in einer großen Zahl an Entwicklern widerspiegelt, die rund um den Globus an neuen Dezentralen Anwendungen für die Plattform arbeiten. Spätestens seit dem DeFi-Hype stößt das Ethereum-Netzwerk jedoch deutlich an seine Grenzen seiner Belastbarkeit. Und seine Gebühren an die Grenzen des Zumutbaren.

Christopher Klee
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IOTA-Münze auf Smartphone-Display

Beitragsbild: Shutterstock

Die vermeintlich skalierbarere Ethereum-Konkurrenz versucht beharrlich, am Stuhl des First-Movers zu sägen. Während sich bislang vor allem Cardano, Tron, Tezos und Neo als potenzielle „Ethereum-Killer“ positionieren, ist IOTA in Sachen Smart Contratcs bislang weniger in Erscheinung getreten. Doch die Kryptowährung, die nicht weniger will, als die technologische Grundlage für Transaktionen im künftigen Internet der Dinge zu bilden, „kann“ auch Smart Contracts. Am 2. Oktober hat die IOTA Foundation eine erste (pre-Alpha) Version für das IOTA Smart Contract Protocol (ISCP) vorgestellt.

Wasp 0.0.1 veröffentlicht

Das ISCP ist Teil der Node Software Wasp, die für das Ausführen von Smart Contratcs in IOTA benötigt wird und (bereits als Version 0.0.2) auf GitHub verfügbar ist.

Noch befinden sich WASP und das ISCP in einem sehr frühen Stadium. Mit der Veröffentlichung der Pre-alpha-Version können Entwickler vorerst mit einer abgespeckten Version des Protokolls experimentieren:

Einige wichtige Funktionen der ISCP sind deaktiviert, z.B. die Belohnungsfunktion (optionale Node-Gebühren, so dass der aktuelle Smart-Vertrag völlig gefühllos ist) und die Access-Node-Funktion (ein Access Node ist ein Wasp-Knoten, der den gültigen Zustand Smart-Contract-Ledger enthält, aber nicht am Komitee des Smart-Contracts teilnimmt),

heißt es dazu auf dem Blog der IOTA Foundation.

IOTA Smart Contracts: Zunächst nur off-Chain

Das IOTA-Netzwerk ist bekannt dafür, dass bei Transaktionen keine Netzwerkgebühren anfallen. Das soll auch für Smart Contracts gelten – zumindest solange technisch noch keine Node-Gebühren erhoben werden können. Man hat sich dabei bewusst für eine Second-Layer-Lösung entschieden. Die Bestätigung von Smart Contracts erfolgt nicht direkt auf dem Tangle, sondern über sogenannte Komitees. Das sind andere Netzwerkknoten, die zuvor vom Smart-Contract-Ersteller berufen wurden.

Damit will man Skalierungs-Engpässe und Gebührenwucher, wie sie Ethereum seit geraumer Zeit heimsuchen, vermeiden.

Zusätzlich zu den Transaktionsgebühren, die man zahlen muss, um für die Aufnahme in das Ledger berücksichtigt zu werden, muss man auch Gasgebühren zahlen, um das Programm lange genug am Laufen zu halten, damit es abgeschlossen werden kann. Das bedeutet, dass die Kosten für den Betrieb dieser Smart Contracts unerschwinglich hoch werden, wenn man von bestimmten Anwendungsfällen absieht, in denen der Kostenaufwand relativ unbedeutend ist,

erklärt die IOTA Foundation ihre Entscheidung in einem Blog-Posting im Mai.

Der Erschaffer eines Smart Contracts hat dabei die Möglichkeit, sowohl die Größe als auch die Teilnehmer des Komitees zu bestimmen. Die einzelnen Smart-Contract-Operationen werden außerhalb des Tangle validiert, wobei das Komitee regelmäßig den Zustand des Smart Contracts an das Netzwerk kommuniziert.

Colored Token und mehr: Erste Anwendungsbeispiele

Mit dem Release der pre-Alpha Version von Wasp hat die Foundation drei Beispiele geliefert, wie Smart Contracts in IOTA eingesetzt werden können. Der Smart Contract „DonateWithFeedback“ ermöglicht kommentierte Spenden auf Websites. Mit dem Smart Contract TokenRegistry lassen sich – ähnlich wie bei Ethereum – neue Token für das IOTA Netzwerk erstellen. „FairAuction schließlich ist der dritte Beispiel-Smart-Contract, den die IOTA Foundation auf Github präsentiert. Er ermöglicht einen Handelsplatz für die Versteigerung von Coloured Token.

Die Smart Contracts lassen sich im Pollen-Testnetzwerk ausprobieren. Dazu braucht es eine spezielle Wallet – die Wasp Wallet (wwallet), die die IOTA Foundation ebenfalls am 2. Oktober veröffentlicht hat.

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