Bitcoin Massenadoption Wie Lightning die Bitcoin Akzeptanz steigert (und umgekehrt)

Microstrategy, Twitter, El Salvador – all die Anwendungsfälle tragen maßgeblich zur Akzeptanz von Bitcoin bei. Doch Bitcoin kämpft seit jeher mit hohen Gebühren und einer langsamen Transaktionsverarbeitung. Wie sich Bitcoins Skalierbarkeit durch Lightning ändert und was Bitcoin-Anleger jetzt wissen müssen.

Dr. Stephanie Morgenroth
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Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Im Lightning-Netzwerk werden Transaktionen über Knoten weitergeleitet

Bitcoin-Befürworter Michael Saylor integrierte im April das Lightning Netzwerk in seine E-Mail-Adresse der Firma MicroStrategy. Per Tweet zeigte Saylor, wie ihm erfolgreich an saylor@microstrategy.com die ersten Satoshis geschickt wurden. Twitter treibt Lightning bereits seit 2021 voran: Follower können Trinkgelder in Form der Kryptowährung verschicken. Twitter verwendet dazu eine Schnittstelle zum Anbieter Strike, dessen App bereits in Teilen der USA, Argentinien und El Salvador verfügbar ist. Letzteres Land zu lesen, mag nicht verwundern, zumal der zentralamerikanische Staat BTC zum offiziellen Zahlungsmittel erklärte.

Eine Reihe solcher Anwendungsfälle führte – getragen vom Bullrun 2021 – zu einem ersten Akzeptanz-Boost des Lightning Netzwerks. Und dennoch erfolgt die Verbreitung von Lightning selbst unter Krypto-Enthusiasten nur sehr verzögert. 

Gutes Konzept, doch Konzept am Anfang

Lightning ist ein Second Layer Netzwerk für Bitcoin, über welches die Transaktionen ausgelagert werden.  Lightning besteht dabei aus einer Reihe unzähliger Zahlungskanäle, die Teilnehmerknoten verbinden. Über diese Zahlungskanäle können beliebig viele Transaktionen nahezu in Echtzeit und geringen Gebühren hin und her geschickt werden, ohne die Blockchain der Kryptowährung zu belasten.  

Doch auch wenn seit Einführung von Lightning mittlerweile über fünf Jahre vergangen sind, steckt das Netzwerk noch in den Kinderschuhen. Mit ein Grund für die zögerliche Verbreitung ist die Nutzerfreundlichkeit. Zum Beispiel wird ein Lightning Wallet und ein Bitcoin Wallet benötigt, die miteinander kompatibel sein müssen. Ein weiterer Nachteil besteht in der begrenzten Liquidität zwischen den Zahlungskanälen. Denn wird zu wenig Bitcoin weggesperrt, können die Kanäle nur begrenzt genutzt werden. 

Weiterhin gibt es ungeklärte Fragen und Sicherheitsbedenken entlang des sogenannten Routings, wo Transaktionen über mehrere Kanäle hinweg geleitet werden. Drittanbieter wie Wallet-, Zahlungs- und Liquiditäts-Services entschärfen viele der genannten Herausforderungen immer mehr, doch tragen zunehmend zum Verlust der Netzwerk-Dezentralisierung bei, die gerade unter Bitcoin-Befürwortern ausschlaggebendes Kriterium ist.

So beeinflusst Lightning den Erfolg von Bitcoin

Lightning birgt das Potenzial, Bitcoin die fehlende Skalierbarkeit zu bieten. Das Netzwerk könnte damit bestehenden Unternehmen wie VISA und Co. eine Zensur-resistente Alternative bieten. Die Popularität von Lightning hängt dabei jedoch nicht nur vom entwicklungstechnischen Fortschritt innerhalb des Netzwerks ab, sondern vielmehr vom Erfolg Bitcoins selbst:

Steigt der Bitcoin Preis, wird die Nachfrage größer, kleine bis mittelgroße Zahlungen in Satoshis zu tätigen. Genau diese Zahlungen im Alltagsbedarf könnte Lightning decken. Jedoch darf eine Sache nicht übersehen werden: Wie werden Bitcoin-Besitzer mit Bitcoins Massenadoption umgehen? 

Würde Bitcoin viel mehr als digitales Gold mit Wertspeicherfunktion und kaum als ein alltägliches Tauschmittel (Currency) genutzt werden, dann wäre eine standardisierte Zahlungsebene, wie Lightning sie anbietet, obsolet. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass Lightning Bitcoin zu einer neuartigen hybriden Anlageklasse verhelfen könnte, um sowohl die Idee eines alternativen Geldsystems, als auch die Idee eines digitalen Wertspeichers zu etablieren. 

Und davon würden kurzum beide Netzwerke profitieren. 

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