Als liege das letzte Allzeithoch nicht erst wenige Tage zurück, hat Bitcoin in den frühen Morgenstunden mit Vollgas die nächste Schallmauer durchbrochen und erstmals die Marke von 35.000 US-Dollar bezwungen. Knapp 7.000 US-Dollar hat die Krypto-Leitwährung nun in sieben Tagen zugelegt: nicht die schlechteste Wochenbilanz. Zu Redaktionsschluss wird Bitcoin mit einem Tagesplus von 12 Prozent bei 35.166 US-Dollar gehandelt.
Mit 665 Milliarden US-Dollar hat die Bitcoin-Marktkapitalisierung über Nacht ebenfalls einen neuen Bestwert aufgestellt. Dabei sind allein in den letzten 24 Stunden rund 70 Milliarden US-Dollar in die Digitalwährung geflossen. Aktuell hat sich der Wert mit knapp 650 Milliarden US-Dollar zwar etwas nach unten korrigiert. Knüpft Bitcoin jedoch am rasanten Tempo der letzten Wochen an, dürfte auch die Marke von 700 Milliarden US-Dollar in absehbarer Zeit fallen.
Unter dem Auftrieb der dominierenden Kryptowährung dreht nahezu der gesamte Krypto-Markt ins Plus. Mit Ausnahme vom Sorgenkind XRP und dem wertstabilen Stablecoin Tether (USDT) verbucht die Top 10 der größten Kryptowährung auf Tagessicht Gewinne von bis zu 22 Prozent.
Mit dem Ansturm an Investoren steigen die Kapitalzuflüsse in den Krypto-Markt rasant. Inzwischen liegt die Gesamtmarktkapitalisierung bereits bei 960 Milliarden US-Dollar und damit nur unweit unter der magischen Marke von einer Billion US-Dollar. Allein diese Zahl verdeutlicht, dass der Markt boomt. Noch vor zwei Monaten lag die Gesamtmarktkapitalisierung bei knapp 450 Milliarden US-Dollar. In dieser kurzen Zeitspanne hat sich der Wert aller Kryptowährungen somit mehr als verdoppelt.
Bitcoin auf Rekordjagd
Egal, auf welche Metrik man derzeit blickt: Die Zeichen stehen auf Wachstum. So steigt die Zahl aktiver Adressen, also solcher, die Transaktionen ausgeben oder empfangen, sukzessive und bahnt sich langsam, aber sicher den Weg zum Allzeithoch. Mit über einer Million aktiven Adressen fehlt aktuell nicht mehr viel bis zum (noch-) Rekordhoch aus 2017.
Währenddessen setzt sich der seit 2020 abzeichnende Trend schwindender Börsenreserven fort. Knapp 2,3 Millionen BTC befinden sich noch in den Rücklagen der Exchanges. Mit der steigenden Nachfrage verknappen sich die limitierten Bestände zusehends. Klar: Steigt der Bitcoin-Kurs, werden prozentual auch weniger Bitcoin abgezogen. Doch wenn auch die Zahl an Neuinvestoren zunimmt, zugleich immer größere Summe durch institutionelle Investoren in BTC transferiert werden, könnten zumindest die kleineren Börsen in absehbarer Zukunft blank ziehen.
Dass die Bitcoin Rallye immer wieder Rücksetzer erlebt, liegt in der Natur der Sache. Gewinnmitnahmen holen die Kryptowährung immer wieder auf den Boden der Tatsachen. Dass ein zu schnelles Wachstum auch nicht gesund ist, hat sich schließlich an der Blasenbildung 2017/18 gezeigt. Diese Rallye zeigt jedoch im Gegensatz zum Bullenjahr 2017 ein weitaus nachhaltigeres Wachstum und deutet auf einen übergeordneten Aufwärtstrend hin, der auch Bärenzyklen überdauert. Die Indikatoren sprechen jedenfalls für sich. Da überraschen selbst so gewagte Kursprognosen wie die von Bankenriese JPMorgan nicht.