Die Idee sei ihm "im Traum erschienen" Krypto-Betrug: Pastor soll Gemeinde betrogen haben, wird verklagt

In den USA soll ein Pfarrer Gemeindemitglieder für eine Krypto-Masche namens Solano Fi geworben haben. Seine Beute: 6 Millionen US-Dollar.

Johannes Dexl
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Beitragsbild: Shutterstock

| Das "Department of Justice" ist das Justizministerium der Vereinigten Staaten
  • Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Washington hat einen Pastor wegen Betrugs in 26 Fällen angeklagt, weil er in einem Krypto-Scam angeblich mehr als 1.500 Anleger prellte.
  • Francier Obando Pinillo soll seine Position als Pastor in einer spanischsprachigen Kirche ausgenutzt haben, um Gemeindemitglieder in eine Investmentmasche mit dem nicht allzu weit hergeholten Titel Solano Fi zu locken.
  • Pinillo soll behauptet haben, dass ihm die Idee für Solano Fi im Traum gekommen sei und dass es sich um eine sichere und garantierte Investition handele. Der Geistliche habe die Gelder der Kunden jedoch nicht wie versprochen für sie investiert, sondern lediglich an sich selbst und seine Komplizen überwiesen.
  • Einen Großteil der Investoren soll der Pfarrer über soziale Medien angeworben haben, darunter eine Solano Fi Facebook-Seite sowie eine Telegram-Gruppe mit dem Namen “Multimillionarios SolanoFi”.
  • In der Anklageschrift wird Pinillo vorgeworfen, er habe potenziellen Anlegern erzählt, dass Solano Fi durch das Staking von Kryptowährungen einen monatlichen, risikofreien Zins von 34,9 Prozent garantiere. Eine 15-prozentige Referral-Einnahme sollte die Anleger ermutigen, weitere Investoren anzulocken.
  • Pinillo erklärte, dass Anleger über eine Online-Schnittstelle auf ihr Geld bei Solano Fi zugreifen, es einsehen und abheben könnten. Wie in der Anklageschrift erklärt, war die Online-Anwendung jedoch tatsächlich so konzipiert, dass die Anleger gefälschte Kontostände und vermeintliche Anlagegewinne einsehen konnten.
  • Als die Kunden versuchten, ihr Geld abzuheben, behauptete Pinillo, er könne das Vermögen nicht zurückgeben, bis sich die Lage an den Krypto-Märkten verbessert habe. Er sagte auch, dass er ihre Investition nicht zurückgeben würde, es sei denn, die “Anleger” bringen einen neuen Investor, der das betroffene Konto “aufkauft”. Zudem soll er den Investoren erklärt haben, sie müssten mehr Geld für ein Upgrade des Solano-Fi-Systems überweisen, damit die Anleger ihre Gelder zurückerhalten könnten.
  • Im Dezember reichte die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) eine Klage wegen Betrugs und Unterschlagung gegen Pinillo ein. 6 Millionen US-Dollar habe der 51-Jährige veruntreut.
  • Die erhobenen Betrugsvorwürfe werden mit einer Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft geahndet.
  • Wie du dich vor Krypto-Scams schützen kannst, erfährst du im Interview mit Rechtsanwalt Martin Wehrmann.
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