Ethereum-Prognose 2025: Diese Kurse erwarten Experten

Ethereum meldet sich zurück – zumindest auf dem Papier. Nach Monaten der Flaute zieht das Interesse an ETH und den dazugehörigen ETFs wieder spürbar an. Doch viele Anleger bleiben skeptisch: Wie weit reicht die aktuelle Erholung wirklich? Welche Rolle Ethereum in der zweiten Jahreshälfte am Krypto-Markt spielen könnte – und mit welchen Kursen zu rechnen ist. Ethereum – zwischen Momentum und Misstrauen Zumindest kurzfristig lässt Ethereum seine relative Schwäche hinter sich und zeigt sich wieder von seiner dynamischeren Seite. Das ETH/BTC-Verhältnis stieg seit dem Fünfjahrestief von 0,018 im April um etwa 40 Prozent auf zwischenzeitlich rund 0,026 – ein Achtungserfolg in einem von Bitcoin dominierten Umfeld. Und ein erster Schritt auf dem Weg zu altem Glanz. https://datawrapper.dwcdn.net/GZI1l/1/ Der pseudonyme Messari-Analyst AJC bekräftigt: "Das ETH/BTC-Verhältnis war fundamental unterbewertet. Die Rallye seit April ist eine überfällige Mean Reversion – aber auch Ausdruck eines neu gewonnenen Narrativs." Dieses fußt auf Fortschritte bei technischen Upgrades wie dem Pectra-Hard Fork und einem lang herbeigesehnten Kurswechsel innerhalb der Ethereum Foundation. Außerdem: Positive Signale von der SEC, die Ethereums DeFi-Branche fortan fördern will und Klarheit zum Staking schafft. Eine willkommene Kehrtwende von Gary Genslers Regulierungsstil, der dem Ethereum-Ökosystem schwer zugesetzt hatte. AJC zufolge besonders relevant: der IPO von USDC-Herausgeber Circle, der bei traditionellen Finanzinvestoren auf großes Interesse stieß. Das könnte als Katalysator für die Stablecoin-Adoption gewertet werden – ein Bereich, in dem Ethereum nach wie vor dominiert. ETH-Allzeithoch bis Jahresende? Das neue Momentum sorgt scheinbar für Optimismus unter institutionellen Anlegern. Zwischen dem 22. April und Mitte Juni 2025 flossen insgesamt 1,25 Milliarden US-Dollar in die ETH-ETFs. Zuletzt verzeichneten die Ethereum-ETFs 19 Tage am Stück Zuflüsse und überholten am 11. Juni sogar die nominellen Zuflüsse aller Bitcoin-ETFs. Das schürt die Kursfantasien vieler Trader. Auf der Prognoseplattform Polymarket schreiben sie einem 4.000-US-Dollar ETH-Kurs bis Ende 2025 eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent zu. An zweiter Stelle: Die 5.000-US-Dollar-Marke, mit einer Wahrscheinlichkeit von 24 Prozent – was ein neues Allzeithoch für die zweitgrößte Kryptowährung markieren würde. Der CNBC "Chart Master" und CEO von Worth Charting, Carter Braxton Worth, hält die 4.000-US-Dollar-Marke in diesem Jahr ebenfalls für möglich: "Nachdem Ethereum Bitcoin so lange hinterhergehinkt ist, liegt die Vermutung nahe, dass ETH jetzt ein attraktiver 'Catch-up-Trade' sein könnte", so Braxton Worth. "Ein Kurs von etwa 4.100 US-Dollar erscheint aus unserer Sicht ein realistisches Ziel." https://twitter.com/CarterBWorth/status/1932905768560570799 ETH bei 700.000 Dollar? Weitaus aus sensationsgeladener sind die Bewertungen von Etherealize, dem neuen Ethereum-Marketing-Arm rund um Vivek Raman. In einem aktuellen Bericht stellen die ETH-überzeugten Analysten eine waghalsige Prognose auf: Die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung könnte mittelfristig 80.000 US-Dollar, langfristig sogar 704.000 US-Dollar pro ETH erreichen. "Da sich ETH zu einem globalen digitalen Rohstoff und Reservewert entwickelt, ist das Bewertungspotenzial praktisch unbegrenzt", schreibt Etherealize. Als kurzfristiges Ziel – was für gewöhnlich 6 bis 18 Monate umfasst – prognostiziert man 8.000 US-Dollar pro ETH, bei einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar. Polymarket zeigt hierfür eine Wahrscheinlichkeit von derzeit 11 Prozent an. Die ETH-Adoptionskurve | Quelle: ethdigitaloil.com Als mögliche Katalysatoren für solch ein Wachstum gelten die zunehmende institutionelle Nutzung von Ethereum für tokenisierte Vermögenswerte, die bevorstehende Einführung von ETH-Staking-ETFs, das strategische Horten von ETH als Wertreserve sowie ETHs Eignung als renditeträchtiges, neutrales Treasury-Asset für institutionelle Investoren weltweit. Spekulation nimmt überhand So sehr ETH-Anleger solchen Kursfantasien Glauben schenken wollen – sie könnten schlichtweg im Eifer des Gefechts entstanden sein. So verweisen einige Analysten auf einen beunruhigenden Anstieg des Spekulationsdurstes in den vergangenen Wochen, der möglicherweise fatal enden könnte. Zum einen erreicht das Futures Open Interest jüngst ein neues Allzeithoch, was auf vermehrtes Trading mit Hebelwirkung hindeutet. Zum anderen zeigt der K33-Analyst Vetle Lunde, dass ein Großteil dieser Spekulation auf den 2x Leveraged ETF von Volatility Shares an der CME zurückzuführen ist. Ethereum Futures Open Interest | Quelle: glassnode.com "Es ist besorgniserregend, dass eine einzelne Partei einen so großen Marktanteil an der CME dominiert – und das geht auf eine Gruppe von Tradern zurück, die auf gehebelte Long-Positionen in ETH setzen", so Lunde. Macauley Peterson von Blockworks mahnt ebenfalls zur Vorsicht: "Das wiederauflebende Interesse am ETH-Trading könnte auf weiter steigende Kurse hindeuten, doch solange der ETH/BTC-Kurs nicht nachhaltig über 0,026 ausbricht, bleibt die Marktrotation spekulativ." Der Markt, so Peterson, warte auf ein klares technisches Signal bevor er Ethereum wirklich als führende Kraft in der aktuellen Rallye anerkennt. "Outperformance ist kurzweilig" Der Messari-Analyst AJC warnt ebenfalls, dass der Weg zu neuen Allzeithochs steinig werden könnte. Geschweige denn den waghalsigen Prognosen von Etherealize. "Ist der Schmerz bei ETH vorbei? Kurzfristig vielleicht. Die Dynamik hat sich gedreht, und die Narrativen haben sich verbessert. Aber im langfristigen Kampf um das digitale monetäre Premium scheint der Markt seine Entscheidung bereits getroffen zu haben. Bitcoin hat diesen Kampf gewonnen, und ETH wird in diesem Bereich nicht mehr als ernstzunehmender Herausforderer wahrgenommen." Das steht teils im Widerspruch zur Theorie von Etherealize, die ETH als digitales Reserve-Asset versteht und darauf aufbauend einen starken Kursanstieg in den nächsten Monaten prognostiziert. "ETH könnte in den kommenden Wochen weiterhin überdurchschnittlich performen – insbesondere, wenn die Stablecoin-Zuflüsse und die Risikobereitschaft gegenüber Tech-Assets anhalten. Doch solange sich die ETF-Zuflüsse nicht zugunsten von Ethereum verschieben und der gesellschaftliche Konsens in der Store-of-Value-Debatte nicht stärker auf Ethereum übergeht, dürfte diese Outperformance nur von kurzer Dauer sein", schreibt Messaris AJC. Quellen Messari Etherealize-Bericht Polymarket

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