Bitcoin: So schützt du Gewinne vor dem nächsten Kursabsturz

Der Bitcoin-Kurs notiert weiterhin deutlich über 100.000 US-Dollar und die Bullen scheinen den Markt fest zu kontrollieren. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein Bärenmarkt oftmals schnell und unerwartet einsetzt. Ein paar Faktoren könnten auf eine nicht mehr weit entfernte starke und länger anhaltende Korrekturphase am Kryptomarkt hindeuten. Erfahre, welche das sind und wie du dich strategisch darauf vorbereitest, um deine Gewinne aus dem Bullenmarkt nicht zu gefährden. Seit dem November 2022 befindet sich der Bitcoin-Kurs in einem beinahe stetigen Aufwärtstrend. Nach der Zulassung der Bitcoin Spot ETFs und dem Bitcoin-Halving 2024 beschleunigte sich das Tempo der Rallye. Die alte Rekordmarke aus dem Bullenmarkt 2021 (bei rund 69.000 US-Dollar) wurde im März 2024 durchbrochen und schließlich fiel im Dezember 2024 auch erstmals die bedeutende Marke von 100.000 US-Dollar. Insgesamt steht in diesem Bullenmarkt bisher ein Wachstum von rund 700 Prozent in weniger als drei Jahren für Bitcoin zu Buche. Auch der Altcoin-Sektor profitiert von der Krypto-Euphorie, wenngleich deutlich weniger stark als Bitcoin. In Zahlen bedeutet das ein Anstieg der Marktkapitalisierung auf in der Spitze bis zu 280 Prozent. 3 Warnsignale für einen Bärenmarkt Viele Anleger haben in dieser Zeit starke Gewinne eingefahren und hoffen auf weitere Rekorde. Auf den ersten Blick zurecht: Immerhin ist der Aufwärtstrend bei Bitcoin noch intakt und die Stimmung an den Finanzmärkten überaus euphorisch. Ob Krypto oder Aktien – für Anleger sind es goldene Zeiten. Das Chartbild könnte allerdings trügerisch sein. Folgende drei Faktoren sprechen dafür, dass das Ende des Bullenmarktes nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen könnte: Die typischen Phasen des Bitcoin-Zyklus Historisch folgt Bitcoin einem klaren Muster, indem sich Bären- und Bullenmärkte regelmäßig abwechseln. Den Takt gibt dabei das Halving vor, die Angebotsverknappung neu in Umlauf kommender BTC. Das Event gilt als Katalysator eines jeden Bullenmarktes. Nach dem Halving-Event 2016 dauerte die Rallye 526 Tage bis zum Bärenmarkt und nach dem Halving-Event 2020 erstreckte sich der Bullenlauf auf 549 Tage. Die Dauer der Zeiträume liegt erstaunlich nah beeinander. Im aktuellen Zyklus sind seit dem Halving bisher rund 470 Tage vergangen. Folgt BTC diesem Zeitrahmen erneut, dürfte der Bärenmarkt in etwa 2 Monaten einsetzen. Dann wird sich entscheiden, ob der Bitcoin-Zyklus noch ein verlässlicher Taktgeber ist oder sich BTC inzwischen davon entkoppelt hat, wie manche Analysten meinen. Der Relative Strength Index Eine der wichtigsten Indikatoren in der technischen Chartanalyse ist der Relative Strength Index (RSI). Er gibt an, wann ein Asset überkauft und überverkauft ist oder sich in einem neutralen Bereich befindet. Besonders relevant sind hier nicht die kleinen Zeitfenster, sondern der RSI für den Monatschart von Bitcoin. In den vergangenen Zyklen erreichte Bitcoin jeweils einen RSI von über 70 (überkaufte Zone) bevor der Bärenmarkt einsetzte. Aktuell befindet sich der Monthly-RSI mit 73 Indexpunkten ebenfalls bereits in dieser kritischen Zone. Das könnte auf eine bevorstehende Trendumkehr hindeuten. Allerdings muss das nicht sofort der Fall sein. Der RSI kann auch länger in dieser Zone verweilen und noch höher steigen. 2017 und 2021 wurden sogar Werte von mehr als 90 erreicht, bevor es zur Korrektur kam. Die Überhitzung der Märkte Anleger, die mögliche Anzeichen einer Korrektur frühzeitig erkennen möchten, sollten auch über den Kryptomarkt hinausblicken. Derzeit feiert nicht nur Bitcoin einen Rekord nach dem anderen, sondern auch beim deutschen Aktienindex (Dax) und amerikanischen Börsen wie dem S&P 500 und Nasdaq kennt die Hausse kein Ende. Ebenso befinden sich Rohstoffe wie Gold auf historischen Preisniveaus. Deshalb warnt etwa der Milliardär und Analyst Jeremy gegenüber Bloomberg vor einer neuen "Super-Blase". Grantham sagte bereits erfolgreich die Dotcom-Blase und die Finanzkrise 2008 voraus. Sollte es dazu kommen, dürfte es auch den Kryptomarkt hart treffen. Denn die Kurs-Korrelation zwischen dem Sektor und den traditionellen Anlageklassen besteht weiterhin, wie die Charts zeigen. Eine Entkoppelung von Bitcoin ist nicht in Sicht. Anleger aufgepasst: Nicht von der Korrektur überraschen lassen Mit Blick auf die genannten Marktrisiken empfiehlt es sich als Anleger trotz der aktuellen Partystimmung das Szenario der nachhaltigen Korrektur bereits jetzt in der eigenen Handelsstrategie zu berücksichtigen. Unvorbereitet auf den Bärenmarkt zu warten, könnte für das eigene Depot schmerzhaft werden. Insbesondere am volatilen Kryptomarkt sind Abverkäufe häufig von hohem Tempo und großer Wucht geprägt. Beim sogenannten "Blow-off Top" waren in den vergangenen Zyklen beim Bitcoin-Kurs schnell Rücksetzer von 30 oder sogar 40 Prozent in wenigen Wochen zu sehen. Über den gesamten Bärenmarkt kann sich die Korrektur auch auf mehr als 70 oder 80 Prozent ausweiten, wie die Bitcoin-Kurshistorie zeigt. Altcoins reagieren traditionell oftmals noch mit stärkeren Abschlägen. Investoren, die dafür keine Vorkehrungen treffen, können damit je nach Größe ihres Depots hohe Verluste in kurzer Zeit erleiden. 4 Strategien, um Gewinne im Bärenmarkt zu sichern Doch es gibt sinnvolle Strategien mit denen Anleger weitgehend unbeschadet durch den Bärenmarkt kommen können. Folgendes Vorgehen kann deine Gewinne schützen: Tipp 1: Setze ein Gewinnziel in Prozent Je nachdem, zu welchem Preis Bitcoin und Altcoins eingekauft wurden, steht derzeit ein mehr oder weniger großer Gewinn zu Buche. Doch wann ist es Zeit für Gewinnmitnahmen vor dem Bärenmarkt? Hilfreich ist es als Anleger sich konkrete Ziele zu setzen, die bei Erreichen zu einem Verkauf oder Teilverkauf führen. Dies führt zu mehr Selbstdisziplin im Umgang mit Gewinnen (und auch) Verlusten. Eine Möglichkeit ist es, sich ein Gewinnziel in Prozent zu setzen. Ist abhängig vom Einstiegszeitpunkt und der Risikoaffinität des Anlegers beispielsweise eine Rendite von 20, 50, 100 oder 200 Prozent erreicht, könnte das der Zeitpunkt sein, auf den Verkaufen-Button zu drücken. Bei diesem Ansatz ist es nicht entscheidend, auf welchem Niveau sich der Preis des Assets gerade bewegt. Entscheidend ist allein das persönliche Gewinnziel, um den Verkaufsprozess auszulösen. Diese Strategie bietet den Vorteil unabhängig vom Markt zu agieren und nicht von der FOMO überwältigt zu werden, wenn die Kurse weiter anziehen. Emotionen sind bekanntlich wenig hilfreich, um richtige Handelsentscheidungen zu treffen. Diese Strategie lässt sich auch sehr gut als Stufenmodell anwenden. Erreichst du etwa deine konservative Renditeerwartung von 20 Prozent, könnte dies einen Teilverkauf von 20 Prozent der Anlage auslösen. Der Rest der Investition bleibt davon unberührt und läuft weiter bis zur nächsten Zielmarke für Gewinnmitnahmen. Möchtest du dich nicht komplett aus dem Investment zurückziehen, nachdem alle zuvor formulierten Gewinnziele erreicht wurden, könnte auch eine Teilinvestition weiterlaufen, um möglicherweise von weiteren Kurssteigerungen zu profitieren. Dieser sollte nur so groß sein, dass im Falle einer Korrektur auch ein Verlust gut verkraftet werden kann. Tipp 2: Verkaufe zum Preis X Alternativ zu diesem Vorgehen können auch konkrete Kursziele den Verkaufsprozess anstoßen. Beispiel: Ein Anleger hat Bitcoin bei einem Kurs von 50.000 US-Dollar gekauft. Sobald der Kurs die Marke von 75.000 US-Dollar erreicht hat, wird ein Gewinn realisiert. Auch hier kann es sinnvoll sein, bei bestimmten Kursmarken nur Teilgewinne mitzunehmen, um auch bei einer Fortsetzung der Rallye profitieren zu können. Im genannten Beispiel könnten etwa auch bei Kursen von 100.000 US-Dollar, 125.000 US-Dollar usw. Teil-Gewinne realisiert werden und der Rest der Investition weiterlaufen. Tipp 3: Ziehe deinen Einsatz heraus Bei allen Handelsstrategien sollte das Ziel sein, in die komfortable Position zu kommen, emotional unbeeindruckt vom Marktgeschehen agieren zu können. Nach der Rallye der vergangenen Jahre dürften viele Anleger in der glücklichen Position sein, ihren ursprünglichen Einsatz mindestens verdoppelt zu haben. In diesem Fall könnte eine Strategie lauten, die ursprüngliche Investition wieder komplett aus dem Markt zu nehmen. Die Gewinne laufen indes weiter. Somit besteht kein Risiko mehr in die Verlustzone zu geraten, aber gleichzeitig besteht die Chance die Gewinne weiter auszubauen. Diese Strategie eignet sich auch besonders gut für Anleger, die die Rallye möglichst bis zum Ende ausreizen möchten und dabei das Risiko in Kauf nehmen, den Ausstiegszeitpunkt vor der Korrektur zu verpassen. Tipp 4: Trade mit Stopp-Loss- und Take-Profit-Orders Möglicherweise versuchst du in der Rallye zusätzlich Gewinne durch Trading zu erzielen. Hier kann die Korrektur eines einsetzenden Bärenmarktes besonders verlustreich sein. Befindest du dich etwa in einer Position mit einem 10X-Hebel reicht bereits eine Korrektur von 10 Prozent aus, um deinen Trade komplett zu liquidieren und dir den Totalverlust zu bescheren. Dennoch kann es sich durchaus lohnen kurz vor dem Ende der Rallye einen kleinen Teil des Kapitals in eine Trading-Position zu stecken, sofern du etwas von der Materie verstehst. So zeigt die Historie, dass die Kurse bei Bitcoin und insbesondere im Altcoin-Sektor kurz vor dem Bärenmarkt regelmäßig in eine parabolische Wachstumsphase eintreten. In dieser Zeit können die Kurssteigerungen nochmals deutlich schneller und stärker ausfallen als im bisherigen Bullenmarkt. Dieser finale Bullrun kann für Trader damit zugleich besonders profitabel und verlustreich sein. Um deine Investition zu schützen, empfiehlt es sich, unbedingt einen Stopp-Loss zu setzen, um mögliche Verluste zu begrenzen. So lässt sich auch bei höheren Hebeln eine Liquidation vermeiden. Beispielsweise könnte der Stopp-Loss bei der 10X-Position 2 Prozent unter dem Einstiegszeitpunkt gesetzt werden, um maximal einen Verlust von 20 Prozent zu riskieren (zzgl. Handelsgebühren). Befindet sich die Position bereits deutlich im Gewinn, könnte der Stopp-Loss in den Bereich des Einstiegskurses oder leicht darüber verschoben werden. Damit bist du auch bei einer unerwarteten Korrektur vor Verlusten geschützt. Zusätzlich kann es sich lohnen in der finalen Phase des Bullenmarktes Teile der Position zu schließen, um Gewinne zu realisieren. Mit eine Take-Profit-Order lässt sich das auch automatisiert bei einem bestimmten Kursniveau festsetzen. Bärenmarkt ist vor dem Bullenmarkt Hast du alle Vorkehrungen für den Bärenmarkt getroffen, könntest du dich entspannt zurücklehnen und deine Gewinne genießen, bis diese Marktphase ihr Ende findet. Und dies kann durchaus ein längerer Zeitraum sein. Nach dem Bullenmarkt 2017 dauerte der Bärenmarkt beim Bitcoin-Kurs beinahe ein ganzes Jahr. Auch 2021 folgte auf das neue Allzeithoch für den BTC-Kurs eine rund 12 Monate andauernde Korrekturphase. Doch als Anleger kann du diese Zeit sinnvoller nutzen als nur abzuwarten. Folgende Optionen bieten sich für dich, um im Bärenmarkt deine Ausgangslage für den nächsten Bullenmarkt weiter zu verbessern. Tipp 1: Betreibe Dollar-Cost-Averaging Gehörst du zu den Hodlern, die auch im Bärenmarkt nicht alle ihre Bitcoin oder andere Kryptowährungen verkaufen möchten, sondern lieber weiterhin investieren wollen, kann auch der Bärenmarkt Möglichkeiten bieten, das Portfolio auszubauen. Schon im Laufe der Korrektur können BTC oder Altcoins zu sinkenden Preisen eingekauft werden. Dabei ist es empfehlenswert, nicht das gesamte verfügbare Kapital auf einmal einzusetzen, da es selbst für erfahrene Analysten schwierig ist die Tiefstände im Bärenmarkt zu prognostizieren. Mit der Strategie des Dollar-Cost-Averaging (DCA) können Anleger durch regelmäßige Nachkäufe vom Durchschnittskosteneffekt profitieren. Es bildet sich demnach über die Zeit ein Mittelwert für den Einkaufspreis. Je nach deinem aktuellen Einstiegszeitpunkt solltest du aber darauf achten, nicht zu früh DCA zu betreiben, da sich sonst dein Durchschnittspreis verschlechtern kann. Fallen die Preise auch im kommenden Bärenmarkt je nach Asset wieder 60, 70 oder 80 Prozent nach unten, lassen sich über DCA günstige Kaufmöglichkeiten nutzen. Tipp 2: Verkaufe nicht für Fiat-Währungen Möchtest du dein Depot vor der Korrektur schützen, muss dies nicht gleichbedeutend mit einem Verkauf von Krypto für Fiat-Währungen wie US-Dollar oder Euro sein. Diese von den Zentralbanken herausgegebenen Gelder haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich gegenüber Anlagen wie Bitcoin abgewertet – und das auf extreme Weise. Verkaufst du deine Bitcoin für diese Währungen, tauschst du ein deflationäres Asset gegen ein inflationäres, welches im Prinzip beliebig vervielfacht werden kann und damit potenziell stetig an Wert verliert. Der Wechsel in Fiat-Währungen kann deine Kaufkraft damit erheblich schwächen. Tipp 3: Tausche in Stablecoins Die Alternative 1 ist, dass du im Bärenmarkt deine Kryptowährungen in Stablecoins tauschst. Coins wie USDT (Tether) oder USDC bewegen sich unabhängig von einer möglichen Korrektur bei Bitcoin oder Altcoins. Damit kannst du vermeiden, dass der Abverkauf dein Portfolio trifft. Ein weiterer Vorteil: Ziehst du dein Kapital nicht komplett aus dem Kryptomarkt, sondern bleibst in Stablecoins, kannst du jederzeit wieder in andere Kryptowährungen tauschen, sofern eine Erholungsrallye einsetzen sollte. Der teils umständliche Weg von Fiat wieder in Krypto zu wechseln, entfällt. Bedenke jedoch, dass die Stablecoins an Fiat-Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Damit bleibt auch ihre Wertentwicklung an die inflationären Geldmittel gebunden. Tipp 4: Diversifiziere in andere Anlagen Als Alternative 2 bietet es sich an, im Bärenmarkt in andere Anlageklassen zu diversifizieren. Das könnten etwa Aktien, Rohstoffe oder Staatsanleihen sein. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch die Korrelation mancher Assets zu Bitcoin. Befindet sich der Krypto-Sektor in der Korrektur ist es sehr wahrscheinlich, dass auch an den Aktienmärkten eine Phase des Abverkaufs stattfindet. Auch zu Gold weist Bitcoin teils eine deutliche Korrelation bei der Preisentwicklung auf. Deshalb solltest du vorab genau prüfen, welche Anlagen trotz Krypto-Bärenmarkt weiter Potenzial haben. Abseits der Finanzmärkte könnten auch Güter wie Kunst, Luxusuhren oder Immobilien interessante Investitionsmöglichkeiten für einen Bärenmarkt darstellen, um zumindest einen Wertverlust zu vermeiden. Die Beispiele verdeutlichen, dass es als Anleger sinnvoll ist, stets vorausschauend den nächsten Schritt für dein Depot zu planen. Wer im Bullenmarkt schon an den nächsten Bärenmarkt denkt und umgekehrt, verbessert seine Ausgangsposition und ist besser vor unerwarteten Marktentwicklungen geschützt. Quellen Der aktuelle Goldpreis Chartindikatoren von Tradingview Marktzahlen von Coinmarketcap Analyst warnt vor Superblase

Korrektur am Krypto-Markt rückt näher Der Bullenmarkt ist vor dem Bärenmarkt: So bereitest du dich vor

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