Hoffnung für Anleger 

Bitcoin-Ausblick: Trendwende im Dezember?

Der November war hart. Doch Coinbase liefert in einer Analyse Gründe für Optimismus. Worauf Trader jetzt achten müssen, um den Boden nicht zu verpassen.

Johannes Macswayed
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Ein Bitcoin-Chart auf einem Smartphone

Beitragsbild: Shutterstock

| Steigt Bitcoin im Dezember wieder über 100.000 US-Dollar

Die Stimmung am Krypto-Markt ist – trotz einer ersten technischen Gegenbewegung – weiterhin im Keller. Während US-Aktienmärkte weiter performen, hinkt Bitcoin (BTC) hinterher. Anleger fragen sich: Ist der Bullrun vorbei? Ein aktueller Bericht von Coinbase Institutional gibt jedoch Entwarnung – zumindest mittelfristig. Die Analysten sehen gute Chancen für eine Trendwende im Dezember, mahnen aber zur Vorsicht bei der Strategie. Das müssen Anleger beachten.

Warum Bitcoin leidet

Es wirkt paradox: Die US-Wirtschaft wächst, aber Bitcoin profitiert nicht. Coinbase führt dies auf eine sogenannte “K-förmige Erholung” zurück. Während Unternehmen durch Künstliche Intelligenz (KI) ihre Gewinne steigern und Aktienkurse treiben, sorgt dieselbe Technologie für Arbeitsplatzunsicherheiten bei der Mittelschicht.

Das Resultat: Das verfügbare Einkommen für riskante Assets wie Krypto schwindet bei Privatanlegern, während institutionelles Geld sich selektiver verhält. Bitcoin hat sich dadurch weit von den Aktienmärkten abgekoppelt und liegt über drei Standardabweichungen unter seinem 90-Tage-Durchschnitt – ein Wert, der zuletzt nach dem Terra-Luna-Crash oder der FTX-Pleite gesehen wurde.

Der Bull-Case: Dezember bringt die Trendwende

Trotz der düsteren Zahlen bleibt Coinbase optimistisch. “Wir glauben, dass die Bedingungen eine Umkehr im Dezember begünstigen”, schreiben die Analysten David Duong und Colin Basco.

Dafür gibt es zwei Hauptgründe:

  1. Fed-Entscheidung: Am 10. Dezember entscheidet die US-Notenbank über die Zinsen. Der Markt preist aktuell eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Senkung ein, was Liquidität freisetzen könnte.
  2. Aufholjagd: Historisch betrachtet folgen auf Phasen extrem niedriger Bewertungen (wie aktuell im Vergleich zum S&P 500) oft scharfe Korrekturen nach oben.

Warnsignale: ETF-Abflüsse und Stablecoins

Bevor die Sektkorken knallen, müssen Anleger jedoch die Risiken kennen. Der Markt hat wichtige Unterstützungszonen verloren, insbesondere den Bereich zwischen 98.000 und 100.000 US-Dollar.

Zwei Metriken bereiten Sorgen:

  • ETF-Abflüsse: Die US-Spot-ETFs verzeichneten im November Rekordabflüsse. Sie wirken aktuell als Preisbremse statt als Puffer.
  • Stablecoin-Schwund: Das Angebot an Stablecoins – der “Treibstoff” für Krypto-Käufe – ist rückläufig. Das Momentum ist so schwach wie seit 2023 nicht mehr.

CryptoQuant-Analyst Axel Adler Jr. bestätigt den Abschwung am Stablecoin-Markt. Die 30-Tage-Änderungsrate der USDT-Marktkapitalisierung – des größten Stablecoins – ist rückläufig und bewegt sich auf kontraktives Territorium zu. Adler warnt: „Diese Dynamik zeigt, dass der Rückgang der USDT-Zuflüsse den Markt unter Druck setzt. Dadurch wird die Erholung fragiler und die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Korrektur steigt, sofern die Zuflüsse nicht wieder anziehen.“

Warum “Buy the Dip” jetzt gefährlich ist

Coinbase warnt davor, in fallende Messer zu greifen (“buying dips into a vacuum”). Da viele Unterstützungen gebrochen sind, fehlt es an natürlicher Nachfrage.

Die Analysten empfehlen statt blindem Dollar-Cost-Averaging (DCA) eine trendbasierte Strategie. Ein entsprechender Backtest zeigt: Wer nur dann nachkauft, wenn Bitcoin über seinem 50-Tage-Durchschnitt (SMA) notiert, und in Abwärtstrends Cash hält, hätte seine Rendite massiv gesteigert – fast um das Fünffache im Vergleich zu naivem Dauer-Kaufen.

Fazit: Geduld zahlt sich aus

Die Analyse ist klar: Der Markt sucht einen Boden. Die Chancen stehen gut, dass dieser im Dezember gefunden wird, getrieben durch Makro-Faktoren und eine überfällige Gegenbewegung. Bis dahin sollten Anleger:innen jedoch auf klare Signale warten – etwa eine Rückeroberung der 98.000 US-Dollar-Marke bei hohem Volumen – anstatt blind ins Risiko zu gehen.

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Quellen

Coinbase Institutional

CryptoQuant

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