Altcoin-Season 2025: Hoffnung oder Illusion?

Seit Jahresbeginn richten viele Anleger ihren Blick auf den Altcoin-Markt. Während Bitcoin sein vorheriges Allzeithoch immer wieder hinter sich lässt, bleiben viele kleinere Kryptowährungen bislang deutlich zurück. Viele Anleger fragen sich, wann die Zeit der Altcoins kommt, ob uns überhaupt eine Altcoin-Season bevorsteht oder ob es sich um einen anderen Zyklus handelt, in dem Bitcoin dauerhaft das Feld dominiert. Altcoin-Season-Index: Der Kompass für spekulative Marktphasen Unter einer Altcoin-Season versteht man eine Marktphase, in der die meisten Altcoins – also Kryptowährungen außer Bitcoin – diesen outperformen. Ein gängiger Maßstab ist dabei der Altcoin-Season-Index, der eine Altcoin-Season signalisiert, wenn 75 Prozent der Top-50-Coins innerhalb von 90 Tagen besser performen als BTC. Solche Phasen sind häufig durch eine Kombination aus Bitcoin-Konsolidierung, wachsender Risikobereitschaft und spekulativer Marktstimmung geprägt. Investoren haben bereits Gewinne eingefahren und sind nun risikobereiter. Kapital fließt dann häufig in kleinere Coins mit höherem Renditepotenzial. Die Hoffnung auf eine Altcoin-Season ist groß, doch ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt: Der Markt sendet gemischte Signale. Trotz vereinzelter Kursgewinne bleibt der Großteil der Altcoins deutlich unter den Hochs der letzten Bullruns. Ein flächendeckender Aufschwung ist bislang ausgeblieben. Ethereum (ETH): Allzeithoch am 16. November 2021 bei 4.891 US-Dollar, aktueller Kurs ~ 2.745 US-Dollar, Rückgang: ~43,9 Prozent. Solana (SOL): Allzeithoch am 19. Januar 2025 bei 294 US-Dollar, aktueller Kurs ~158 US-Dollar, Rückgang: ~46,3 Prozent. Ripple (XRP): Allzeithoch am 4. Januar 2018 bei 3,84 US-Dollar, aktueller Kurs ~2,24 US-Dollar, Rückgang: ~41,7 Prozent. Institutioneller Kaufrausch: Bitcoin steigt zur ernstzunehmenden Assetklasse auf 2025 haben sich einige Dinge verändert. Der aktuelle Zyklus wird stark von institutioneller Nachfrage geprägt. Seit der Zulassung der Spot-Bitcoin-ETFs in den USA Anfang letzten Jahres haben Vermögensverwalter wie BlackRock, Fidelity und VanEck ihren Kunden erstmals direkten Zugang zum Bitcoin-Markt verschafft – und das in Milliardenhöhe. Allein der BlackRock-ETF (IBIT) hat seit seinem Start Bitcoin im Wert von über 70 Milliarden US-Dollar akkumuliert und damit diese Marke schneller erreicht als jeder andere ETF in der Geschichte. Bei den anderen Anbietern bewegen sich die Summen ebenfalls in Milliardenhöhe. Hinzu kommen Unternehmen wie Strategy (ehemals MicroStrategy), das mittlerweile rund 582.000 BTC hält, sowie der japanische Konzern Metaplanet, dessen Aktie sich nach der Ankündigung der Bitcoin-Strategie zu den stärksten Performern des Landes entwickelte. Auch Akteure wie Jack Mallers setzen auf Bitcoin als Fundament: Der CEO von Twenty One folgt der Strategie von Michael Saylor und möchte so viele Bitcoin wie möglich kaufen. Nachdem die Bitcoin-ETFs erfolgreich gestartet waren, folgten auch Ethereum-ETFs. Die bisherigen Handelsvolumina und Mittelzuflüsse fielen jedoch vergleichsweise moderat aus. Das Angebot wurde zwar im Markt registriert, eine ähnlich starke Dynamik wie bei den Bitcoin-Produkten blieb bislang aber aus. Retail und Rendite: Wie Altcoins vom Bitcoin-Boom profitieren könnten Man kann also sagen, dass sich institutionelles Kapital eher auf Bitcoin fokussiert. Der Grund ist einfach: Bitcoin gilt als das "digitale Gold", verfügt über die größte Liquidität, das klarste Narrativ und ein begrenztes Angebot. Doch was bedeutet das für eine mögliche Altcoin-Season? Grundsätzlich bestehen gute Voraussetzungen. Die Geschichte zeigt, dass Altcoins früher oder später von einem Bitcoin-Bullenmarkt profitieren. Während sich Institutionen in diesem Zyklus eher auf Bitcoin fokussieren, ziehen Altcoins traditionell eher Retail-Kapital an – teils aus der Hoffnung auf höhere Renditen, teils aus dem Eindruck, dass "Bitcoin zu teuer" sei. Ein weiterer möglicher Katalysator für eine Altcoin-Season ist der psychologische Faktor FOMO (Fear of Missing Out). Sobald einzelne Altcoins – etwa Ethereum, Solana oder Sui – zweistellig steigen, haben viele Anleger das Gefühl, den "nächsten großen Run" zu verpassen. Diese Dynamik kann eine Kettenreaktion auslösen. Investoren schichten Kapital von Bitcoin in vielversprechende Altcoins um, treiben deren Kurse weiter nach oben und verstärken so den Trend. Besonders im Retail-Segment ist FOMO ein starker Treiber und kann aus vereinzelten Kursanstiegen schnell eine breite Altcoin-Rallye machen. Neben psychologischen Faktoren wie FOMO spielen auch technologische Fortschritte eine zentrale Rolle auf dem Altcoin-Markt. Immer wieder sorgen neue Entwicklungen im Bereich DeFi oder Layer-2-Lösungen für frisches Momentum, wie das kürzliche Pectra-Upgrade von Ethereum. Auch Projekte wie Solana oder Sui arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Skalierbarkeit und Nutzerfreundlichkeit, was das Vertrauen der Investoren stärkt. Die Frage, ob es 2025 eine Altcoin-Season geben wird, lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Der aktuelle Zyklus ist stark durch institutionelle Kapitalströme geprägt, die sich bislang vor allem auf Bitcoin konzentrieren. Gleichzeitig bleibt das Altcoin-Segment technologisch in Bewegung und äußerst interessant. Historisch betrachtet folgten Altcoins oft mit Verzögerung auf eine starke Bitcoin-Performance. Ob sich dieses Muster in diesem Zyklus wiederholt, bleibt abzuwarten. Sollte sich die Marktstimmung jedoch drehen und Kapital in breitere Teile des Ökosystems fließen, könnte daraus ein neues Momentum für den Altcoin-Markt entstehen. Quellen Website Strategy

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