Marktupdate Bitcoin-Kurs meldet sich zurück: Starke Erholung vom Kurscrash

Bitcoin hat sich wieder gefangen: Auf das Abrutschen bis an die Marke von 30.000 US-Dollar folgte eine deutliche Erholung – Bitcoin bleibt auf Bodensuche. Das Marktupdate.

Christopher Klee
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Tennisball prall auf dem Boden auf

Die heftige Kurskorrektur, die am Sonntagnachmittag begonnen hatte, hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dabei bekamen vor allem Margin Trader die Volatilität des Krypto-Marktes mit voller Wucht zu spüren. Alleine am 10. Januar wurden Long-Positionen im Gesamtwert von 2,5 Milliarden US-Dollar liquidiert.

Long- und Short-Liquidierungen auf diversen Krypto-Handelsplätzen. Quelle: Bybt.com

Der Abverkauf zog sich bis in den Montagabend hinein. Bei der Marke von 30.000 US-Dollar war die Party für die Bitcoin-Bären beendet: Es folgte eine scharfe Umkehr, die den Kurs der Krypto-Leitwährung wieder deutlich in den grünen Bereich drückte. Nun scheint es, als müssten sich die Shortseller warm anziehen. Denn der Bitcoin-Kurs konnte sich deutlich erholen. Zur Zeit des Schreibens handelt Bitcoin bei 35.568 US-Dollar – mehr als fünf Prozent über dem Niveau des Vortags.

Laut Daten von Bybt.com mussten sich in den letzten 4 Stunden (Stand: 8:30 Uhr) vor allem jene, die gegen eine Erholung des Bitcoin-Kurses gewettet hatten, von ihrer Margin verabschieden. Allein auf der Krypto-Börse Binance wurden in diesem Zeitraum Short-Positionen in Höhe von über 25 Millionen US-Dollar liquidiert.

Der Korrektur war ein starker Einbruch bei den Einzahlungen in Krypto-Fonds von Anbietern wie Grayscale oder Coinshares in der ersten Januarwoche vorausgegangen. Fonds-Verwalter Coinshares konstatierte am 11. Januar in seinem Wochenrückblick:

Die Einzahlungen der letzten Woche beliefen sich auf 29 Mio. US-Dollar, ein deutlicher Rückgang gegenüber der Woche vor Weihnachten mit einem Rekordzufluss von 1,09 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus haben wir angesichts der jüngsten Rekordpreisniveaus Anzeichen für potenzielle Gewinnmitnahmen beobachtet, wobei einige Anlageprodukten Abflüsse verzeichneten.

Angesichts der parabolischen Rallye von Bitcoin und zahlreichen Altcoins nimmt es wenig Wunder, dass einige Beobachter ein ähnliches Szenario wie im Dezember 2017 befürchteten. Nachdem euphorische Anleger seinerzeit den Bitcoin-Kurs auf bis dato ungeahnte Höhen befördert hatten, folgte ein fast zwei Jahre andauernder Krypto-Winter, der die Anlegerstimmung deutlich abkühlen ließ.

Bitcoin-Bull-Run: Kein Vergleich mit 2017

Dabei deutet vieles darauf hin, dass der aktuelle Bull Run unter gänzlich anderen Vorzeichen daherkommt, als sein 2017er Pendant. Vor allem das Interesse institutioneller Anleger ist gegenüber 2017 deutlich gewachsen. Der enorm angeschwollene Zustrom von Geldern in regulierte Krypto-Fonds ist eines von vielen Indizien dafür, dass sich Bitcoin mittlerweile zu einer anerkannten – wenn auch äußerst volatilen – Geldanlage gemausert hat.

So heißt es im CoinShares-Report weiter:

Wir haben dieses Mal eine viel größere Beteiligung von Investoren gesehen, mit einem Netto-Neugeldzufluss von 8,2 Mrd. US-Dollar im Vergleich zu nur 534 Mio. US-Dollar im Dezember 2017

Peter Schiff zweifelt an institutionellem Interesse

Freilich gibt es noch immer die Berufs-Pessimisten, die sich nicht für das digitale Gold erwärmen können – oder wollen. An vorderster Front unkt Peter Schiff, Finanzmarktkommentator und CEO des Brokerage-Unternehmens Euro Pacific Capital. Schiff hat sich unter anderem mit dem Trading von Edelmetallen eine goldene Nase verdient und stichelt in seiner Freizeit beharrlich gegen Bitcoin und die Krypto-Community.

Zuletzt hat Schiff Zweifel darüber angemeldet, ob die Hinwendung der institutionellen Investoren zu Bitcoin tatsächlich so ausgeprägt ist, wie vielerorts kolportiert wird.

Sehr wenige institutionelle Anleger kaufen #Bitcoin. Es ist nur so, dass die wenigen, die kaufen, sich extrem lautstark über ihre Positionen äußern. Sie müssen andere überzeugen, zu kaufen, um den Kurs nach oben zu drücken, sodass sie verkaufen können. Die Finanzmedien geben ihnen auch eine Plattform, über ihre Bücher zu sprechen.

Peter Schiff via Twitter

Die Antwort der Krypto-Community ließ derweil nicht lange auf sich warten. So kontert Zuckerberg-Busenfeind und CEO der Bitcoin-Börse Gemini, Tyler Winklevoss, Schiffs Argumentation mit seiner Erfahrung als Börsen-Chef. Die „Instis“ deckten sich danach durchaus mit Bitcoin ein – still und leise.

Dies ist völlig falsch. Es gibt eine riesige institutionelle Nachfrage und das meiste davon ist still. Als Betreiber und Inhaber von @Gemini weiß ich das, Sie nicht.


Michael Saylor dämpft die Erwartungen


Eine laute Ausnahme zu den stillen Käufen der institutionellen Anleger bildet Michael Saylor. Der CEO des IT-Dienstleisters Microstrategy hat sich vom Saulus zum Paulus gewandelt und rührt seit der Verkündung der BTC-Investition von Microstrategy ununterbrochen die Werbetrommel für Bitcoin, dessen Untergang er 2013 noch prophezeit hatte. Den gestrigen Abverkauf kommentierte Saylor lakonisch:

Der heutige Tag bestätigt, dass #Bitcoin wahrscheinlich nicht länger als einen Monat am Stück mit der Rate von 1.500 Prozent pro Jahr steigen wird,

so Saylor, der freilich gut Reden hat: Das Gros seines Bitcoin-Investments für Microstrategy wurde schließlich noch vor dem Ende 2020 einsetzenden Bullenmarkt getätigt.

Dennoch hat Saylor recht, wenn er vor überzogenen Erwartungen an die kurzfristige Entwicklung des Bitcoin-Kurses warnt. Zunächst geht es darum, dass der Markt nach den massiven Kurszuwächsen der letzten Wochen und Monaten einen soliden Boden etabliert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Erholung vom gestrigen Kurscrash sieht es danach aus, als könnte sich ein solcher Boden oberhalb der 30.000 US-Dollar bilden.

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