Auf dem Tageschart setzt Dogecoin seine Konsolidierung nach unten fort, jedoch ohne neue dynamische Tiefpunkte auszubilden. Besonders auffällig ist der Verlauf des RSI (Relative Strength Index), der trotz fallender Kurse seitwärts tendiert. Diese Diskrepanz zwischen Kurs- und Momentumverhalten deutet auf eine mögliche bullish ausgerichtete Divergenz hin, die häufig als Frühindikator für einen potenziellen Trendwechsel interpretiert wird. Damit dieses Signal jedoch Wirkung entfaltet, bedarf es einer klaren Bestätigung durch den Markt. Ein solcher Trigger wäre erst gegeben, wenn Dogecoin den 800 EMA im Tageschart zurückerobert, da diese als zentrale Trendinstanz fungiert und eine strukturelle Trendwende markieren würde.
Der Weg zu diesem Ziel ist anspruchsvoll. Zunächst müsste der Kurs eine hartnäckige Widerstandszone überwinden, die bereits mehrfach verteidigt wurde. Darauf folgen mit dem 50 EMA und dem 200 EMA zwei weitere gleitende Durchschnittslinien, bevor schließlich der ausgeprägte Widerstand an der roten Zone rund um 0,18 US-Dollar ins Spiel kommt. Erst ein nachhaltiger Bruch dieser Bereiche würde es Dogecoin ermöglichen, eine belastbare bullish geprägte Marktstruktur zu etablieren.
Ein ergänzender Blick auf die Heatmap zeigt, dass oberhalb des aktuellen Kurses signifikante Liquiditätspools liegen. Diese fungieren als magnetische Ziele, da Märkte dazu tendieren, solche Zonen anzulaufen und die dort platzierte Liquidität abzuschöpfen. Diese Konstellation unterstreicht das Potenzial einer technischen Erholung, sofern der Gesamtmarkt mitspielt. Der Makrokontext bleibt dabei entscheidend. Dogecoin ist weiterhin stark von der Kursentwicklung des Bitcoins abhängig. Nur eine anhaltende Stabilisierung des Bitcoin-Kurses könnte das nötige Vertrauen schaffen, damit Dogecoin den strukturellen Übergang von bearish zu bullish realisieren kann.
4-Stunden-Chart: Lokale Schwäche mit klar definiertem Wendepunkt
Im 4-Stunden-Chart offenbart Dogecoin ein differenzierteres Bild. Kurzfristig besteht das Risiko einer weiteren Abwärtsbewegung, da die impulsive Abwärtskerze vom 2. Dezember unterhalb des aktuellen Preisbereichs noch offene Long-Positionen zurückgelassen hat. Diese nicht bereinigte Liquidität könnte den Kurs temporär nach unten ziehen, bevor sich eine nachhaltige Erholung durchsetzt.
Gleichzeitig bleibt das kurzfristige Setup jedoch konstruktiv, solange der Kurs den 50 EMA in diesem Zeitfenster nicht nachhaltig verliert. Diese Linie fungiert aktuell als entscheidender Support. Wird sie verteidigt, bleibt die bullishe Ausgangsbasis erhalten und ein erneuter Trendaufbau wird möglich. Die Liquidationsdaten bestätigen diesen Eindruck. Viele Short-Positionen wurden in den jüngsten Marktbewegungen bereits bereinigt, während noch ausstehende Long-Liquidität im unteren Kursbereich potenziell als Ziel angelaufen werden könnte, bevor sich der Markt neu ausrichtet.
Ein klar definiertes Umkehrsignal entsteht jedoch erst über der Marke von 0,15 US-Dollar. Dieser Bereich markiert nicht nur einen lokal relevanten Widerstand, sondern auch den 200 EMA im 4-Stunden-Chart. Ein Reclaim dieses gleitenden Durchschnitts wäre ein klassisches Zeichen für einen lokalen Trendwechsel und würde Dogecoin zurück in eine bullish dominierte Marktstruktur führen.
Insgesamt zeigt Dogecoin erste strukturelle Entlastungstendenzen, doch ohne Bestätigung über den genannten Schlüsselzonen bleibt das Risiko weiterer Abgaben präsent. Die kommenden Handelssessions werden entscheiden, ob aus der Divergenz ein Trendimpuls entsteht oder ob der Altcoin die übergeordnete Schwäche des Marktes erneut nachvollzieht.
Über den Autor
Bastian Keller (Bitbull) agiert seit 2015 eigenständig im Forex-Markt und ist seit 2018 hauptberuflicher Trader im Krypto-Markt. Diese Expertise teilt er aktiv auf verschiedenen Social-Media-Plattformen, insbesondere auf seinem YouTube-Kanal “Bitbull Trading“, mit mehr als 145.000 Abonnenten. Ebenfalls hat Bitbull die Plattform TradeMania ins Leben gerufen, die Einsteigern den Start ins Krypto-Trading vereinfachen soll.
