Do Kwon: Warum die SEC-Klage gegen ihn auch Ripple betrifft

Die Klage der SEC gegen den Ex-CEO von Terraform Labs ist laut US-Justiz gerechtfertigt. Der Gerichtsbeschluss wirkt sich auch auf die Causa Ripple aus. Do Kwon und seine Firma Terraform Labs müssen sich vor der US-Justiz verantworten. Der zuständige Bezirksrichter, Jed Rakoff, lehnte ihren Antrag auf Zurückweisung der Vorwürfe der US-Wertpapieraufsicht (SEC) ab. Die Behörde klagt wegen Betrugs gegen Kwon und das Unternehmen. Die Entscheidung von Rakoff nimmt dabei auch Einfluss auf den Rechtsstreit zwischen der SEC und Ripple. Denn der Richter widerspricht dem Urteil seiner Kollegin Analisa Torres, die entschied, dass der Verkauf von XRP an Kryptobörsen nicht als Wertpapierhandel einzustufen sei. SEC-Klage stattgegeben Terraform Labs ist das Unternehmen hinter dem gleichnamigen Terra-Stablecoin (TUSD). Die algorithmisch abgesicherte Kryptowährung sollte eigentlich den US-Dollarkurs im Verhältnis 1:1 abbilden. Im Mai 2022 verlor der Coin jedoch seine Bindung an den US-Dollar. Kurz darauf kollabierte das Multimilliarden-System und hinterließ Tausende geschädigte Nutzer. Die SEC wirft Kwon vor, Anleger getäuscht und digitale Vermögenswerte im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar verkauft zu haben, bei denen es sich um nicht registrierte Wertpapiere handelte. So hat Kwon seine Investoren getäuscht Der Beschwerde der SEC zufolge haben die Beschuldigten ihre Investoren über die Wert-Stabilität des Coins getäuscht und behauptet, dass die Krypto-Token des Unternehmens an Wert gewinnen würden. Zudem sollen Kwon und Terraform nach dem Crash mehr als 10.000 Bitcoin von der Kryptoplattform abgezogen und über Umwege in ihr Privatvermögen überführt haben. Wie Reuters berichtet, sagte ein Sprecher von Terraform Labs, nach der Zurückweisung des Antrags, das Unternehmen werde "weiterhin gegen die fehlgeleiteten und zutiefst fehlerhaften Anschuldigungen und Rechtstheorien der SEC kämpfen." Dämpfer für Ripple? In seiner Begründung widersprach Rakoff auch dem Ansatz der zuständigen Richterin im Fall Ripple. Die US-Bezirksrichterin Analisa Torres entschied, dass die XRP-Verkäufe von Ripple an öffentlichen Kryptowährungsbörsen keine Wertpapierangebote seien. "Das Gericht lehnt den Ansatz ab, den kürzlich eine andere Richterin dieses Bezirks in einem ähnlichen Fall, SEC gegen Ripple Labs Inc., gewählt hat. […] Howey macht keinen solchen Unterschied zwischen [primären und sekundären] Käufern", so Rakoff. Die Identität des Verkäufers habe "keinen Einfluss" darauf, ob ein Investor die Aussagen von Kwon und seinem Unternehmen als "Gewinnversprechen auf der Grundlage ihrer Bemühungen" interpretieren würde. Der sogenannte Howey-Test wird von den US-Behörden als Instrument herangezogen, um zu beurteilen, ob es sich bei einem Finanzprodukt um ein Wertpapier handelt. Die Entscheidung von Torres wurde in der Krypto-Szene als großer Erfolg gefeiert. Der XRP-Kurs schnellte kurz darauf in die Höhe. Die SEC-Anwälte zweifeln einen Teil des Urteils an. Sie kündigten an, dass Mitarbeiter der Behörde nach Möglichkeiten suchen, das Urteil überprüfen zu lassen. Rakoffs Aussagen spielen der SEC in die Karten, da sie ihre Ansichten zum Teil bekräftigen und eine prinzipielle Uneinigkeit der Justiz bei der Behandlung von Kryptowährungen untermauern. Zudem wies der Richter das Argument zurück, dass die SEC nicht befugt sei, Krypto-Token ohne Genehmigung des Kongresses zu regulieren. Der Behörde wird von Teilen der Branche vorgeworfen, ihre Befugnisse zu übersteigen. Kwons Auslieferung weiterhin ungeklärt Ob Do Kwon allerdings vor einem US-Gericht erscheinen wird, ist ungewiss. Denn auch andere Länder erheben Vorwürfe gegen ihn. Nach dem Zusammenbruch des Terra-Luna-Imperiums tauchte er unter. Im März 2023 kam es am Flughafen der montenegrinischen Stadt Podgorica zur Festnahme durch die örtlichen Behörden. Nach längerem Hin und Her ist Kwon mittlerweile gegen eine Kautionszahlung von 400.000 US-Dollar vorübergehend auf freiem Fuß. Derzeit ringen Südkorea und die USA um seine Auslieferung. Wie eine südkoreanische Nachrichtenagentur schreibt, hat die Staatsanwaltschaft das persönliche Vermögen – rund 176 Millionen US-Dollar – von Do Kown eingefroren. Das Wall Street Journal berichtete zuletzt, dass Terraform Labs einen neuen CEO besetzt hat. Der neue Mann ist Chris Amani. Zuvor war er als COO und CFO im Unternehmen tätig.

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