Bitcoin und DeFi lässt sich schwer vereinen, könnte man glauben. Doch es gibt bereits viele Projekte, die an der Synergie arbeiten. Eines davon heißt Frax. Ähnlich wie Wrapped BTC (wBTC) erlaubt Frax seinen Nutzern die Anwendungen von Bitcoin auch auf anderen Blockchains. Auf der Bitcoin 2025 in Las Vegas haben wir uns das Projekt genauer angeschaut und mit dem Smart-Contract-Entwickler Thomas Clement gesprochen.
BTC-ECHO: Wieso braucht man DeFi-Anwendungen auf Bitcoin?
Thomas Clement: Man braucht DeFi auf Bitcoin nicht unbedingt, aber es bietet die Möglichkeit, die Stärken von Bitcoin im DeFi-Bereich zu nutzen. BTC ist ultra sound money – zuverlässig und knapp. Durch Smart Contracts ermöglichen wir vertrauensunabhängige Strategien, um Renditen zu erzielen. Außerdem kann man auf unserer Plattform Bitcoin-gestützte Vermögenswerte nutzen, ohne BTC als natives Gas zu verwenden, was einen doppelten Vorteil bietet.
Was genau heißt das?
Es ist ähnlich wie das Einzahlen von Bitcoin auf einer Börse. Dir wird eine Wallet-Adresse zugeteilt, die mit deiner EVM-Wallet verknüpft ist. Du sendest BTC an diese Adresse und im Gegenzug wird ein Wrapped Token für dich generiert, den du in DeFi-Anwendungen nutzen kannst.
Aber wir befinden uns noch in der Entwicklung, der Start steht also noch aus. Zuerst bringen wir die Fraxnet-Fiat-Plattform auf den Markt. Wir streben einen Total Value Locked (TVL) von 10 bis 50 Millionen US-Dollar an, hoffentlich mehr, aber ich bleibe hier konservativer.
Wie groß ist die Konkurrenz?
Der größte Konkurrent ist Wrapped Bitcoin (wBTC), gefolgt von Coinbases BTC (cbBTC). Beide haben aus meiner Sicht ein höheres Kontrahentenrisiko. Unser Vorteil ist weniger Risiko beim Auszahlungsprozess. Bei wBTC benötigt man eine beträchtliche Größe, um auf dem nativen Bitcoin-Netzwerk abzurechnen. Wir gestalten unser System so, dass auch kleinere Auszahlungen möglich sind, nicht nur für große Institutionen, sondern auch für alltägliche Nutzer.
Vielen Dank für das Gespräch.
Quelle