Pyramidensystem Brasilien: Kryptowährungen in Millionenhöhe beschlagnahmt

Mehrere Pyramidensysteme haben in der Krypto-Welt bereits traurige Berühmtheit erlangt. Das neueste Beispiel kommt aus Brasilien.

Christian Stede
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Konfisziert Schild

Beitragsbild: Shutterstock

Einer Meldung des US-Justizministeriums zufolge ist der Behörde ein Schlag gegen ein Pyramidensystem gelungen, dessen Opfer größtenteils aus Brasilien stammen. Kryptowährungen im Gegenwert von 24 Millionen US-Dollar wurden im Rahmen der „Operation Egypt“ beschlagnahmt. Die brasilianischen Behörden schätzen, dass durch das kriminelle Programm mehr als 200 Millionen US-Dollar erlangt wurden. Insgesamt soll die Opferzahl in die Zehntausende gehen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand scheint ein Brasilianer namens Marcos Antonio Fagundes einer der Drahtzieher des ominösen Pyramidensystems zu sein. Die Behörden werfen ihm gleich mehrere Vergehen vor, darunter unter anderem den Betrieb eines Finanzinstituts ohne gesetzliche Genehmigung, betrügerisches Management eines Finanzinstituts, Veruntreuung und Geldwäsche sowie Verstöße gegen das Wertpapierrecht.

Die Behörden werfen Fagundes und anderen Angeklagten vor, zwischen August 2017 und Mai 2019 Gelder von potentiellen Investoren erschlichen zu haben. Diese Beträge wurden aber offenbar den brasilianischen Behörden unterschlagen. Die Angeklagten hätten den Investoren vorgegaukelt, den von ihnen kontrollierten Unternehmen Geld in Form von brasilianischer Währung oder Kryptowährung zu geben. Die Unternehmen würden damit dann in verschiedene virtuelle Währungstypen investieren und hohe Renditen erzielen. 

OneCoin als Pyramidensystem-Blaupause

Das brasilianische Gericht stellte jedoch fest, dass nur ein sehr kleiner Teil der Gelder wie versprochen in Kryptowährungen-Investments zum Einsatz kam. Die Investoren warteten demnach vergebens auf die versprochenen Gewinne. Die Angeklagten, so die Behörden, hätten falsche und widersprüchliche Versprechungen über die Art und Weise der Investments gemacht. Die Renditen seien von Anfang an übertrieben hoch angesetzt gewesen. Der Krypto-Zahlungsdienstleister, der die Konten der Angeklagten führte, ist in der Meldung des US-Justizministeriums nicht genannt. Es heißt dort nur, dass sie bei der Durchführung der Beschlagnahmung mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeitete.

Schon mehrfach ist es im Bereich von Kryptowährungen durch Betrug in Form von Pyramidensystemen gekommen. Als Prototyp dieses „Geschäftsmodells“ gilt OneCoin, das 2017 traurige Berühmtheit erlangte. Es wurden den Investoren damals Mining-Rechte versprochen für eine Kryptowährung, die es noch gar nicht gab – und auch niemals geben sollte. Der mutmaßliche Drahtzieher von OneCoin Konstantin Ignatov ging im März 2019 den Ermittlern ins Netz

In diesen Pyramidensystem-Kontext gehört auch die Causa PlusToken. Zwei Millionen Opfer haben das Versprechen vom schnellen Geld geglaubt und insgesamt fast einen Gegenwert von 5 Milliarden Euro investiert. Durch einen Trading Bot sollten hohe Gewinne entstehen. Diese Geschichte entpuppte sich aber als freie Erfindung. Die Auszahlungen, die es gab, kamen nur durch neue Einzahlungen zustande. 

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