Bitcoin-Eigenverwahrung in Gefahr?  Wie die Zukunft der Krypto-Custody aussieht

Welche Verwahrmethoden könnten sich bei Kryptowährungen langfristig durchsetzen und können Staaten die Selbstverwahrung von Bitcoin und Co. verbieten? Das und mehr im BTC-ECHO Experts Podcast.

Sven Wagenknecht
BTC-ECHO Experts Podcast

Beitragsbild: BTC-ECHO

Podcast

Wie kann man Kryptowährungen möglichst sicher aufbewahren? Mit dieser Frage setzt sich Tobias Kress schon seit vielen Jahren auseinander. Nachdem der ehemalige Credit-Suisse-Angestellte seinen Arbeitgeber nicht davon überzeugen konnte, auf Bitcoin zu setzen, entschied er sich, seinen eigenen Weg zu gehen.

Zuerst entwickelte er mit der Social Key Recovery ein Verfahren zur möglichst sicheren Krypto-Eigenverwahrung, um dann später als CTO bei dem Krypto-Trading-Unternehmen honesto einzusteigen. Dort setzt man für die Krypto-Verwahrung auf die Incore Bank, die die Private Keys in Atom-Bunkern in den Schweizer Alpen verwahrt. Dadurch müssen honesto Kunden kein Bonitätsrisiko wie im Fall von FTX fürchten. Schließlich werden die Kryptowährungen von der Bank als Sondervermögen verwaltet.

Könnten Staaten Bitcoin-Eigenverwahrung verbieten?

So sehr Kress die Argumente für die Eigenverwahrung schätzt, sieht er das Risiko, dass die meisten Krypto-Nutzer ihre Fähigkeiten überschätzen. Verschwundene oder kaputte Festplatten, verlorene Paper Wallets, Diebstahl oder Todesfälle haben in der Vergangenheit immer wieder zu unwiderruflichen Verlusten der Krypto-Bestände geführt. Perspektivisch sieht der honesto-CTO sogar die Gefahr, dass die Krypto-Eigenverwahrung verboten oder zumindest deutlich erschwert wird. Auch wenn der Staat es nicht technisch unterbinden kann, so kann er es dennoch regulatorisch untersagen.

Gerade in der EU wären im Gegensatz zur Schweiz derartige Überregulierungen denkbar. Ganz generell sieht Kress eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber Bitcoin in der Schweiz als in anderen EU-Ländern.