Bitcoin Wallets Wie funktioniert die Verwahrung von Kryptowerten?

Hot Wallet, Cold Wallet und die Bitcoin-Verwahrung. Worauf es ankommt, verraten wir hier.

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Beitragsbild: Shutterstock

In der achtteiligen Kolumne „Kryptowerte als Geldanlage“ beschäftigen sich Marius Krämer und Peter Weger von coindex® mit Fragen rund um ein Investment in Kryptowerte.

Kryptowerte sind kaum mit traditionellen Anlageklassen vergleichbar. Das gilt auch für den Besitz beziehungsweise die Verwahrung der Vermögenswerte. Diese funktioniert grundsätzlich anders als zum Beispiel bei Aktien oder Zertifikaten. Anleger sollten sich mit dem Thema vertraut machen, denn es gibt eine Vielzahl an Technologien und Lösungen für die Verwahrung von Kryptowerten, die sich je nach Anlegertyp unterschiedlich gut eignen.

Grundlegendes zur Verwahrung von Kryptowerten

Wenn man sich beim Investment in Kryptowerte für ein Anlageprodukt aus der traditionellen Finanzwelt entscheidet, zum Beispiel ein Bitcoin-Zertifikat, dann spielt das Thema Verwahrung keine Rolle. In diesem Fall funktioniert der Besitz so wie in der traditionellen Finanzwelt üblich. Wenn man aber ein direktes Investment plant, dann sollte man wissen, wie die Verwahrung konkret funktioniert.

Kryptowerte werden mit sogenannten Wallets assoziiert. Hierbei handelt es sich um Applikationen, die mit einer Blockchain interagieren und damit das Senden und Versenden von Kryptowerten ermöglichen. Zu jeder Wallet gehört ein Public und ein Private Key. Bewahrt man die Keys sicher auf, dann sind auch die damit assoziierten Kryptowerte sicher.

Die Verwahrung unterscheidet sich deutlich von der Verwahrung traditioneller Vermögenswerte, denn sie funktioniert mittels Computer Code und ausgeklügelter Kryptographie. Man braucht kein zentral geführtes Depot bei einer Bank und es gibt keine Urkunden bzw. Verträge, die den Besitz bescheinigen. Welche Werte zu welcher Wallet und welchem Key gehören, dokumentiert die Blockchain unveränderbar. Der Besitzer des mit der Wallet assoziierten Private Keys ist der Besitzer der dazugehörigen Kryptowerte.

Welche Arten der Verwahrung gibt es?

Aus technischer Sicht kann man die Art der Verwahrung in Hot und Cold Storage unterteilen. Welcher Typ benutzt werden sollte, hängt vom persönlichen Kompromiss zwischen Komfort und Sicherheit ab – je größer der zu verwahrende Betrag, desto sicherer sollte die Wallet sein. Allerdings wird somit auch die Benutzung komplizierter und weniger komfortabel. Allgemein gilt Cold Storage als die sicherere Variante und Hot Storage als bequemer in der Nutzung.

Hot Storage

Bei Hot Storage Wallets erfolgt der Zugriff über eine leicht zu bedienende Smartphone-, Desktop- oder Browser-Applikation mit Internetzugang. Während bei kleineren Beträgen und korrekter Anwendung die Sicherheit ausreichend ist, empfiehlt es sich bei größeren Investitionssummen, auf Cold Wallets zu setzen, welche zwar weniger Komfort, aber dafür mehr Sicherheit bieten.

Cold Storage

Diese Art von Wallet ist nicht mit dem Internet verbunden und man kann deshalb schwerer hacken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kryptowerte im Cold Storage aufzubewahren. Eine beliebte Variante ist die Hardware Wallet – hier werden die Keys auf Geräten wie bspw. einem USB-Stick gespeichert. Eine andere Variante ist die Paper Wallet, bei der die Keys bspw. auf Papier gedruckt werden.

Herausforderungen bei der Aufbewahrung

Durch die kluge Technologie hinter Bitcoin & Co. vereinfacht Prozesse stark. Mittelsmänner wie Banken sind obsolet. Mit diesem Zugewinn an Freiheit und Effizienz wächst jedoch auch die Verantwortung. Bei Fehlern oder Hacks greift in der Regel keine Versicherung oder Bank ausgleichend ein. Der Besitzer muss selber mit dem verursachten Schaden umgehen.

In der Praxis bedeutet das: Wenn der Private Key der Wallet durch Unachtsamkeit verlorengeht, dann sind auch die damit verknüpften Kryptowerte verloren. Hinzu kommt, dass es teilweise unseriöse Anbieter gibt, die fehlerhafte oder nicht gewartete Software anbieten. Es können Sicherheitslücken entstehen, die Hacker ausnutzen können. Dementsprechend ist eine sichere Aufbewahrung des Private Keys und die sorgsame Auswahl des Wallet-Anbieters essentiell für den erfolgreichen Umgang mit digitalen Vermögenswerten.

Aus den oben genannten Gründen kann es für manche Anleger sinnvoll sein, eine dritte Möglichkeit der Aufbewahrung in Betracht zu ziehen.

Custody – Verwahrung durch externe Dienstleister

Man kann seine Kryptowerte bei Börsen oder Dienstleistern verwahren. Durch die Abgabe des Private Keys an Dritte verliert man zwar die alleinige Kontrolle über sein Investment, jedoch profitiert man von der Kompetenz von Spezialisten, die sich um eine sichere Verwahrung kümmern.

Für diesen Service wird in der Regel eine Gebühr fällig, welche bei selbstständiger Verwahrung entfällt. Des Weiteren könnte die Verfügbarkeit der Kryptowerte je nach Dienstleister eingeschränkt sein. Um einen solchen Service zu nutzen, muss man sich gegenüber des Dienstleisters identifizieren. Das beeinträchtigt die Privatsphäre, kann aber vorteilhaft sein, denn so kann man unter Umständen einen Rechtsanspruch auf seinen Besitz geltend machen, falls es zum Verlust der Kryptowerte kommt.

Die weitreichende Unterstützung der Custody-Variante kann aufgrund ihrer Einfachheit und dem Kontakt zu erfahrenen Ansprechpartnern für viele Anleger eine gute Wahl darstellen.

Fazit

Anleger sollten sich vor dem Investment ausreichend mit den verschiedenen Verwahrmöglichkeiten auseinandersetzen. Für das aktive Trading ist die Hot-Storage-Variante auf den Börsen erste Wahl, denn so kann man ohne Verzögerung handeln. Steht die Sicherheit im Vordergrund und plant man eine langfristige Buy-&-Hold-Strategie, sollten Cold Wallets verwendet werden. Eine allseits interessante Option für Anleger, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen möchten oder können, ist die Verwahrung durch vertrauenswürdige und fachlich versierte Dienstleister.

Im nächsten Artikel unserer Kolumne sprechen wir über das Realisieren von Gewinnen und Verlusten.

Disclaimer: Es handelt sich hierbei lediglich um die persönliche Meinung der Autoren. Diese können nicht für Anlageentscheidungen verantwortlich gemacht werden.

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