Universität St. Gallen: Mit Blockchain gegen Fake-Diplome

Die Schweizer Universität St. Gallen sagt unechten Diplomaten den Kampf an. Mithilfe der Blockchain-Technologie will die Bildungsanstalt Zeugnisfälschungen unterbinden. Offenbar ist es in den letzten Jahren vermehrt zu Betrugsvorfällen dieser Art gekommen. Die Uni Basel speichert bereits seit 2018 Zertifikate auf der Blockchain ab. Auch das Kultusministerium in Malaysia entwickelt ähnliche Strategien im Kampf gegen Urkundenfälschung.

Polina Khubbeeva
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Beitragsbild: Shutterstock

In einem Interview mit CNN Money Switzerland berichtet ein Sprecher der Universität St. Gallen über ein Blockchain-Projekt zur Bekämpfung von Dokumentenfälschung. Dem am 19. September publizierten Video zufolge entwickelt die Schweizer Institution ein System zur zuverlässigen Überprüfung von akademischen Abschlüssen.

Offenbar ergibt sich weltweit ein erhöhter Bedarf nach derartigen Strukturen. Die UNESCO identifizierte akademischen Betrug beispielsweise als echte Industrie. Bis zu 200.000 Fake-Diploma kursieren demnach. Ursprünglich erhielten Studierende ihr Abschlussdokument in PDF-Form. Eine Fälschung war also sehr einfach. Zuvor benötigten Universitätsmitarbeiter viel Zeit und wendeten einen hohen bürokratischen Aufwand zur Überprüfung von Zeugnissen an. Dies dauerte teilweise sogar mehrere Tage. Der IT-Leiter der Universität St. Gallen, Harald Rotter, hat dem etwas entgegenzusetzen:

Ich sah, dass es möglicherweise notwendig ist und einen sinnvollen Anwendungsbereich darstellt, um unsere Diplome mithilfe eines blockchainbasierten digitalen Prozesses einfacher zu übermitteln und zu verifizieren.

Universität St. Gallen kooperiert mit Blockchain Start-up

Die Universität St. Gallen arbeitet bei der Entwicklung des Projektes mit dem Blockchain Start-up BlockFactory zusammen. Gemeinsam tüfteln die Beteiligten an einem Zertifizierungsmechanismus, welcher universitäre Abschlüsse auf der Ethereum Blockchain verankert. Somit macht die dezentralisierte Speicherform die Zeugnisse unveränderbar – und damit fälschungssicher. Die Studierenden erhalten dann im Anschluss ein digitales Zeugnis.

Daten, welche die Universität St. Gallen zukünftig auf der Blockchain abspeichern möchte, sind beispielsweise der Name und die Noten der Studierenden. Die Einführung dieses neuen Systems ist weiterhin schon für den Oktober 2019 geplant. Unterdessen ist die Uni St. Gallen mit über 9.000 eingeschriebenen Studierenden eine der größten Bildungseinrichtungen in der Schweiz. Bis zum Jahr 2020 will die Universität bis zu 200 Zertifikate mithilfe der Technologie von Bitcoin & Co. ausgeben.

Unterdessen gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern auch weltweit ähnliche Bestrebungen zur Bekämpfung von Dokumentenfälschung mithilfe der Blockchain. Neben der Universität St. Gallen nutzt die Uni Basel bereits seit 2018 blockchainbasierte Speichermethoden für akademische Zertifikate. Des Weiteren nutzt das Kultusministerium in Malaysia derartige Strategien gegen Betrüger. Das Projekt des malaysischen Ministeriums basiert im Unterschied zu dem der Uni St. Gallen allerdings auf der NEM Blockchain. Es trägt den Namen E-Skrol.

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