Bundesblock und BTC-ECHO Umfrage: So trifft die Corona-Krise deutsche Blockchain-Start-ups

Gemeinsam mit dem Blockchain Bundesverband (Bundesblock) haben wir eine Umfrage zu den Corona-Effekten in der deutschen Blockchain-Szene durchgeführt. Insgesamt wurden über 120 Unternehmen aus der DACH-Region befragt. Wie die Blockchain-Unternehmen auf die Krise reagieren und welche Hilfen jetzt besonders dringend sind.

Sven Wagenknecht
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Um die Interessen einzelner Branchen an die Politik besser artikulieren zu können, finden zurzeit viele Unternehmensumfragen statt. Jede Branche ist von der Corona-Krise betroffen, niemand kann sich den Auswirkungen entziehen. Entsprechend wollten wir gemeinsam mit dem Bundesblock wissen, wie es in dieser Situation konkret um die Blockchain-Szene in Deutschland bestellt ist.

Der Bundesblock und wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, gerade jetzt die innovativen Blockchain-Start-ups zu unterstützen. Auch wenn die Blockchain-Branche noch vergleichsweise klein ist, gibt es kaum einen anderen Technologiezweig, der größeres Wachstumspotential verspricht. Die Blockchain-Technologie ist eine gigantische Chance für Deutschland, die auf keinen Fall in der Krise vernachlässigt oder geopfert werden darf.

Das große Problem der Anschlussfinanzierung

Auch wenn Blockchain durch die Corona-Krise an Bedeutung hinzugewinnt, heißt das noch lange nicht, dass Blockchain-Start-ups davon kurzfristig profitieren. So gaben über 80 Prozent der Unternehmen an, dass die Corona-Auswirkungen auf ihr Geschäft negativ seien.

Insbesondere dürfte vielen Start-ups die dringend notwendige Anschlussfinanzierung Kopfschmerzen bereiten. Schließlich sind die wenigsten Blockchain-Start-ups profitabel und von Investitionsrunden durch Venture Capitals und Business Angels abhängig. Viele sicher geglaubte Investitionszusagen wurden bereits, wie in der gesamten Start-up-Branche, auf Eis gelegt. Diese existentielle Bedrohung macht über 60 Prozent der befragten Blockchain-Start-ups Sorge.

Darüber tröstet auch nicht der Umstand hinweg, dass es der Blockchain-Szene leichter als anderen Branchen fällt, Remote zu arbeiten. Die digitale und dezentrale Arbeitsweise ist eine große Stärke der Blockchain-Szene. So gaben über 90 Prozent an, die Arbeit bereits ins Homeoffice verlegt zu haben.

Diese Maßnahmen wurden von den Blockchain-Start-ups getroffen

Angesicht der finanziell bedrohlichen Lage dürfte es nicht verwundern, dass 60 Prozent der Blockchain-Unternehmen weitere Maßnahmen getroffen haben. Diese sehen vor allem eines vor: Kosteneinsparungen. Uns erreichten dabei Anmerkungen wie „volle Kostenbremse“, „Kosteneinsparungen wo möglich“ oder „striktes Ausgabenmanagement“. Die Lage ist also sehr ernst.

Besonders hart ist die Absage von Finanzierungen für Unternehmen, die sogar an konkreten Anwendungen zur Bewältigung der Corona-Krise arbeiten. So merkte eines der befragten Start-ups an:

Wir bekommen jetzt erst recht keine Finanzierung, obwohl wir einen Dienst haben, der einen mittelbaren Bezug hat und eine Lösung für die wirtschaftliche Lage nach Corona ist.

Diese Staatshilfen sind jetzt notwendig

Auf die Frage, welche Hilfen von staatlicher Seite jetzt am dringendsten notwendig sind, gab knapp die Hälfte an, dass direkte Finanzspritzen das Mittel der Wahl sein sollten. Eine Antwort, die gerade von kleinen Unternehmen ohne große Rücklagen gut nachvollziehbar ist. So haben 40 Prozent der teilnehmenden Blockchain-Start-ups nicht mehr als 9 Mitarbeiter und weitere 44 Prozent zwischen 10 und 49 Mitarbeiter. Die geplanten Direkthilfen für Kleinunternehmer, die zur aktuellen Stunde im Bundeskabinett besprochen werden, dürften also auch für viele Blockchain-Unternehmen wichtig sein. Der aktuelle Umfang von bis zu 15.000 Euro Direkthilfe pro Kleinunternehmen ist angesichts der hohen Burnrate vieler Start-ups allerdings mehr ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Sonderkredite, Kurzarbeitergeld und andersartige Hilfen haben sich gleichmäßig auf die andere Hälfte verteilt. So wurden als andersartige Hilfen unter anderem Steuerstundungen aufgeführt.

Blockchain-Start-ups zeigen sich konstruktiv

Dass es mehr als die in Gesprächen der Bundesregierung befindlichen Maßnahmen braucht, liegt auf der Hand. So haben uns konstruktive Vorschläge erreicht, die zusätzliche Unterstützung für die angeschlagenen Blockchain-Start-ups bedeuten, wie folgender Vorschlag zeigt:

Die Bundesregierung sollte Blockchain-Projekte inklusive Reallaboren in Energie, Verwaltung, Gesundheit, Wirtschaft, Finanzen und Identitätsmanagement innerhalb der kommenden zwei Wochen ausloben und Geld dafür bereitstellen.

Auch fordert eines der befragten Blockchain-Start-ups, dass man Lösungsangebote bezuschusst, die für dezentrales Arbeiten wichtig sind, und dass auch die öffentliche Hand als Kunde von Blockchain-Dienstleistungen der Start-ups auftritt. Dabei würde nicht nur Geld in die Start-ups fließen, sondern auch wirklich etwas zur Digitalisierung des Standorts Deutschland getan werden.

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