Studie: Bitcoin verbindet Europa – Gemeinsam gegen Geldwäsche

Während sich der Bitcoin-Kurs seit langer Zeit wieder einmal im grünen Bereich befinden, stellen sich Behörden erneut die Frage: Wie können wir Kryptowährungen regulieren? Wie kann man diese neuen Währungen in einen vernünftigen Rahmen bringen? Die Antwort: Europa muss zusammenarbeiten.

Phillip Horch
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Der Bitcoin-Kurs scheint sich seit langer Zeit wieder nach oben zu bewegen, auch bei den Altcoins sieht es gut aus. Während wir uns fragen, wann die Bullen kommen und wie man vom ICO-Wahnsinn etwas bewahren kann, nagen die Behörden an den alten Fragen:

Wie kann man vermeiden, dass man mithilfe von Kryptowährungen Geldwäsche betreibt und Terrorismus finanziert? Wie kann man dieser neuen Technologie beikommen und sie in regulierte Fährwasser schiffen?

100 Seiten Klarheit

In einem über 100-seitigen Arbeitspapier haben sich Experten des Europäischen Parlaments der Politikabteilung für Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen auseinandergesetzt. Nach einer langwierigen Gegenüberstellung der Top 10 der Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung kommen sie zu dem Zwischenergebnis: So anonym sind die meisten Kryptowährungen überhaupt nicht. Dennoch: Ausreißer wie Monero, Dash oder Zcash bedrohen laut Bericht die Sicherheit der Länder, indem sie Geldwäsche & Co. ermöglichen. Einige Abhandlungen später dann das Ergebnis: Bitcoin und andere Kryptowährungen können helfen, Europa zusammenzuführen:

„Kryptowährungen sind nicht an Grenzen gebunden. Daher ist es sicher, dass die nationale Ebene nicht die richtige ist, um Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung über Kryptowährungen zu bekämpfen. Die europäische Ebene ist besser geeignet.“

Bitcoin verbindet Europa

Tatsache: Bitcoin verbindet die europäischen Behörden. Zumindest auf dem Papier. Doch die Forscher denken noch ein Stückchen weiter:

„Noch angemessener ist jedoch die internationale Ebene, da die Krypto-Aktivität auch nicht durch die europäische Grenze begrenzt wird. Daher ist die internationale Zusammenarbeit, z. B. im Rahmen des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, der FATF und der Egmont-Gruppe, entscheidend für die erfolgreiche Durchsetzung von Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung.“

Und was ist mit Blockchain?

Im Bereich Blockchain könne man sich jedoch noch nicht in allzu tiefe Gewässer wagen. Zu umfangreich und zu vielfältig sei diese neue Technologie, auf der Kryptowährungen basieren:

„Wie bereits erwähnt […], ist Blockchain eine Technologie, auf der Kryptowährungen laufen können. Der Umfang der Blockchain ist jedoch viel größer als der der Kryptowährungen. Sie kann in einer Vielzahl von Sektoren (z. B. Handel, Gesundheitswesen, Governance) eingesetzt werden, hat zahlreiche vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten, z. B. in Bezug auf die Wertpapiere, die Eintragung von Aktien, Anleihen und anderen Vermögenswerten, den Betrieb von Grundbüchern etc.“

Die Technologie, so folgern die europäischen Wissenschaftler, ist im Prinzip unschuldig:

„Es wäre zu unverblümt, die Blockchain mit Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung oder Steuerhinterziehung in Verbindung zu bringen. Es ist nur eine Technologie, die nicht dazu bestimmt ist, Geld zu waschen, die Terrorismusfinanzierung zu erleichtern oder Steuern zu umgehen. Sie hat zahlreiche Anwendungen in der gesamten legalen Wirtschaft. Es wäre nicht ratsam, zukünftige Innovationen in dieser Hinsicht zu entmutigen, indem man die Blockchain und ihre Anwendungsfälle […] wegen […] Kryptowährungen verbietet.“

Schließlich verweist die Forschergruppe auf die anstehende G20-Entscheidung, von denen sie sich mehr Klarheit erhoffen. Vielleicht klappt es dann auch auf internationaler Ebene – je nachdem, wie verhandlungsbereit man in Übersee ist.

Quo vadis, Europa?

Der Klassiker also: Blockchain ist unschuldig, Bitcoin verleitet zum Verbrechen. Nur ein kleiner Denkanstoß: Wen verleitet er zum Verbrechen? Und wie kommt es dazu? Stichwort: Symptombekämpfung. Doch lassen wir das – unsere Leser wissen, worum es hier geht.

Bemerkenswert an diesen Erkenntnissen ist doch, dass man Jahrtausende menschlicher Entwicklung benötigt, um zu einem recht dürftigen Ergebnis zu kommen. So muss man offenbar ein 100-seitiges Forschungspapier schreiben, um zu erkennen, dass es Probleme gibt, die grenzüberschreitend sind.

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