Ripple-Kurs steigt: Lohnt sich ein XRP Investment?

Ripple tritt mit einem breit gefächerten Ökosystem an, um den internationalen Zahlungsverkehr zu erobern. Doch dabei stößt das Unternehmen samt XRP Token auf einige Widerstände. Lohnt es sich, in das Projekt zu investieren?

Phillip Horch
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Lohnt sich ein Investment in den Ripple-Kurs und den XRP Token

Beitragsbild: Shutterstock

Der Ripple-Kurs und der XRP Token profitierten am 10. Oktober vom Aufwind des Bitcoin-Kurses. So konnte die drittgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung in den letzten sieben Tagen um knapp sieben Prozent ansteigen. Zeit, das Projekt erneut unter die Lupe zu nehmen.

Vielversprechend: Der Use Case von Ripple (XRP)

Mit seinem Produkt XRapid will das Unternehmen den internationalen Zahlungsverkehr erobern.

Dabei dient der XRP Token vor allem als Brückenwährung. Mit ihm soll die Übersetzung von einem Asset in ein anderes in Sekundenschnelle vonstatten gehen. Das RippleNet spannt hier ein Netz aus verschiedenen Zahlungsdienstleistern. Dafür konnte Ripple bereits einige hochkarätige Partner verpflichten. Hierzu gehören laut offiziellen Angaben unter anderem:

  • American Express
  • Money Gram
  • PNC
  • Santander
  • Instarem
  • Interbank
  • Pontual
  • Vitesse

Insgesamt, so Ripple, konnte das Unternehmen bereits über 200 Partner in vierzig verschiedenen Ländern begeistern. Die Transaktionen, die über XRP transportiert werden, seien kosteneffizient, in Echtzeit abgewickelt und sicher. Hier muss man jedoch bedenken, dass längst nicht alle dieser Partner planen, den XRP Token zu verwenden.

XRP, xRapid, xCurrent, Xpring und xVia im Schnelldurchlauf

Dem bestehenden Zahlungsverkehr, der sich aus verschiedenen zentralisierten Playern mit unterschiedlichen Technologien zusammensetzt, soll xRapid mithilfe des XRP Token durch Dezentralisierung entgegenwirken.

Damit zielt das Blockchain-Unternehmen zunächst auf institutionelle Nutzer wie Banken, Zahlungsanbieter und ähnliches ab. Das Versprechen: Nahezu sofortige Überweisung eines Betrags zu niedrigen Transaktionskosten. xCurrent ist hier die Anwendung, die mithilfe von xRapid und dem XRP Token die Liquidität herstellt und die Transaktionen abwickelt.

Zudem gehört zum Ripple-Kosmos mit Xpring eine Entwicklungsplattform, die das Einbinden von Bezahlfunktionen in Apps ermöglicht. Zudem sollen Mikrotransaktionen über das Ripple-Netzwerk möglich werden. Das zugehörige Xpring Developer Kit (XDK) sorgt für die Integration der Bezahlfunktionen in Apps.

Ein letztes X: xVia. Dieses dient als Schnittstelle zwischen xRapid und xCurrent.

Es zeigt sich, dass Ripple ein breites Anwendungsfeld hat.

Zwischen den Banken: Der XRP Token

Der XRP Token dient unter anderem zur Absicherung des Netzwerks. Bei jeder Transaktion muss eine Gebühr in XRP entrichtet werden. Diese fällt umso höher aus, je stärker das Netzwerk belastet ist. Das soll das XRP Ledger vor Spam-Angriffen schützen. Dabei richtet sich die Gebühr nach der Auslastung. Vor allem können Finanzinstitute den Token jedoch als Brückenwährung nutzen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.

Die Token sind bereits vorhanden, sie müssen nicht wie bei Bitcoin zuerst geschürft werden. Bei der Schaffung des Netzwerks wurden direkt 100 Milliarden XRP ausgeschüttet, davon gingen 80 Milliarden an Ripple selbst beziehungsweise an das Netzwerk. Weitere 20 Milliarden Einheiten wanderten in die digitalen Taschen der Erfinder (Ripple Labs). Anschließend entschloss sich das Unternehmen dazu, nach und nach 55 Milliarden XRP unters Blockchain-Volk zu mischen. Doch genau hier gerät Ripple immer wieder in die Kritik.

Möglicher Einfluss auf den Ripple-Kurs

Schließlich befindet sich noch immer ein nicht unerheblicher Teil der XRP Token im Besitz des Unternehmens selbst sowie den Erfindern des Protokolls.

Damit kommt Ripple selbst eine zentrale Machtposition im Netzwerk zu. Bezogen auf den Ripple-Kurs und die Bewertung des XRP Token bedeutet das auch, dass Brad Garlinghouse & Co. zumindest theoretisch die Möglichkeit haben, die Kurse durch Überflutung des Marktes zu beeinflussen.

Zudem befindet sich nach wie vor der Großteil aller Token im Lock-up-Modus. Die XRP liegen auf Treuhandkonten (Escrow Wallets), von denen monatlich eine Milliarde XRP freigegeben wird. Sie fließen zum Teil an die drei Gründer, was wiederum vertraglich festgelegt ist. Die Menge hängt vom durchschnittlichen täglichen XRP-Handelsvolumen des jeweiligen Monats ab.

Dies führte auch zu Unmut in der Ripple Community. Das ging so weit, dass im August 2019 eine Kampagne gegen XRP Dumping ins Leben gerufen wurde. Der Erfolg der Aktion war allerdings mäßig.

Hochkarätig: Die Konkurrenz

Erschwerend kommt hinzu, dass sich das kalifornische Start-up ein ebenso großes wie hart umkämpftes Anwendungsfeld ausgesucht hat. Hatte das Netzwerk mit seiner Gründung im Jahr 2012 noch den First-Mover-Vorteil, hat die Konkurrenz sieben Jahre später längst reagiert. So arbeitet etwa SWIFT an einem Zahlungskanal namens Global Payments Innovation, durch den es für Ripple eng werden könnte. Der Kampf um den internationalen Zahlungsverkehr ist nicht leicht zu gewinnen. Schließlich arbeitet auch der Kreditkartenanbieter Visa an einer Blockchain-Lösung für Zahlungsabwicklungen.

Fazit: Lohnt sich ein Ripple Investment?

Es zeigt sich: Das Unternehmen selbst hat sich mit der Eroberung des internationalen Zahlungsverkehrs einen potentiell großen Use Case ausgesucht. Das Versprechen, mittels XRP Token, xRapid & Co. Transaktionen zwischen Zahlungsdienstleistern zu revolutionieren, wirkt ambitioniert und kommt nicht ohne Haken daher: Ein Großteil der Token liegt in den Händen des Unternehmens und der Erfinder selbst. Auch die Konkurrenz ist hellwach. Ebenso groß wie der potentielle Nutzen ist die Gefahr, gegen bestehende Player nicht anzukommen.

Luft nach oben: Der Ripple-Kurs (XRP)

Betrachtet man den Ripple-Kursverlauf, muss man dennoch feststellen: Es gibt noch Luft nach oben. Erlebt der Bitcoin-Kurs einen Aufschwung, so werden gewöhnlich auch der Ripple-Kurs sowie die meisten Altcoins mitgezogen. Mit knapp 0,27 US-Dollar ist der Ripple-Kurs von seinem Allzeithoch von 3,65 US-Dollar immerhin gute 1.251 Prozent entfernt.

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