Otto Philipp Braun fördert die Blockchain-Forschung an der Universität Kassel

Immer mehr Hochschulen in Deutschland nehmen sich der Erforschung der Blockchain-Technologie an, so auch die Universität Kassel. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe untersucht dabei Fragen der Stabilität, der Akzeptanz und des Regulierungsbedarfs von Blockchain-Anwendungen. Diese Arbeitsgruppe kann sich nun über eine Zuwendung von 750.000 Euro durch den Unternehmer Otto Philipp Braun freuen.

Sven Wagenknecht
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Der Forschungsgruppe ist es dabei sehr wichtig, das gesamte Potential der Distributed Ledger Technology (DLT) zu untersuchen, sprich weit über die Möglichkeiten der Bitcoin-Blockchain und der Zahlungsabwicklung hinauszugehen. Insbesondere den Smart Contracts wird ein großes Potential zugesprochen, egal, ob im E-Governance-Bereich oder im E-Business.

So prognostiziert Prof. Dr. Dr. Walter Blocher, Leiter des Fachgebiets Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht und Informationsrecht an der Universität Kassel:

“DLT zieht tiefgreifende Veränderungen der Art und Weise nach sich, wie wir das Internet nutzen und wie wir Geschäfte abschließen. Sie wird vielfältige Bereiche der Gesellschaft mindestens ebenso nachhaltig beeinflussen, wie dies in den 1990er-Jahren durch die Kommerzialisierung des Internets geschah. Neben das ‚Internet der Information’ wird nun das ‚Internet der Werte’ treten.“

Im Frühjahr 2016 wurde eine DLT-Forschungsgruppe gegründet, in der mehr als 20 Fachgebiete, darunter Informatiker, Wirtschaftsinformatiker, Volkswirte, Betriebswirte, Juristen und – last but not least – Musikwissenschaftler (die u. a. Auswirkungen von Blockchains auf die Musikindustrie erforschen) vertreten sind. Inzwischen hat sie mehrere Dutzend Forschungsthemen rund um DLT identifiziert, die zunächst in vier Clustern bearbeitet, in der Folge jedoch in multidisziplinären Verbundprojekten erforscht werden sollen.

Wegbegleiter aus der Praxis ist dabei Otto Philipp Braun, der kürzlich die Metamorphoses Braun GmbH mit Sitz in München gründete, zu deren Unternehmensgegenstand Smart Contracts, die Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologie, das Mining von Kryptowährungen sowie die Entwicklung und die Vermarktung internet- und blockchainbasierender Technologielösungen und entsprechender Apps zählen. Die Metamorphoses Braun GmbH, deren Gründer sich von DLT vor allem die Verbesserung des Austausches von Informationen und Werten zwischen Menschen sowie mehr Bürgernähe und Transparenz bei Entscheidungsprozessen erwartet, will künftig eng mit der DLT-Forschungsgruppe der Universität Kassel kooperieren. Deren Grundlagenforschung fördert das Unternehmen jetzt mit 750.000 Euro für die Untersuchung dreier wesentlicher Themenfelder:

  1. Veränderungen von Marktstrukturen und -prozessen durch den Einsatz von Blockchains / Smart Contracts – C2B statt B2C (unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Walter Blocher, Prof. Dr. Andreas Mann und Prof. Dr. Georg von Wangenheim);
  2. Trusted Blockchain: Secure Blockchain Technology through Third-Party Certification (unter der Leitung von Prof. Dr. Ali Sunyaev und Prof. Dr. Andreas Mann);
  3. Crypto-Assets – blockchaingestützte Zuordnung von Rechten zu Personen (unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Walter Blocher und Prof. Dr. Georg von Wangenheim).

Ein Teil der Mittel, welcher der Finanzierung von Veranstaltungen, Konferenzreisen etc. gewidmet ist, wird dabei an die Kursentwicklung von Bitcoin und Ether gekoppelt, gewissermaßen also an den Erfolg sowie die Bedeutung der beiden herausragenden Blockchains. Damit, so Prof. Blocher, beschreite man auch in der Finanzierung universitärer Forschungsprojekte neue Wege.

Die Universität Kassel bestätigt den Eindruck, dass die Blockchain-Technologie immer stärker an deutschen Hochschulen Einzug nimmt. Erst diese Woche hatten wir von einer Blockchain-Konferenz an der Universität Münster berichtet. Ebenfalls zeigte sich die Hochschule Mittweida besonders aktiv in der Blockchain-Erforschung und konnte mit ihrem Blockchain-Ideenwettbewerb im September für Aufmerksamkeit sorgen.

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