Die Post geht ab USPS: Blockchain-Briefmarken auf NFT-Basis geplant

NFT sind derzeit in aller Munde. Nun springt auch die US-amerikanische Post USPS auf den Zug auf und lanciert digitale Briefmarken. Sie übersieht dabei allerdings, dass ihnen ein anderes Land zuvorgekommen ist.

Christian Stede
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USPS

Beitragsbild: Shutterstock

Der United States Postal Service (USPS) wird bald in den Markt der Non-fungible Tokens (NFT) einsteigen. Nicht um Kunstwerke oder Musik zu veröffentlichen, sondern um Kunden beim Kauf von Porto zu unterstützen. Aus einer Pressemitteilung vom Dienstag geht hervor, dass der USPS seine digitalen Briefmarken für den Einsatz in den Vereinigten Staaten zertifiziert hat. Die Token werden digital auf die ePostage-Etiketten des USPS und auf die physische Sendung gestempelt. USPS greift dabei auf die Technologie der CaaS-Plattform CaseMail zurück. Dergestalt entsteht eine überprüfbare Verwahrungskette für digitale und physische Vermögenswerte, da alle Daten auf die Blockchain gelangen.

Die Verwendung von NFT zum Schutz eines Prozesses, der jedem vertraut und wichtig ist – das Versenden eines Briefes oder Pakets – hilft, diese wichtige neue Technologie zu entmystifizieren. Es ist einfach Porto, das von der Blockchain gedruckt wird

, sagte Joe Ruiz, Gründer und CEO von CaseMail.

USPS wird die Portomarken zunächst “exklusiv für Juristen und Regierungsbehörden” anbieten, wie es in der Mitteilung heißt. Ein Rollout für das zweite Quartal ist bereits in Planung. Dies beinhaltet Partnerschaften mit Anbietern von Verbraucher- und Unternehmensdienstleistungen. Die Regierungsbehörde meldete 73,1 Milliarden USD Umsatz aus Porto und andere Dienstleistungen im Geschäftsjahr 2020. Die Einführung digitaler Briefmarken geschieht also in einem bereits sehr großen Markt.

USPS sind mit NFT-Briefmarken nicht die Ersten

Die Anwendung von CaseMail für USPS passt zu einem Trend bei Unternehmen, Daten aus der realen Welt auf Token zu integrieren. In diesem Jahr haben Einzelpersonen und Technologiefirmen bereits NFT verwendet, um Straßenkunst mit Geotags zu versehen. IoTeX hat ein Verfahren entwickelt, das in der Lage ist, Temperatur, Luftqualität und andere Daten auf Token aufzuzeichnen und zu verschlüsseln, um einen Anwesenheitsnachweis zu erbringen.

Allerdings: eine Weltpremiere, wie in der Pressemitteilung behauptet, sind die NFT-Briefmarken von USPS nicht. Bereits im Juni 2019 hat die österreichische Post nämlich ihre erste Blockchain-Briefmarke herausgegeben. Im Juni 2020 folgte mit Crypto Stamps 2.0 gar schon die zweite Serie, diesmal mit vier unterschiedlichen Tiermotiven. Der Webseite crypto.post.at ist zu entnehmen, dass bald auch eine dritte Serie erscheinen wird. Sogar in das Guinness Buch der Rekorde hat es die österreichische Post geschafft. Die im Juli 2020 in 999-facher Auflage ausgegebene Sondermarke “Goldenes Einhorn” gilt als die digitale Briefmarke mit dem höchsten Ausgabewert.

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