Nach "Hyperwachstum" Trading-App eToro entlässt 100 Mitarbeiter

Mitten im negativen Marktumfeld ziehen zahlreiche emporkommende Finanzdienstleister personelle Konsequenzen. Das jüngste Opfer dabei: die Trading-App eToro.

Daniel Hoppmann
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eToro Logo auf einer Eckfahne in einem fast leeren Stadion.

Beitragsbild: picture alliance / Action Plus | David Woodley

| Die Zeiten des Hyperwachstums sind bei eToro vorerst vorbei. Der Broker entlässt nun Personal.

Der in Israel ansässige Krypto-Broker eToro entlässt sechs Prozent seiner globalen Belegschaft, rund 100 Mitarbeiter. Das erfuhr BTC-ECHO aus Kreisen des Unternehmens. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher von eToro:

In Anbetracht der aktuellen Marktbedingungen war es nun nach Zeiten des Hyper-Wachstums notwendig, einen ausgewogenen Ansatz zwischen Wachstum und Rentabilität einzuschlagen. Wir haben daher die schwierige Entscheidung getroffen, unseren weltweiten Personalbestand um etwa 6 Prozent zu reduzieren, um unser nachhaltiges, langfristiges Wachstum zu sichern.

eToro gegenüber BTC-ECHO

Rund 1.700 Mitarbeiter in zehn Standorten weltweit beschäftigt die Firma hinter der populären Trading-App, unter anderem in den USA, Israel und der Bundesrepublik Deutschland. Noch im März 2021 bereitete die FinTech Acquisition Corp. V. ein Übernahmeangebot für eToro vor, BTC-ECHO berichtete. Der Deal sollte die Unternehmensbewertung auf zehn Milliarden US-Dollar bringen. Doch er platzte wegen einer fehlenden Genehmigung der US-Börsenaufsicht, Securities and Exchange Commission (SEC) – mit drastischen Folgen für das FinTech-Unternehmen. Letztlich sind wohl auch die jetzigen Entlassungen auf das Nichtzustandekommen der Akquisition zurückzuführen.

Welche Niederlassungen am stärksten von den Entlassungen getroffen wurden und wie es um den deutschen Standort steht, ließ eToro gegenüber BTC-ECHO unbeantwortet. Ob es nach den aktuellen Stellstreichungen weitere Personalkürzungen geben wird, kommentierte man ebenfalls nicht. Es hieß lediglich, man wolle die betroffenen Mitarbeiter bei “ihren nächsten Karriereschritten unterstützen”.

Fallende Kurse, Pleitewellen, Schuldenkrisen: Die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten treffen den Kryptosektor seit Wochen mit voller Wucht. Auch bei anderen Krypto-Firmen wie Bitpanda und Crypto.com gab es zuletzt Massenentlassungen. Coinbase feuerte sogar 1.100 Mitarbeiter, rund 20 Prozent seiner Belegschaft. Was BTC-ECHO-Chefredakteur Sven Wagenknecht von der Entlassungswelle im Krypto-Space hält, lest ihr in seinem Freitagskommentar.

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