Altcoin-Season: Diese Fehler solltest du 2025 vermeiden

Solana, XRP, Hyperliquid – Token jenseits von Bitcoin sorgen mit teils spektakulären Kursbewegungen für Schlagzeilen. Auf Social Media kursieren wieder vermehrt Charts, die das Ende der Bitcoin-Dominanz heraufbeschwören. Das Schlagwort "Altcoin-Season" macht erneut die Runde. Doch der Blick in die Vergangenheit mahnt zur Vorsicht: Was 2017 und 2021 mit Euphorie begann, endete für viele in schmerzhaften Verlusten. Stehen wir also vor einem Déjà-vu – oder ist diesmal alles anders? Was ist die Altcoin Season? Unter Altcoin Season versteht man jene Phasen, in denen kleinere Kryptowährungen – die sogenannten Altcoins – im Schnitt deutlich stärker performen als Bitcoin. Typisch ist dabei eine Kapitalrotation: Nach einem starken Bitcoin-Anstieg fließt zunehmend Geld in kleinere, riskantere Token, in der Hoffnung auf hohe kurzfristige Gewinne. Ein beliebter Indikator ist der Altcoin Season Index von Blockchaincenter. Der Index hilft Anlegern dabei, Marktphasen besser einzuordnen und Risikostrategien anzupassen. Er schlägt Alarm, wenn mehr als 75 Prozent der Top-50-Coins Bitcoin in den letzten 90 Tagen outperformen. Historisch war das vor allem 2017 im Zuge des ICO-Booms der Fall und 2021 während der DeFi- und NFT-Welle. Der Altcoin-Season-Index vom Blockchaincenter. Ab 75 Punkten beginnt sie | Blockchaincenter Das Muster der Altcoin-Season in vier Phasen Altcoin Seasons folgen meist einem ähnlichen Ablauf. Zunächst steigt Bitcoin und zieht frisches Kapital in den Markt. In der zweiten Phase rotieren Gewinne in größere Altcoins wie Ethereum oder Solana, die Bitcoin kurzfristig outperformen. In der dritten Phase fließt Kapital immer weiter in kleinere, riskantere Coins – bis hin zu Meme-Coins oder obskuren Projekten ohne Fundament. Die vierte Phase ist dann fast immer dieselbe: Die Liquidität versiegt, Bitcoin dominiert erneut, Altcoins brechen ein. Manchmal um bis zu 90 Prozent. Diese Struktur hat sich in der Vergangenheit mehrfach wiederholt. Doch das Muster blieb gleich – und die Mehrzahl verlor am Ende Geld. Neuere Marktbeobachtungen zeigen, dass dieser Zyklus mittlerweile schneller durchlaufen wird als noch vor einigen Jahren, was eine höhere Volatilität zur Folge hat. Historische Crashs: 2017 und 2021 Ende 2017 erreichte Bitcoin am 17. Dezember rund 19.783 US-Dollar, bevor die Kurse nur wenige Tage später massiv einknickten. Am 22. Dezember notierte Bitcoin bereits unter 11.000 US-Dollar – ein Rückgang von über 45 Prozent vom Hoch. Zeitgleich rutschten große Altcoins deutlich ab: Ethereum verlor etwa 20 Prozent und Litecoin rund 21 Prozent binnen 24 Stunden. Diese Abwärtswelle markierte den Beginn einer längeren Altcoin-Bereinigung, in der zahlreiche Hype-Tokens verschwanden oder delistet wurden. Im Mai 2021 folgte die nächste Zäsur. Die bis dahin starke Altcoin-Rallye drehte abrupt: Gewinne in vielen Segmenten wurden in kurzer Zeit weitgehend einkassiert. Im November 2021 kam es zu einem weiteren, markanten Markteinbruch, bei dem hunderte Milliarden an Marktkapitalisierung in wenigen Tagen verdampften. Ethereum fiel 2021 einmal um 60 und dann nochmal um 80 Prozent | Tradingview Ein untrügliches Zeichen dafür, dass eine Altcoin-Season in ihre letzte Phase eintritt, ist der soziale Hype. Wenn plötzlich alle im Freundeskreis über denselben Coin sprechen, wenn TikTok voll von "next 100x"-Videos ist und Lambo-Memes die Timelines überschwemmen, ist es meist zu spät. Solche Euphoriephasen sind typisch für den finalen Abschnitt einer Altcoin-Season. Die Illusion "Dieses Mal ist alles anders" ist eine der gefährlichsten Fehler, die Anleger in jeder Season wieder machen. In Wahrheit wiederholt sich das gleiche Schauspiel: viel Euphorie, wenig Fundament – ein schmerzhafter Absturz. Das Versprechen der "Monster-Altcoin-Season" Und doch gibt es Stimmen, die 2025 das Gegenteil erwarten. Arthur Hayes, Mitgründer und Chief Investment Officer von Maelstrom sowie Mitgründer der Börse BitMEX, erklärte kürzlich auf X, er rechne mit nichts weniger als einer "Monster-Altcoin-Season". Er begründet seine Prognose damit, dass durch Zinssenkungen frisches Kapital in den Markt drängt und Altcoins davon überproportional profitieren könnten. Erste Indizien gibt es tatsächlich: Neben Ethereum im August haben auch Projekte wie Hyperliquid oder BNB zuletzt neue Allzeithochs erreicht. Das Versprechen einer Monster-Season hat allerdings zwei Seiten. Auf der einen locken überdurchschnittliche Renditen, denn historisch gesehen haben viele Altcoins in solchen Phasen Verzehnfachungen erlebt. Auf der anderen Seite steigt das Risiko enorm. Besonders riskant sind kleinere Projekte mit geringer Liquidität, die innerhalb von Stunden zweistellige Kursschwankungen erleben können. Wer hier Chancen nutzen will, braucht nicht nur Glück, sondern vor allem ein strenges Risikomanagement. Gewinne früh realisieren, Ausstiegsmarken setzen und breite Streuung sind essenziell. Wie man das am besten tut, erfahrt ihr hier: 5 Exit-Strategien für den Bullenmarkt 2024/2025. Regulierung als Gamechanger Parallel dazu verändert sich das regulatorische Umfeld. Zwei bedeutende Gesetze – der GENIUS Act und der CLARITY Act – sollen bis Ende Q3 2025 in den USA mit breiter parteiübergreifender Unterstützung verabschiedet werden. Gemeinsam schaffen diese Gesetze, worauf die Branche seit Jahren wartet: Einen klaren gesetzlichen Zugangspfad zu Krypto-Assets über regulierte Finanzinfrastruktur im größten Kapitalmarkt der Welt. Für Altcoins könnte dies ein Wendepunkt sein. Denn bislang fristen viele Projekte ein Dasein im regulatorischen Niemandsland, ohne Klarheit und institutionelles Kapital. Mit der neuen Gesetzgebung dürfte sich das ändern. Sobald regulatorische Klarheit herrscht, entsteht ein neues Spielfeld. Altcoins werden reguliert, die Infrastruktur folgt, institutionelles Kapital fließt – nicht nur in Bitcoin, sondern in die gesamte Asset-Klasse. Schon heute liegen über 70 ETF-Anträge für Krypto-Assets bei der SEC auf dem Tisch. Erst in dieser Woche sind die Börsenprodukte für Solana, Litecoin und Hedera am Markt gestartet. Nach Verabschiedung der Gesetze dürfte diese Dynamik zunehmen, da Banken, Broker und Vermögensverwalter endlich die nötige Sicherheit bekommen, um regulierte Produkte aufzulegen. Das bedeutet nicht, dass künftig alles steigt. Die Zeiten, in denen jeder Coin im Hype mit nach oben gezogen wird, sind vorbei. Institutionelle Investoren setzen auf Substanz, nicht auf Narrative. Sie werden gezielt Projekte auswählen, die reale Anwendungsfälle adressieren, sich über mehrere Zyklen hinweg bewährt haben und transparente Tokenomics verfolgen. Für viele "Zock-Coins" dürfte die Luft dünn werden. Warum Chainlink nicht Shiba Inu ist Nicht jeder Altcoin ist gleich. Projekte wie Chainlink (2017 gestartet) haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie nicht nur vom Hype leben, sondern echte und wichtige Infrastruktur für die Krypto-Ökonomie bereitstellen. Chainlink-Oracles versorgen DeFi-Protokolle mit zuverlässigen Preisdaten, Banken experimentieren mit der Technologie, und auch Tokenisierungsprojekte greifen darauf zurück. Solide Altcoins könnten zu den Gewinnern der kommenden Marktphase zählen, wenn sie regulatorisch sauber aufgestellt sind und reale Nachfrage bedienen. Das ist eine völlig andere Qualität als bei vielen Tokens, die ausschließlich vom Spekulationsfieber getragen werden. 2025 ist der Markt daher differenzierter als noch 2017 oder 2021. Regulierung sorgt für klare Spielregeln, viele Projekte haben ein solides technologisches und wirtschaftliches Fundament. Das macht Altcoin-Investments zwar nicht risikolos, aber die Chancen, dass bestimmte Coins langfristig bestehen, sind heute größer als je zuvor. Man muss nur die richtigen auswählen. Ebenso wichtig ist es, einen klaren Zeithorizont zu definieren. Wer nur einen Zyklus tradet, darf nicht mit denselben Kriterien an einen Coin herangehen wie jemand, der langfristig investiert. Mehr dazu hier: Strategien für den Bullenmarkt: Wie bezwinge ich meine Gier? Fazit Altcoin Seasons sind spektakulär, aufregend und voller Chancen – aber sie enden fast immer gleich: mit einem Crash. 2017, 2021 und wohl auch 2025 gilt: Die meisten Anleger verlieren, weil sie zu spät einsteigen, falschen Projekten vertrauen oder keine Exit-Strategie haben. Regulierung und Fundamentaldaten verbessern die Ausgangslage, aber sie heben die Marktlogik nicht auf. Ob eine "Monster-Altcoin-Season" wirklich bevorsteht, bleibt offen. Wer in diesem Umfeld bestehen will, braucht mehr als nur Mut: Analysefähigkeit, Risikomanagement und ein klarer Zeithorizont sind entscheidend. Redaktioneller Hinweis: Dieser Beitrag dient lediglich zur Information und stellt keine Anlageberatung dar. Der Beitrag erschien zuerst am 28. September 2025 und wurde vor Wiederveröffentlichung geprüft. Wenn ihr Altcoins kaufen möchtet, könnt ihr das auf Bitpanda tun. Es ist die Krypto-Plattform der Börse Stuttgart, einfach, sicher und reguliert. Quellen Altcoin-Season-Index | Blockchaincenter ETH-Chart | Tradingview Krypto-Kurse | Coinmarketcap

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