Lubian Neue Kräfteverteilung im Bitcoin Mining

Das Halving würfelt die Anteile im Mining-Geschäft durcheinander. Während private Miner zur Aufgabe gezwungen werden, übernehmen die großen Mining Pools das Feld. Erst kürzlich ist dabei ein neuer Pool aus dem Boden gesprossen, der schon jetzt seinen Schatten auf die Hash Rate wirft.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Im Kräftemessen um die Anteile am globalen Mining-Geschäft hat sich ein neuer Teilnehmer rasch zu den Schwergewichten gesellt. Keine drei Wochen nach dem ersten geschürften Block stellt der chinesische Mining Pool Lubian bereits 6 Prozent der gesamten Hash Rate im Bitcoin-Netzwerk.

Der Mining Pool wurde am 12. Mai von dem chinesischen Blockchain-Branchenmagazin BlockBeats entdeckt und per Tweet an die Öffentlichkeit getragen.

Mit einer Hash Rate von 7.04 EH/s ist Lubian den Daten von btc.com zufolge bereits der sechstgrößte Mining Pool. Und das, obwohl der Mining Pool als Frischling unter den Mining-Platzhirschen erstmals Ende vergangenen Monats in Erscheinung trat. Am 24. April generierte Lubian Block Nr. 627.441.

Interessant gewählter Zeitpunkt

Laut Dovey Wan, Gründungspartnerin von Primitive Crypto und Beraterin von Coindesk, könnte Lubian ein Pool aus ehemals privater Hand sein, bevor er öffentlich zugänglich wurde.

Dies führt Wan darauf zurück, dass die Hash Rate keinen eklatanten Anstieg gezeigt hat:

Es muss ein privater Pool sein, bevor er sich jetzt als öffentlich entpuppt, da die Hah Rate keinen Pop gesehen hat.

Auch der Zeitpunkt, an dem Lubian nun auf sich aufmerksam macht, sei interessant: Schließlich falle er mit dem jüngsten Halving zusammen:

Wer auch immer Eigentümer des Pools ist, muss die Bootstrapping-Hash Rate zu Beginn besessen haben, da andere Pools keinen größeren Rückgang zu verzeichnen hatten.

Bitcoin Mining vor einschneidenden Veränderungen

Im Zuge des Halvings des Coinbase Rewards, also der Halbierung der Block-Belohnungen für das erfolgreiche Finden neuer Blöcke von 12,5 auf aktuell 6,25 BTC, könnten einige Miner gezwungen werden, das Handtuch zu werfen. Da sich Kosten und Nutzen für kleine Miner nicht mehr aufwiegen, ist damit zu rechnen, dass sich einige Miner aus dem Geschäft zurückziehen und das Feld den großen Mining Pools überlassen.

Wie das Branchenmagazin TheBlock berichtet ist die Hash Rate nach dem Halving bereits um 16 Prozent von 122 EH/s auf ~102 EH/s gesunken. Die täglichen Einnahmen fielen indes schätzungsweise von 16, Millionen US-Dollar auf knapp 9 Millionen US-Dollar und damit um 44 Prozent. Von den vier größten Pools (F2Pool, Poolin, Antpool, BTC.com) scheint Poolin mit etwa 30 Prozent den meisten Anteil an der globalem Hash Rate eingebüßt zu haben. BTC.com hat hingegen derzeit mit etwas mehr als 10 Prozent am wenigsten hergegeben.

Das Halving stellt eine Zäsur im Bitcoin-Netzwerk dar, nach der sich viele Miner nun neu orientieren müssen. In Abhängigkeit zur Bitcoin-Kursentwicklung könnte das Halving das ohnehin von einigen wenigen Mining Pools dominierte Mining-Geschäft um ein vielfaches zentralisieren.

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