„Neue institutionelle Anlageklasse“: Bitcoin-Report von Morgan Stanley

Ist Bitcoin nach zehn Jahren noch der alte? Die Analysten der Investmentfirma haben in einem Update zu ihrem Report „Bitcoin Decrypted! A Brief Teach-in and Implications“ den Primus der Kryptowährungen neu definiert.

Christopher Klee
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Morgan Stanley

Beitragsbild: Shutterstock

Der Investmentgigant Morgan Stanley (MS) sieht Bitcoin in einem neuen Stadium. Er habe einen Wandel zur institutionellen Anlageklasse vollzogen. Das geht aus einem Bericht hervor, der auf den 31. Oktober datiert ist. Es handelt sich dabei um ein Update der von MS im Dezember 2017 erstellten Einführung „Bitcoin Decrypted! A Brief Teach-in and Implications“

Hauptthese: Bitcoin durchlebt „rapide Metamorphose“

Der Report zeichnet die verschiedenen Thesen nach, die den Blick des Unternehmens auf Bitcoin bislang bestimmten, und falls vorhanden, auch die jeweiligen Reaktionen des Krypto-Markts. Diese Evolution der Thesen vollzieht sich unter der Grundannahme einer „rapiden Metamorphose“ des Bitcoin.

Bislang haben Kryptowährungen verschiedene Phasen durchlebt, die sich hauptsächlich in der Art ihrer Verwendung unterscheiden. Diese Phasen können sich zudem überlappen.

BTC als anonymes, aber zuverlässiges Geld

Zwischen 2008 und 2016 dominierte noch die Annahme, dass Bitcoin vollständige Anonymität gewährleisten könne. Erst danach verbreitete sich die Erkenntnis, dass ein unveränderliches und öffentlich einsehbares Transaktionsbuch dazu in grundsätzlichem Widerspruch steht.

Die Antwort des Krypto-Marktes folgte mit Privacy Coins wie Monero und Zcash.

Bitcoin als Goldersatz

Auch das Credo vom BTC als Gold-Alternative spiegelt eine noch immer weit verbreitete Betrachtung der Kryptowährung wider. Diese Verwendung als Wertaufbewahrungsmittel gewinne seit 2017 zunehmend an Bedeutung.

Bitcoin als alternatives Bezahlsystem

Hier steht es nach wie vor schlecht um Bitcoin. Von den 500 größten US-amerikanischen eCommerce-Anbietern akzeptieren ihn ganze vier.

Kryptowährungen als Fundraising-Alternative

Anders verhält es sich im Bereich der ICOs. Hier wurden 2018 11,01 Milliarden US-Dollar eingesammelt – 3,86 Milliarden mehr als 2017. Dabei flossen 2018 laut MS bereits 1,62 Milliarden US-Dollar in defekte Coins.

Bitcoin als institutionelle Investitionsklasse

Seit 2017 beobachtet Morgan Stanley ein wachsendes Interesse von institutionellen Großinvestoren. Schätzungen zufolge beträgt die Summe der Krypto-Assets, die gemanagt werden (AUM) 7,1 Milliarden US-Dollar –verglichen mit der Gesamtmarktkapitalisierung ist das nicht gerade viel. Dabei fallen jeweils 48 Prozent auf Hedgefonds und Wagniskapitalfirmen und drei Prozent auf außerbörsliches Eigenkapital.

Institutionelle: Interessiert, aber vorsichtig

Der Report nennt zudem eine Reihe von Beispielen, die das wachsende Interesse der institutionellen Seite belegen sollen. Die Liste wird von dem Investmentriesen Fidelity angeführt, der mit Plänen für einen Krypto-Trrading-Desk für Aufsehen gesorgt hat.

Auch das Fundraising der Krypto-Börse Coinbase findet sich in der Liste. Coinbase hat zuletzt 500 Millionen US-Dollar an Investitionen eingesammelt und schätzt sich selbst auf rund 8 Milliarden US-Dollar.

Zudem sei die Überprüfung des Marktplatzes der Gemini-Börse durch NASDAQ ein weiteres Indiz für zunehmende Verbindungen zwischen Krypto-Space und traditionellem Markt.

Offene Fragen

Aus Kundensicht gebe es laut dem Report bislang vor allem drei Haupthindernisse, die institutionelle Investoren vom Einstieg in den Krypto-Markt abschrecken:

  1. Die unklare Regulierungslage und das daraus resultierende Risiko für ihre Reputation schreckt nach wie vor viele Asset Manager ab.
  2. mangelnde Möglichkeiten zur Aufbewahrung der Kryptowährungen und der private Keys
  3. Ein Mangel an großen finanziellen Institutionen und Asset Managern, die aktuell in den Markt investiert sind – ein etwas zirkuläres Argument.

Der BTC-Kurs ähnelt laut Bericht stark dem Kursverlauf des NASDAQ im Jahr 2000. Letzter konnte sich zum Jahresende aus dem Bärenmarkt verabschieden. Die Frage sei nun, ob das Bitcoin auch gelingt.

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