#LNTrustChain: Übergabe der Lightning-Fackel in den Iran vollzogen – FUD bleibt bestehen

An den Schwierigkeiten, die Lightning Torch bis in den Iran zu tragen, zeigen sich die Grenzen des Bitcoin-Narrativs eines zensurresistenten Geldes. Nun hat es die Lightning-Fackel aber doch in die Hände des iranischen Bitcoin-Enthusiasten Ziya Sadr geschafft. Doch die Zweifel bleiben.

David Scheider
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Beitragsbild: Shutterstock

Der olympische Fackellauf ist zeremonieller Teil im Vorfeld der Spiele. Üblicherweise entzündet man die Fackel im griechischen Olympia und trägt sie dann – hoffentlich brennend – bis an den Austragungsort. Mitunter bringen eine Vielzahl an Läufern beachtliche Distanzen hinter sich. So legte die Flamme 2008 137.000 km zurück, bis sie Peking erreichte. Die Fackel wechselte dabei über 21.000 mal die Hände.

Genau wie der Olympische Fackellauf hat auch die sogenannte Lightning Torch etwas Feierliches.

Etwas LN-Spaß….
– Ich sende 100k Satoshis mit http://tippin.me an die erste Person, der ich vertraue und die hierauf antwortet.
– Diese Person fügt 10k Sats hinzu und sendet 110k an jemanden (entweder aus der Antwort auf einen neuen Tweet oder diesen Thread).

… und so weiter

Seitdem Twitter-User hodlonaut den Satoshi-Kettenbrief am 19. Januar startete, wanderte die digitale Fackel um die halbe Welt. Die einfache Regel: Füge dem erhaltenen Betrag 10.000 Satoshis hinzu und schicke sie an die nächste vertrauensvolle Person. Mittlerweile haben die Satoshis 237 mal den Besitzer gewechselt, nachzuvollziehen unter https://www.takethetorch.online/Torch.

Die Aktion hat sich verselbstständigt und ist ein voller Erfolg. Denn obwohl die Fackel zum jetzigen Zeitpunkt (4. März) bereits knapp 140 US-Dollar wert ist, haben sich alle Teilnehmer an die Regeln gehalten und die Satoshis weiterverschickt.

Fackel scheiterte an US-Sanktionen

Allerdings kommt auch die #LNTrustChain nicht ohne ihren eigenen kleinen Skandale aus. So scheiterte die Lightning Torch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder an den Grenzen zum Iran. Die Sanktionen verbieten US-Bürgern das Versenden von sogenannten Remittances in die Islamische Republik.

Dass die Bitcoin-Fackel angesichts solcher Verbote einknickt, ist indes keine Kleinigkeit. Schließlich steht es in einem diametralen Widerspruch zum Bitcoin-Wertversprechen einer zensurresistenten Währung. Offenbar ist Zensur im Bitcoin-Netzwerk durch eine hinreichend repressive Gesetzgebung eben doch möglich.

Das Ganze entzündete sich sodann an einem Tweet von „Fackelläufer“ Vijay Boyapati:

Der bekannte Bitcoin-Befürworter weigerte sich, die Satoshis an den Iraner Ziya Sadr weiterzuleiten, da er damit gegen die US-Gesetzgebung verstoße.

Der Wortlaut des Gesetzes ist klar, Mike. Bei kleinen Kindern ist es kein Risiko, das ich bereit bin einzugehen, obwohl ich hoffe, dass es bald jemand anderes an Ziya schicken wird.

Genau das ist passiert. Ein walisischer Bitcoin-Freund namens Bitgeiniog nahm die Fackel vom Bitcoin Magazine auf und schickte die Satoshis sodann Richtung Iran.

@Ziya_Sadr, du hast die Fackel!!

Es bleiben zwei Erkenntnisse: Bitcoin-Enthusiasten sind offenbar in der Lage, sich weltweit zu organisieren und einem gemeinsamen Ziel zu verschreiben. Allerdings stößt das Bitcoin-Narrativ dort an seine Grenzen, wo staatliche Repression beginnt.

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