Kein Ende in Sicht Lending-Boom: Wird DeFi die neue ICO-Blase?

In der DeFi-Welt geht es steil bergauf. Compounds jüngster Streich vom Wochenende stieß Marktführer MakerDAO vom Thron. Als Konsequenz bringen jetzt auch andere dezentrale Token wie Aave, Synthetix, Ren und Balancer ordentlich Liquidität ins Spiel. Letzterer stieg binnen eines Tages um 235 Prozent im Kurs an. Doch Experten warnen vor dem Platzen der Blase.

Dana Hajek
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Beitragsbild: Shutterstock

Wie aus einem Medium-Artikel vom 23. Juni hervorgeht, brachte das DeFi-Protokoll Balancer gestern ihren eigenen Governance-Token BAL über die Ethereum-Blockchain in den Umlauf. Der Kurs stieg binnen weniger Stunden von 6.65 US-Dollar auf 22.28 US-Dollar an. Das sind stattliche 235 Prozent Kursanstieg. Balancer tritt hier wohl in die Fußstapfen des neuen Stern am DeFi-Himmels Compound, dessen Wert sich innerhalb weniger Tage verdreifachte. Im Gegensatz zu COMP, gab das das Balancer-Protokoll allerdings insgesamt mehr als 6 Millionen BAL-Token frei.

Nach dem gestrigen Hoch fiel der Kurs indes auf 19.45 US-Dollar, was immer noch einem Anstieg von 192 Prozent entspricht. Dies ist wohl kein Anzeichen für ein Nachlassen.

LEND explodiert um 1.300 Prozent, SNX und REN folgen

Auch andere DeFi-Mittstreiter wie Aave (LEND), Ren (REN) und Synthetix (SNX) profitierten von Compounds Kurs-Rallye. So verzeichnete LEND, ein Token der in London ansässigen DeFi-Kreditplattform Aave, einen Preisanstieg von 1.300 Prozent: Noch im November wurde der Token bei 0.01 US-Dollar gehandelt. Im Mai stieg der Kurs zunächst auf 0.05 US-Dollar und arbeitete sich hoch auf 0.14 US-Dollar.

Auch Synthetix, ein australischer Marktführer für DeFi-Assets, läuft auf Hochtouren. Der SNX Token gewann diese Woche an 40 Prozent Zuwachs und 100 Prozent im ganzen letzten Monat. Das Projekt bietet Investoren generell die Möglichkeit, alle Formen von Assets zu tokenisieren. Das besondere daran: Man kann Assets auch invers tokenisieren. Damit wird es über Synthetix möglich, Assets auch zu shorten. Wie man davon profitieren kann, erfahrt ihr der Februar-Ausgabe unseres Kryptokompass.

Ebenfalls bullish gestaltet sich die Entwicklung um REN, einen weiterer Player im dezentralen Ethereum-Ökosystem. Am 23. Juni erreichte der Kurs 0.16 US-Dollar. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 400 Prozent seit seiner Einführung Ende Mai.

Wann platzt die Blase?

Bisher haben sich DeFi-Token deutlich besser entwickelt als Bitcoin. Dabei spielt besonders die Einführung von Ethereum 2.0 eine Rolle, durch die auch DeFi-Projekte besser skaliert werden können. Insbesondere die Freigabe des COMP kurbelte den Handel erheblich an. Doch wie BTC-ECHO berichtet, birgt das Farming auch einige Risiken.

So schreibt der Nachrichtendienst Forbes am 22. Juni, dass das Farming ermögliche das Investment mit 100 Prozent zu verzinsen. Man kann sich das so vorstellen wie eine Fluggesellschaft, die ihren Kunden nach jedem Flug als Rückzahlung eine Unternehmens-Aktie übergibt. Somit ist der COMP bei manchen Assets derzeit mehr wert als die Zinsen, die man bezahlt, um etwas zu leihen. Daher leihen sich Leute Geld einfach nur, um die Bonuspunkte in Form von COMP-Token zu erhalten.

Dazu werden viele warnende Stimmen laut. So glaubt der Gründer der Krypto-Plattform und Stiftung Waves Association, Sasha Ivanov, dass die Entwicklungen von DeFi dem ICO-Boom von 2017 nahe kommen: Einer Blase, die droht zu platzen.

In tweetete am 23. dazu folgendes:

Bitte lasst uns aus #DeFI keine neue ICO-Blase machen.

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