Fair durch Blockchain Kaschmir-Kette: UN startet Blockchain-Projekt in der Mongolei

Ein UN-Pilotprojekt nutzt die Blockchain, um mongolischen Farmern die Produktion von nachhaltiger Kashmirwolle zu ermöglichen. Die Ethereum-basierte Plattform soll dabei helfen, Armut zu bekämpfen und das Klima zu retten – in einer Region, die durch das ausbeutende Kashmir-Business unter extremer Klimaveränderung leidet.

Anna Shemyakova
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Beitragsbild: Shutterstock

Das kanadische Start-up Convergence.tech lancierte gemeinsam mit der UN ein Blockchain-Projekt für nachhaltige Kaschmir-Produktion in der Mongolei. Dabei soll genaues Tracking auf der Plattform faires Handeln der raren Kashmirwolle möglich machen.

Kashmir ist das zweitgrößte Exportgut in der Mongolei. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt vom Business mit der aufwändig produzierten Wolle. Und sie leben in Unsicherheit: Die Nachfrage von Kashmir steigt und zwingt die Hirten, Preise zu senken und gleichzeitig die Produktion zu steigern. Zudem zahlen sie oft hohe Gebühren an Zwischenhändler. Um dem finanziellen Druck standzuhalten, sehen die Bauern lediglich die Möglichkeit, ihre Ziegenherden zu vergrößern. Grund dafür ist, dass die Produktion nur in sehr begrenzten Mengen möglich ist. Für die Kashmirwolle wird lediglich der Bauchflaum der Ziege verwendet. Jedoch produzieren die Tiere pro Jahr nur 150 bis 250 Gramm Flaumhaar – und das nur bei bestimmten klimatischen Bedingungen. Je kälter und länger ein Winter, desto hochwertiger ist die Wolle.

Die Kaschmir-Wirtschaft führt in der Mongolei zu einem Temperaturanstieg von 2 °C

Die größeren Herden führen in den Regionen zu extremer Überweidung und Versteppung. Bereits 65 Prozent des mongolischen Weidelandes verschwanden laut einer Studie durch die Kaschmirziegen-Wirtschaft. Die Klimaveränderung führte in der Mongolei zu einem Klimaanstieg von 2 °C. Das ist im Vergleich mit dem Rest der um 1,6 °C höher. Noch vor 30 Jahren machten Kaschmirziegen 19 Prozent der mongolischen Viehzucht aus. Heute sind es bereits 60 Prozent.

An diesem Punkt setzt die UN mit ihrem Blockchain-Projekt an. Die Ethereum-Plattform macht alle Daten zur Produktion beim Hirten, der Lieferkette sowie der Verarbeitung in der Hauptstadt Ulaanbaatar sichtbar. So können Kunden zurückverfolgen, ob ihr Produkt ethisch und klimatisch nachhaltig hergestellt wurde und sind im Endeffekt eher bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Chami Akmeemana, CEO von Convergence.tech, sagt:

Mongolische Nomaden haben ein extrem unbeständiges Einkommen. Der Einsatz von Blockchain-Technologien verändert die Kaschmir-Industrie. Und sie nützt allen: Hirten, Käufern und Händlern.

Zudem möchten die Beteiligten helfen, auf diese Art Korruption einzuschränken und das Tierwohl zu sichern.

Hirten erhalten Smartphones für genaues Tracking

Sechs Wochen lang waren Convergence-Mitarbeiter in der Mongolei vor Ort, statteten die 70 Ziegenhirten mit Smartphones aus und schulten sie auf die Technik. Künftig versehen sie die Wollballen mit RFID (Radio Frequency Identification)-Chips und tragen die Daten in der App ein. Die Produktionsstätte ist damit sofort auf der Karte ersichtlich.

Das Projekt hat bereits erste positive Feedbacks. Vertreter von H&M Asia sagten: „Einige große Modelabels strichen die Verwendung von Produkten, die unökologisch hergestellt wurden oder das Tierwohl verletzten. Das heißt jedoch nicht, dass Kashmirwolle gänzlich verschwinden muss. Wir sind bereit, einen hohen Preis für mongolische Kashmirwolle zu zahlen, wenn sie umweltfreundlich hergestellt ist und aus einer gesunden Viehzucht ohne Kinderarbeit kommt.“

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