Blockchain-Betriebssystem  Steven Fang erklärt LibertyOS

Auch auf der Ebene von Betriebssystemen können Blockchain-Anwendungen integriert werden. Das Projekt LibertyOS möchte mit seinem neuen Betriebssystem die Vorteile der Token-Ökonomie mit klassischen Anwendungen verbinden. Wie zukünftige Nutzer von dem neuen Betriebssystem profitieren können und wo der Unterschied zu herkömmlichen Systemen wie Windows oder Mac liegt, hat uns der CEO von LibertyOS im Interview erklärt.

Sven Wagenknecht
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Interview mit Steven Fang über Blockchain-Betriebssystem LibertyOS

Beitragsbild: Shutterstock

Das Interview wurde auf Englisch geführt und anschließend ins Deutsche übersetzt.

BTC-ECHO: Was hat dich dazu motiviert, LibertyOS zu entwickeln?

Steven Fang: Alles begann im Januar 2012, als ich angefangen habe, zunächst bei Qualcomm und dann später bei Microsoft zu arbeiten. Ich war dort an der Entwicklung von Datenbanken beteiligt und mir wurde allmählich die schiere Menge an personenbezogenen Daten bewusst, die von diesen größeren Unternehmen – ohne Wissen der Endverbraucher – gesammelt wurden.

Als ich zum Beispiel ein Login-Problem für einen Kunden in meinem früheren Unternehmen recherchierte, suchte ich in einer Datenbank nach seiner Benutzer-ID und fand zu meiner Überraschung dutzende von Gigabyte seiner Tracking-Daten, IP, Präferenzen, Informationen über seine Kinder und so weiter. Es war ein großer Schock und motivierte mich, eine umfassende Sicherheitslösung zu entwickeln, die vor allem den Nutzern zugutekommt.

Die Menge und der Umfang der Datensammlung sowohl auf Betriebssystem- als auch auf Softwareebene erschreckte mich. Das veranlasste mich gemeinsam mit meinen Kommilitonen, zu untersuchen, wie wir eine transparente und datensichere Lösung entwickeln können. Unsere Forschung ergab, dass wir, unabhängig davon, welche Sicherheitslösung wir auf einem Computer einsetzen, nie vollständig sicher sein werden, wenn wir nicht auch alle Verbindungen, Hosts und Schwachstellen auf der untersten Ebene der Betriebssystemebene vollständig entfernen. Deshalb haben wir uns letztendlich dazu entschieden, an den Sicherheitslösungen auf Betriebssystemebene zu arbeiten, und so wurde LibertyOS Anfang 2017 als Ergebnis mehrerer Sicherheitsprojekte geboren.

BTC-ECHO: Worin siehst du den größten Unterschied zu den klassischen großen Betriebssystemen wie Windows oder Mac?

Steven Fang: LibertyOS ist das einzige Betriebssystem, das automatisch Werbung, bösartige Verbindungen, störende Hosts und alle Tracker auf Betriebssystemebene erkennt und entfernt. Auch verfolgt unser Blockchain-Betriebssystem einen proaktiven Ansatz für eine vollständige Daten- und Benutzersicherheit. LibertyOS ist kostenlos, sehr leicht und zugleich hochperformant für alle Bürosoftware und PC-Spiele. Mit unserem Betriebssystem haben Nutzer sogar die Möglichkeit, Geld zu verdienen.

BTC-ECHO: Worin unterscheidet sich LibertyOS von anderen Blockchain-Betriebssystemen wie Overledger von Quant?

Steven Fang: Overledger ist ein Betriebssystem, das viele verschiedene Blockchains, wie Ethereum, EOS oder Tron integriert. LibertyOS hingegen ist ein verbraucherorientiertes Betriebssystem, vergleichbar mit Windows oder MacOS. LibertyOS ist ein voll verwendbares Betriebssystem, ergänzt um die Token-Ökonomie, um Nutzer auch für ihre Aktivität belohnen zu können. Lassen die Nutzer beispielsweise Werbeanzeigen zu, dann erhalten sie mit dem Liberty Token eine Belohnung. Im Vergleich zu Overledger verfügt unser Betriebssystem neben dem Incentivierungsmechanismus auch über eine umfassende Sicherheitslösung. Diese ist im Kern integriert, um bösartige oder belastende Verbindungen, Hosts, Programme und Ports automatisch zu erkennen und abzulehnen.

BTC-ECHO: Wie können Nutzer eure Kryptowährung, den Liberty Token, nutzen?

Steven Fang: Wenn der Nutzer zustimmt, vorselektierte und geprüfte Werbeeinblendungen zuzulassen, dann kann er dadurch nebenbei etwas Einkommen generieren. Umgekehrt können Publisher den Liberty Token nutzen, um effizient Werbung zu schalten. Da Mittelsmänner wie Google entfallen, die sich einen hohen Teil der Werbemarge einstreichen, kann der Nutzen für beide Seiten optimiert werden.

BTC-ECHO: Der Ansatz, dass ihr Nutzer für das Schauen von Werbung entlohnt, ist nicht neu. Beispielsweise bietet der Brave Browser dieses Feature bereits. Inwiefern kann LibertyOS hier mehr bieten?

Steven Fang: Da wäre zum einen der Aspekt, dass LibertyOS ein vollständiges Betriebssystem mit hohen Sicherheitsstandards ist, indem beispielsweise schädliche Verbindungen automatisch entfernt werden. Der Brave Browser kann hingegen auf verschiedenen Betriebssystemen installiert sein, die wiederum diverse Daten abgreifen können. Bei dem Aspekt Sicherheit kann der Brave Browser also nur einen bedingten Mehrwert liefern.

Auch ist durch unseren vorinstallierten Liberator Browser eine bessere Werbedistribution möglich. So können Nutzer beispielsweise genau festlegen, welche und wie viel Werbung sie an bestimmten Stellen eingeblendet bekommen möchten. Dadurch nimmt die Nutzerbereitschaft zu, Werbeinhalte zu konsumieren.

BTC-ECHO: Euer Token basiert auf der Binance Blockchain. Warum habt ihr euch für diese entschieden?

Steven Fang: Die Binance Blockchain hat uns von der Performance her angesprochen, da sie besser skaliert als beispielsweise Ethereum. Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere Token nahezu in Echtzeit transferieren können. Auch glauben wir daran, dass das Binance-Ökosystem in Zukunft noch stark anwächst.

BTC-ECHO: Wie ist der aktuelle technische Stand von eurem Projekt und was sind die nächsten Schritte?

Steven Fang: Wir befinden uns aktuell im Beta-Stadium, das auch zum Download bereitsteht. Unsere Entwickler sind dabei, die letzten Bugfixes und Optimierungen fertigzustellen. Das Geld aus unserem aktuellen ICO wollen wir dazu nutzen, Software und Token Economy weiter auszubauen.

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